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aktualisiert: 20.2.2013 / Gu |
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Unsere Gäste im Juni 2012 (Teil 1) |
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Mit dem Auto über Köln angereist, kamen am 2. Juni 2012 Bernadettes frühere Arbeitskollegin und langjährige Freundin Karin, ihre Tochter Laila und ihr Partner Daniele bei schönstem Sonnenschein in Haarlem an Bord. Alle hatten grosse Lust zum Fahren und waren voller Erwartungen. Die Vorfreude wurde durch einen Wetterumschlag noch ein wenig auf Probe gestellt, was die Gäste aber mit Langmut hinnahmen. Daniele und Karin hatten grosses Interesse für den reichen Schatz an Bildern berühmter holländischer Maler. Darum besuchten wir am Sonntag die "van Gogh-Ausstellung" in Amsterdam und liessen uns mit der Audio-Tour entlang seiner Bilder durchs Leben dieses beeindruckenden Künstlers führen.
Am Montag war es dann so weit. Die Fahrplanung war gemacht, die gewünschte Abfahrtszeit mit dem Hafendienst abgesprochen und die Checkliste vor dem Start abgearbeitet. Bei Regen und grau verhangenem Himmel starteten wir von Haarlem aus nach Leiden. Natürlich warteten alle drei Gäste an Bord darauf, einmal das Ruder des Schiffes selbst in die Hand nehmen zu dürfen und zu spüren, wie feinfühlig 50 Tonnen durchs Wasser gesteuert werden können. |
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In einer gemütlichen Tagesportion an Fahren und auf Brückenöffnungen warten erreichten wir kurz nach Mittag die Stadt Leiden, banden unser Schiff am Ankerpark fest und erkundeten zu Fuss die Ortschaft, nicht ohne auch Ausschau zu halten nach Lebensmittelgeschäften für die Ergänzung unseres Vorrates. |
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Leiden hielt uns einen weiteren Tag lang in seinem Bann: Wir besuchten mit unsern Gästen das Museum in der Windmühle De Valk (1743) auf dem Stadtwall (7 Stockwerke zu erklimmen; viele lehrreiche Modelle von Mühlen, Bilder und Werkzeuge neben dem noch betriebsbereiten Räderwerk). Leider war die Terrasse wegen Renovationsarbeiten nicht zugänglich. Der Ausblick über die Stadt wäre erklimmenswert. Auf dem Rückweg lag das städtische Kunstmuseum "De Lakenhal" (die Tuchhalle), das frühere Zentrum des Tuchhandels. An diesem konnten wir nicht ohne Besuch vorbeigehen. |
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Zur Spitze seiner Bedeutung stieg dieses Gildenhaus der Tuchhändler (Gilde entspricht dem Begriff "Zunft") auf, als dort die Qualitätsprüfung der Stoffe eingeführt wurde. Mit einer Bleiplombe an der Stoffballe bestätigten die Prüfer die einwandfreie Stoffqualität. (Ähnliche Bleisiegel sind heute noch an einigen kunstvollen, handgewobenen Teppichen zu finden.) Die Tuchsiegel / Tuchplomben und natürlich auch die dafür nötigen Prägezangen wurden gut behütet, um Fälschungen zuvorzukommen. Mit dieser Qualitätsprüfung schaffte es Leiden, einen Grossteil des europäischen Tuchhandels auf sich zu konzentrieren, denn mit dem begehrten Attest aus Leiden konnte Tuch viel teurer und damit gewinnbringender verkauft werden. Via Verkaufssteuern profitierte auch die Stadt Leiden von jedem Warenumschlag und wurde - neben der Anziehungskraft der Universität - noch attraktiver.
Das Haus "De Lakenhal" beherbergt jedoch noch viel mehr als nur Zeugen der Tuchhandelsgeschichte. Frühwerke von Rembrandt und Werke seiner Zeitgenossen zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Rembrandt war ja schliesslich in Leiden geboren und geschult worden.
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Doch bald schon ertönte die Lautsprecherstimme, welche die Abendschliessung des Museums ankündigte. Deshalb mussten wir die zwei Sonderausstellungen überspringen, uns kurz noch im Museumsshop umsehen und dann auf den Heimweg begeben. |
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Die jahrhundertealte Manufaktur (1653) Royal Delft "Koninklijke Porceleyne Fles" mit den Bemalungen im weltberühmten Delfter Blau, war unser nächstes Besuchsziel. |
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Besuch in Katwijk vom 2. Juli 2012 |
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Sonni und Sanni lagen mit ihrer MS Felicitas und ihrem Hund Runa in Katwijk für kurze Zeit hinter uns. Sie fahren berufsmässig mit ihrem Hotelschiff wochenweise Gruppen von behinderten Menschen mit ihren Betreuern als Ferienreise durch Holland. In Alkmar hatten wir sie im vorangegangenen Jahr ein erstes Mal begegnet. Seither waren sie uns auf ihren Touren im Raum zwischen Alkmar und Leiden schon ein paar Mal begegnet. Doch noch nie hatten sie Zeit für mehr als einen kurzen Schwatz über die Reling hinweg. In Katwijk jedoch glückte es, sie einen Abend lang bei einem guten Tropfen Rotwein bei uns an Bord zu haben und mehr von ihrem interessanten Leben als Profis in der Binnenschifffahrt zu erfahren. Mit Hilfe des AIS* können wir sie auf ihren Fahrten weiterhin verfolgen. *) Automatisches Schiffsidentifikations-System / rapportiert z.B. auf www.marinetraffic.com Wie für Berufsschiffe üblich, starteten sie am andern Morgen früh bereits wieder ihren Motor und verabschiedeten sich in Richtung Leiden. Wer weiss, ob wir sie nicht dereinst im Bereich der Elbe wiedersehen, wo sie unlängst neue Fahrgebiete rekognosziert haben?
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