aktualisiert: 11.2.2013 / BG

Besuch von Erich auf der Fahrt
von Coevorden nach Lelystad
vom 23. Mai bis 31. Mai 2012
(unsere Gäste im Mai 2012)

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unsere Gäste im April 2012

unsere Gäste im Juni 2012   (Teil 1)

 

 

Für eine Woche zu Gast auf Dagens 2

Erich flog mit Skywork direkt ab Bern-Belpmoos nach Schiphol. So praktisch! Dort holten wir ihn per Zug ab und führten ihn nach Coevorden aufs Schiff.

Dagens 2 am Liegeplatz unter Kastanienbäumen im Hafen von Coevorden

 

 

Das Kastell von Coevorden NL

Flagge der holländischen Provinz Drenthe mit dem Kastell von Coevorden

Es wird berichtet, dass der Name des kanadischen Vancouver auf einen Bürger aus Coevorden (van Coevorden) zurückzuführen sei.

 

 

Das Kastell von Coevorden liegt am Südende des einzigen Weges nach der nordholländischen Provinz Groningen, der im Mittelalter ganzjährig begehbar war. Das Kastell findet sich wieder in der Flagge der heutigen Provinz Drenthe. Wegen seiner damals strategisch wichtigen Lage sorgten die Herrscher der umliegenden Lande stets für eine ihnen genehme Herrschaft im Kastell. Um anderweitigen Gelüsten zuvorzukommen, wurde vertraglich mit den Mächtigen vereinbart, dass keine weiteren Kastelle auf dem Territorium der heutigen Provinz Drenthe geduldet würden.

 

 

Zvieri auf der Sonnenterrasse des Schlosshotels im Kastell Coevorden

Blumige Stimmung an der Hafenböschung in Coevorden

 

 

 MS Fenna

 

 

Mit der Crew der Fenna führten wir die Rundfahrt durch Drenthe weiter. Erich übernahm das Steuer von Dagens 2. Wir fuhren von Coevorden über Almelo, Lochem und Zutphen nach Hattem.

 

 

Zufriedene Fenna-Crew

Zufriedene Fenna-Crew

 

 

Vor Almelo übernachteten wir zwei Mal in Aadorp oberhalb der Schleuse. Von da aus besuchten wir per Velo bzw. Bus die Stadt Almelo. Deren Zufahrt auf dem Wasser war wegen einer Brückenbaustelle gesperrt.

 

 

Unterwegs durch Drenthe, weit voraus die MS Fenna

Steuermann, macht das locker

Warten vor einer Brücke im Kanal Coevorden nach Almelo

 

 

MS Fenna - übrigens ein friesischer Frauenname

Natürlich:   Du bist der Kapitän !

Frau am Steuerruder

 

 

MS Fenna

Christian

Therese

 

 

Almelo war eine richtig schöne Stadt. Viele Menschen sassen bei einem Strassenkaffee an der Sonne. Nach dem Besuch im Brotbackmuseum liessen wir uns auch an der Sonne nieder und genossen bei einem Mittagslunch die Ferienstimmung.

 

 

MS Dagens 2 und MS Fenna am Liegeplatz vor der Schleuse in Aadorp

 

 

Im Brotback- Museum von Almelo

Im Brotback-Museum in Almelo

Verkaufsladen von Anno dazumal im Brotback- Museum von Almelo

 

 

Die neuen Blumenkistli werden bepflanzt

Bereits in Coevorden hatten Heinz und Erich zwei grosse Blumenkisten gekauft. In Almelo fanden wir in einem Gartencenter hinter dem Jachthafen die dazu passenden Pflanzen, die Bernadette - zurück auf dem Boot - flugs in die Kistli drapierte. Es entstand eine blumige Dekoration unseres Hecks.

Dekorierte neue Blumenkistli am Reling im Schiffsheck

 

 

Die Blumenkistli am Reling im Schiffsheck sind ein bisschen Gartenersatz

Dekorierte neue Blumenkistli am Reling im Schiffsheck von MS Dagens 2

 

 

Beim Zvieri-Halt vor einer Brücke

Fenna Crew auf dem Weg zum Ankerbier

MS Dagens 2 in Fahrt

MS Fenna in Fahrt

 

 

Am Pfingstsamstag fuhren wir bei herrlichstem Wetter weiter nach Lochem.

 

Unterwegs brütete Erich in der Stille des übers Wasser gleitenden Bugs was aus: Der ersann den Konstruktionsplan für einen Kran, mit welchem wir ein zukünftiges Beiboot ins und wieder aus dem Wasser hieven konnten.

Was wird da ausgebrütet?

 

 

Denn ein Beiboot fehlte als Ausrüstung von Dagens 2 noch. Schon lange war die Rede davon und manchmal hätten wir eine Gelegenheit gesehen, mit einem kleinen Boot in verwinkelte Seitenkanäle einfahren und noch mehr von der Landschaft entdecken zu können. Auch wenn wir an einen Liegeplatz vor Anker dachten, war dies ohne Beiboot ein sehr beschränktes Vergnügen. Für Erich war dies Ansporn, uns dazu zu verhelfen.

 

 

In Lochem an der Kade für die Berufsschifffahrt

Als wir in Lochem an der Kade der Berufsschiffahrt anlegten, hatte Erich bereits per Internet herausgefunden, dass hinter dem hohen Silogebäude ein Baumarkt zu finden war: die richtige Materialquelle für den Prototypen eines Bootkrans.

 

 

Mit Balken, Scharnieren, Winkeleisen, Bergseilen, Spannsets und Rollen entwickelte Erich den Kran in heissester Nachmittagssonne. Immer wieder wurde die Konstruktion angepasst, die Verankerung des Fusses an der Ankerwinch verbessert, der Schwenkradius des Auslegers vergrössert und die Führung des Hebeseils entklemmt. Keine einfache Sache, vor allem das Abfangen der Seitenkräfte beim Drehen des Arms.

Grundmaterial für einen Bootskran

 

 

Werkplatz für Bootskran - auch unterwegs

Ein Bootskran entsteht

Ein Bootskran entsteht

 

 

Ein Bootskran entsteht

Ein Bootskran entsteht

Als Erich uns die Realisierbarkeit eines Krans im Bug aufzeigen konnte, war der Entscheid für ein Beiboot reif. Doch noch waren wir unterwegs.

 

 

Ein Sonnendach über der Terrasse wird vorbereitet.

 

 

Während Erich am Bootskran werkte, bastelte Heinz an einem Sonnendach über der Terrasse. Die nötigen Zubehörteile fand er ebenfalls im nahen Baumarkt. Die Sonne war so brütend heiss, dass selbst das gut isolierte Steuerhaus zum Brutkasten wurde und jeder noch so kleine Schatten willkommen war. Die Hitze verlangte immer wieder nach einer Arbeitspause, so dass der Vorhang noch heute auf seine Fertigstellung wartet.

Das noch nicht fertige Sonnendach spendet doch noch rechtzeitig Schatten

 

 

Waaghaus im Zentrum von Lochem NL

Gegen Abend besichtigten wir auf einem gemütlichen Bummel den Dorfkern von Lochem mit seinem hübschen Waaghaus neben der grossen Kirche. Rund um den Kirchplatz scharten sich viele Strassencafés und

Grosse Kirche im Zentrum von Lochem

 

 

Restaurants mit Terrassen, die an einem so warmen Abend Vollbetrieb hatten. Auf dem Nach-Hause-Weg pflückten wir herrliche Holunderblüten, die Bernadette dann zu feinem Holunderblütensirup verarbeitete.

 

 

Wasserlabyrinth, worin der Wind mit einer schwimmenden Metallkugel spielt

Ganz in der Nähe unseres Anliegeortes in Lochem gab es vor der nächsten Brücke ein Wasserlabyrinth. Darin konnte der Wind eine grosse schwimmende Chromstahlkugel über die Wasserrinnen hin und her verschieben. Es erinnerte ganz an die kleinen Döschen mit den Geschicklichkeitsspielen, bei denen zwei oder drei Kügelchen um alle Hindernisse herum in die dafür vorgesehenen Löcher zu schaukeln sind.

 

 

An Pfingsten fuhren wir in Richtung Zutphen. Nach der Schleuse von Eefde mündete der Twentekanaal in die Gelderse IJssel. Flussaufwärts begegneten wir wieder ganz grossen Kollegen.

 

 

Von der Kanalmündung her auf die Gelderse IJssel einbiegend.

 

 

MS Fenna und MS Dagens 2 im Paket am Steg vom Hafen in Zutphen

 

 

Sonnenuntergang an Pfingsten

Bereits nach einem Kilometer bogen wir in den Marshaven ein. Dessen eine Arm bildet den Industriehafen von Zutphen, während der andere Arm, ein ehemaliger Baggersee, im Jachthafen De Mars endet. Dort konnten wir im Päckli am Aussensteg anlegen.

Die Wassertemperatur im Baggersee war so hoch, dass wir die willkommene Gelegenheit nicht verschmähten und neben der Fenna einige Runden hin und her schwammen. Es war eine herrliche Abkühlung.

 

Dann am Abend diese Stimmung!

 

 

 

Mit ein wenig Dunst in der Morgenluft brachen wir am Pfingstmontag vom Jachthafen De Mars in Zutphen auf und gondelten die Gelderse IJssel ab bis auf die Höhe von Zwolle, wo wir links in den Apeldoornskanaal einbogen und im modernen Zijda Jachthaven in Hattem einen ruhigen Liegeplatz fanden.

 

 

MS Fenna immer im Blickfeld voraus auf der Gelderse IJssel flussabwärts

 

 

Idylle am Uferrand der Gelderse IJssel

Am Ufer der Gelderse IJssel

Unterwegs auf der Gelderse IJssel

Unterwegs auf der Gelderse IJssel

Unterwegs auf der Gelderse IJssel

Unterwegs auf der Gelderse IJssel, an Deventer vorbei

 

 

Auf der Geldersen IJssel flussabwärts

Vorbeifahrt an der Stadt Deventer

 

 

In Hattem angekommen, war wieder mal Zeit für einen Waschtag. Der Hafenmeister und zugleich Schiffsmakler war sehr begeistert von unserm Boot. Es stellte sich heraus, dass er der Sohn von Verroen und Tineke war, die mit ihrem Schiff Avontuur ebenfalls im Hafen lagen und uns schon bei der Einfahrt die Hand reichten. Die Avontuur hat eine ziemlich ähnliche Hülle wie Dagens 2. Wir haben die Crew von Avontuur im vergangenen Sommer in Groningen kennengelernt, als sie im Stadthafen langseits von uns übernachteten. Die Welt auf dem Wasser ist soooo klein!

 

 

MS Fenna im Zijda Yachthaven von Hattem

MS Dagens 2 im Zijda Yachthaven von Hattem: wieder einmal Wäsche in Hattem

MS Avontuur im Zijda Yachthaven von Hattem

 

 

MS Fenna

MS Dagens 2

MS Avontuur

 

 

Mit einem feinen Nachtessen auf der sonnenerwärmten Strassenterrasse des Restaurants "De Zwarte Truffel" in Hattem schlossen wir die Rundreise durch Drenthe zusammen mit Christian und Therese ab. Es waren 14 Tage voller Abwechslung in Bezug auf breitem und engem Fahrwasser, engen und teils auch gebogenen Brückendurchfahrten, kleinen und grossen Schleusen, improvisierten Liegeplätzen und professionellen Hafenanlagen sowie vielen vergnüglichen Begegnungen mit Leuten am und auf dem Wasser und gar manchem Beisammensein. Für Christian und Therese war es die erste mehrtägige Fahrt mit ihrer Fenna. Sie haben sich prima durch alle Engnisse gesteuert und den Seitenwinden entgegen gehalten. Die gemachten Erfahrungen gaben ihnen Ansporn für diese und jene Verbesserung an ihrem neu gekauften Schiff. Vor allem aber war die ganze Reise ein grosses Erfolgserlebnis für alle Schifferherzen.

 

 

Gemeinsames Nachtessen zum Abschied nach einer tollen gemeinsamen Rundfahrt durch Drenthe

 

 

Nachdem wir uns in Hattem von unsern Begleitern auf der Rundreise durch Drenthe / Overijssel auf so gesellige Art verabschiedet hatten, fuhren wir - mit Erich am Steuer - über Ketelhaven in den Flevoland-Polder hinein und über Dronthen nach Lelystad.

 

 

Abschied von der Fenna-Crew und den Freunden auf der MS Avontuur

 

 

Kurz vor dem Kettelhafen

 

 

Fahrt durch den Flevo-Polder

 

 

In Lelystad ging Erich wieder zu einem Baumarkt. Er wollte unbedingt den Kran fertig machen und ausprobieren. Es hatte beinahe funktioniert. Es fehlt nicht mehr viel.

 

 

Aber Hauptziel war an diesem Ort nun die Suche nach einem möglichen Beiboot für Dagens 2. Mit dem Velo machten wir uns auf die Suche. Unterwegs gab es im Batavia-Hafen punkto historischem Schiffsbau Einiges zu sehen. Gleich daneben war eine riesige Ansammlung trendigster Modegeschäfte, die wir uns natürlich auch nicht entgehen liessen.

 

 

Bataviawerf in Lelystad

Modestrasse im Outlet-Shopping-Center von Bataviastad

 

 

Aber Zielsetzung blieb das Beiboot. In den Jachthäfen von Lelystad war kaum ein Angebot für ein Beiboot zu finden. Per Internet hatten wir jedoch die Adresse von einem Faltboot-Lieferanten in Lelystad gefunden und mit ihm einen Besuchstermin vereinbart.

 

 

Portaboot - unser zukünftiges Beiboot

Portaboot - unser zukünftiges Beiboot

Irgendwo im modernen Gewerbegebiet im Südosten von Lelystad, in der Garage eines Hinterhofes, fanden wir die Auslieferungsstätte mit Anschauungsexemplar von Portaboot. Da wir ja nun schon fast den Kran hatten, um das Boot wieder aus dem Wasser zu nehmen, riskierten wir es, ein solches Boot zu bestellen.

Es sollte aber noch bis weit in den November 2012 dauern, bis wir das bestellte Boot in einer technisch modifizierten Form angeliefert bekamen. Das war eine lange Geduldsprobe.

 

 

Velotour ins Naturgebiet südlich von Lelystad

Velotour ins Naturgebiet südlich von Lelystad

 

 

In Lelystad unternahmen wir noch eine abendliche Velotour ins südlich gelegene Naturgebiet bei einem hinreissenden, aber auf einer Postkarte schon fast kitschigen Abendrot.

 

 

Liegeplatz im Lelystadhaven

Velotour ins Naturgebiet südlich von Lelystad - Leitplanke mit Sonnenuntergang

Velotour ins Naturgebiet südlich von Lelystad - Stimmung bei Sonnenuntergang

 

 

Die Ferien sind fertig

Dann aber war der Zeitpunkt gekommen, da Erich uns wieder verlassen und an seinen Arbeitsplatz zurückkehren musste. Wir sind ihm sehr dankbar, dass er so hartnäckig am Projekt Kran gearbeitet hat, sonst hätten wir den Mut nicht gehabt, ein Beiboot zu bestellen.

Wir hatten mit ihm zusammen viele schöne Orte und Städtchen kennengelernt und Erfahrungen im Fahren gesammelt. Dass wir dies alles bei schönstem und warmem Sommerwetter machen durften, war ein himmlisches Geschenk.

 

 

Zufriedene Eltern

Schön, Erich,
dass du da warst.

Zufriedener Gast - zufriedene Eltern

 

 

Abendliche Segel-Regatta vor Lelystadhafen

 

 

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