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Anuna

 

 

Irlands National-Chor Anúna steht unter der Leitung von Michael McGlynn. Er hat zusammen mit dem Chor eine magische, spirituelle Klangwelt geschaffen. Subtil und kräftig wie Engelsgesang. Glashell, hauchfein, harmonisch und stimmungsvoll. Der Chor schöpft seine Werke aus reichen Quellen: alte keltische oder alt-spanische Gesänge und mittelalterliche Volkslieder. Überraschend und zuerst gewöhnungsbedürftig war denn auch der Auftakt zum Konzert mit einer einzelnen Sängerin, die vom dunklen Zuschauerraum aus, schwarz bemantelt mit einer Kerze in der Hand, den Konzertsaal mit ihrer Stimme erfüllte. Weitere Sängerinnen gesellten sich nach und nach dazu, bis sich die je acht Frauen und Männer auf der Bühne zusammenfanden. Die Feierlichkeit des Augenblickes setzte sich den ganzen Abend hindurch fort. Das mit einem Videofilm hinterlegte Hörbeispiel gibt einen guten Eindruck über den Charakter des Konzertes, wobei einzelne mittelalterliche Volkslieder die besinnliche Stimmung auflockerten. Zwischendurch kommentiert der Chorleiter die in Lateinisch oder Irisch aufgeführten Gesänge mit hilfreichen Bemerkungen. Irgendwann gegen 23 Uhr tauchten wir aus diesem fast meditierenden Stimmungsbad wieder auf und wurden von der Realität knallhart getroffen: Ein kalter Wind und einsetzender Regen, die jeden Abwehrversuch mit einem Regenschirm der Lächerlichkeit preisgaben, liessen uns durchnässt am Bahnhof Haarlem auf den Bus warten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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