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Erkundungstour in Paris am 7.2.2013

 

 

auf dem kopierten Netzplan von Paris die Wege gefunden

Aus dem Internet liessen sich die Netzpläne des Öffentlichen Verkehrs herunterladen und als Poster ausdrucken. Damit und mit Hilfe von GoogleEarth konnten wir die geografische Lage der Häfen und ihr Abstand zum Pariser Stadtzentrum bestimmen. Google-Earth lieferte zudem ein brauchbares Luftbild von der Hafenanlage und dessen Umgebung, worauf sich auch die Wegstrecke zum nächstliegenden Bahnhof einzeichnen und desse Länge berechnen liess.

Den nächsten Winter 2013/14 möchten wir gerne in Paris verbringen. Mit der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz hatte Heinz bereits im Januar begonnen. Aus dem Internet liess sich auflisten, welche Häfen entlang der Seine, Oise, Marne und Canal de l'Ourcq anzutreffen waren. Es galt abzuklären, ob sie überhaupt Schiffe von 23 Meter Länge aufnehmen konnten und ob ein Verbleib an Bord über die Wintermonate auch mit Wasser und Elektrizität unterstützt würde. Uns interessierte, ob wir in der Nähe Möglichkeiten zum Joggen in grüner Umgebung finden und ob wir mit dem öffentlichen Verkehr nach einem Konzert- oder Theaterbesuch im Zentrum von Paris wieder zum Hafen zurück gelangen konnten. Auch die Ruhe in der Nacht war nicht zu vernachlässigen und wie einfach der Hafen von der Schweiz aus erreichtbar war.

Die Kartenbeurteilung dieser Häfen ergab eine priorisierte Liste, von der wir die vier best beurteilten per Mail anschrieben und einen Winterliegeplatz erfragten. Alle antworteten positiv. Drei verwiesen auf ihre Warteliste für die Belegungsplanung, die im März/April stattfinden sollte. Der vierte konnte bereits einen freien Liegeplatz anbieten.

Ein Augenschein vor Ort sollte unsere Planung abschliessen und wenn möglich zu einem Standortentscheid führen. Mit Hilfe der Fahrplaninformationen im Internet stellten wir eine eintägige Rundreise zu den vier Häfen in Paris zusammen. Es sollte ein dicht gepackter Tagesausflug mit spitz berechneten Anschlusszeiten im innerstädtischen Verkehr von Paris werden.

Bereits am Vortag hatten wir uns die Thalys-Tickets beim Bahnhof Antwerpen-Centraal geholt.

 

 

Am Morgen um halb sieben, noch vor dem morgenlichen Stossverkehr, waren wir schon unterwegs zum Hauptbahnhof von Antwerpen. Via Brüssel-Süd erreichten wir um 10 Uhr bereits Paris Gare nord. Wir begannen beim Port aux Cerises in Juvisy sur Orge, eher im südlichen Teil von Paris. Nach einer kurzen RER-Fahrt wurden wir bei der Capitainerie freundlich empfangen und durften uns dann überall im Hafen umsehen und fotografieren.

 

 

 Port aux Cerises

Liegeplatz für Dagens2, eventuell

 

 

Der moderne und mit allen Dienstleistungen ausgerüstete Hafen lag am Rand eines grosszügig angelegten Parks, der im Sommerhalbjahr als Centre de Loisir für die umliegenden Gemeinden diente und viele Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten bot. Wir durchwanderten den Park entlang der Seine eine halbe Stunde lang bis zum anderen Ende, wo der "Port premier Paris sud" lag, der zweite Hafen, den wir uns ansehen wollten. Auch dieser Hafen bot alles Nötige zum Überwintern, war idyllisch in einen ausgebaggerten Zufluss der Seine eingebettet und ringsum bewaldet. Mit seinem Zugang zum gleichen Freizeitpark bot auch er genügend Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Bei beiden Häfen sollte die überarbeitete Belegungsplanung im April zeigen, ob für uns ein Überwinterungsplatz zur Verfügung gestellt werden konnte.

 

 

 

 

Der Weg durch den Freizeitpark zwischen den beiden Hafenanlagen an der Seine.

 

 

 

 

Den dritten Hafen, L'Arsenal, erreichten wir nach Rückfahrt mit der RER zum Gare de Lyon. Schlagartig umfing uns da die Energie dieser schönen Grossstadt Paris, das pulsierende Leben, das allgegenwärtige Verkehrsgebrause. Alles und alle schienen sich zu bewegen. Es befiel uns ein Gefühl wie Dauerlust, zu einem vergnüglichen Abend auszugehen. Wir spazierten rund um den Port de Plaisance und sahen die möglichen Liegeplätze für längere Schiffe. Auch hier war die Belegungsplanung für die nächste Winterzeit eben erst angelaufen und eine Zusprache für einen Winterliegeplatz erst im April erhältlich.

 

 

Gare de Lyon

 

 

oben: Vor dem Gare de Lyon, mitten im Herzen von Paris.

unten: Im winterlich voll besetzten Port de Plaisance Paris l'Arsenal liegen fast alle Wohnboote im Päckli.

 

 

 

 

Zum vierten Hafen fuhren wir mit der RER-Linie A vom Gare de Lyon nach Cergy Préfecture und per Bus zu dem an der Oïse gelegenen Hafen von Cergy.

 

 

Sicht auf den Zugang zum RER-Bahnhof in Cergy ...

... und zu dem davor gelegenen Busbahnhof

 

 

 

 

Cergy Préfecture umfasst ein riesiges Einkaufszentrum, ein Hallenbad und viele Bürogebäude der Distrikts-Verwaltung in einer breiten architektonischen Vielfalt. Darum herum reihen sich moderne Wohnquartiere und grosszügige Parkanlagen.

 

 

Stadthaus

Bahnhofplatz oben

 

 

Hafenmeister Aymeric bot uns einen freundlichen Empfang in der Capitainerie vom Port Cergy ...

 

 

Luftaufnahme von Port Cergy (GoogleEarth)

Hafenmeister von Cergy

 

 

... und zeigte uns die verschiedenen, für uns in Frage kommenden Liegeplätze, von denen uns der am Aussensteg gelegene Platz mit freier Sicht über die Oïse in Richtung Naturgebiet am besten gefiel.

 

 

Port-Cergy

 

 

Park 2 Minuten entfernt von Port-Cergy

 

 

Park gegenüber Port Cergy, mit direktem Zugang über die neben dem Hafen liegende Brücke. Der Park liegt in einer Flussschlaufe der Oïse. An deren Zunge befindet sich ein Gelände-Monument, die Axe majeur de Cergy-Pontoise, das dank seiner Ausdehnung bereits mit GoogleEarth gut zu sehen ist.

 

 

 

Liegeplatz 2013/2014

Hier am Aussensteg könnten wir im Winter 2013/14 liegen. Die Hafenverwaltung war bereit, mit uns einen Liegeplatzvertrag abzuschliessen. Da alle unsere Wunschkriterien erfüllt waren, zögerten wir nicht lange und machten den Handel perfekt. Ein freudiges und zugleich beruhigendes Gefühl überkam uns, war es uns doch geglückt, mit der geeigneten Vorbereitung innert einem Tag in einem so grossflächigen Angebot einen Winterverbleib zu finden und vertraglich zu sichern. Mit diesem Wissen im Rücken können wir nun getrost in der bevorstehenden Saison kreuz und quer Belgien durchfahren und uns dann im Oktober 2013 nach Paris aufmachen.

 

 

Kirche in Cergy

Gasse in Cergy

 

 

Kirche und Dorfstrasse von Cergy. Welch schöne Aussicht, dass wir im Hafen die Kirchenglocken werden läuten hören. Auf unserem Rückweg prüften wir die Fusswegstrecke vom Hafen zum Bahnhof, die 20 Minuten dauerte und durch schöne Alleen und Parkanlagen führte. Das gab uns Vertrauen, dass wir auch abends spät nach einem Theaterbesuch im Zentrum von Paris mühelos zum Schiff zurückkehren können.

Wappen von Cergy

Besucher aus der Schweiz werden mit dem TGV im Gare de Lyon ankommen und dort im ersten Untergeschoss in die RER Linie A (Richtung Cergy Le Haut) umsteigen, die sie innerhalb von 45 Minuten direkt nach Cergy-Préfecture bringt. Tagsüber fährt ein Bus zum Hafen. Nach 22 Uhr muss der Rest zu Fuss zurückgelegt werden. Ideal !

 

 

Glücklich und zufrieden kehrten wir am Abend mit dem TGV ab Gare du Nord nach Antwerpen zurück.

 

 

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 aktualisiert: 25.2.2013 / BG