aktualisiert: 11.2.2017 / BG

Unsere Gäste im Februar 2016     (Teil 1):

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unsere Gäste im Januar 2016 (Teil 2)

unsere Gäste im Februar 2016  (Teil 2)

 
 

Silvia       vom 14. bis 18. Februar 2016

 

 

 

 

Pünktlich kam Silvia, eine Cou-Cousine von Heinz, mit der Bahn in Strassburg an. So begannen fünf Tage, an denen viel gelacht und geschwatzt wurde.

 

 

 

 

In den Galerien Lafyette ging es so richtig ans Shoppen. Die Parfüm-Abteilung war ein Wunderland der Düfte. Aber auch die Haushaltabteilung bot Überraschungen. Silvia widmete der Dagens-Küche eine prima Küchenwaage. Sie ist digital auf Gramm genau wie eine Briefwaage, deckt trotzdem den ganzen Gewichtsbereich der Küche ab und ist - was sie besonders schiffstauglich macht - abwischbar, zusammenklappbar und an einem kleinen Ort zu verstauen.

 

 

 

 

Was machen die Frauen? Sie kauften ein. Was macht der Herr? Er trug es heim. Praktisch!

 

 

 
 

Beim Besuch der Europäischen Institutionen entdeckten wir im Garten des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte eine eindrückliche Skulptur: Die "Versteinerten"

 
 

Sie ist ein Geschenk der Schweiz. Sieben straff umwickelte, kniende Figuren stellen Personen dar, denen man physische und psychische Gewalt angetan hat. Sie verkörpern die sieben Freiheitsrechte, die jeder Mensch beim Europäischen Gerichtshof einklagen kann.

Die Statuen wurden 1995 von Carl Bucher (1935 - 2015)geschaffen.

 
 

Rechts vom Haupteingang zum Europäischen Gerichtshof der Menschenrecht stehen vier Betonplatten (3,60x4m), einseitig mit Grafiti verziert. Es sind Überreste der Berliner Mauer, die 1989 nach dem Mauerfall von Deutschland als Symbol für die wiedererlangte Freiheit dem Gerichtshof überreicht wurden. Die vier Teile sind speziell ausgesucht. Bei genauem Hinschauen kann man unter einem französischen Satz das Wort "Freiheit" erahnen.

 
 

Auch mit Silvia war natürlich das Strassburger Münster ein unumgängliches Besuchsziel. Sein Westfenster, das Portal mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts, die Astronomische Uhr, die Kanzel mit den tollen Skulpturen nahmen uns erneut in ihren Bann. Aber ein Element hat diesmal unsere ganz besondere Aufmerksamkeit erfahren.

 
 

 

 

 

 

Im Seitenraum, dort wo die astronomische Uhr steht, trägt mitten im Raum ein ganz aussergewöhnlicher Pfeiler das Dachgewölbe. Es ist der Engelspfeiler. Sein bildhafter Ausdruck legt den Fokus auf die Heilsbotschaft Christi und auf die Gnade Gottes, die er der ganzen Welt durch Christi Menschwerdung zuteil werden lässt. Die Weltgerichtsdarstellung bezieht sich - wie viele Darstellungen ab dem 12. Jahrhundert - auf das Evangelium nach Matthäus. Bis zum 12. Jahrhundert wurde das Jüngste Gericht mit Angst und Schrecken erwartet und auch betrachtet. Die Furcht vor Gottes endgültigem Urteil war sehr groß.

 
 

In der Darstellung am Engelspfeiler jedoch schaut in oberster Position ein gütiger Christus auf die Gläubigen herab und streckt ihnen seine Hand entgegen, so als ob er zu sagen schiene: "Komm, wandle in meinem Geist dein Leben weiter. Ich schaue nicht zurück auf deine Sünden und rechne nicht mit Dir ab. Deshalb brauchst du dich auch nicht zu fürchten, wenn du dich auf mich einlässt. Du hast die Chance eines Neuanfangs." Zur damaligen Zeit eine mutige Klarstellung, die als Bild der damals noch leseunkundigen Bevölkerung eine einprägsame Botschaft überbrachte.

Es war üblich, die Weltgerichtsdarstellung an einem der Westportale anzubringen. Das kennen wir vom Berner Münster. Die spezielle Baugeschichte des Strassburger Münsters führte jedoch zu einer ausserordentlichen Platzwahl. Um 1200 v.Chr., im Übergang von der romanischen zur gotischen Bauweise, war das Südportal gerade im Bau und alle Finanzmittel konzentrierten sich darauf. Die neuartige Baukunst der Gotik erlaubte eine viel stärker ausgeformte Skulpturenszenrie, die nicht mehr prioritär der Stützfunktion des Daches diente. Zum Beweis, wie elegant und schmächtig die gotischen Stützpfeiler aussehen und wie reich und plastisch sie verziert werden können, wurde der Mittelpfeiler im Raum hinter dem Südportal zum Schau- und Prunkstück der Bildhauerkunst ausgearbeitet. 

Der Bündelpfeiler hat eine Höhe von 18,80 m. Er steht auf einem achteckigen Sockel, der einen Durchmesser von einem Meter hat. Die Figuren sind in drei gestapelte Zonen gegliedert. 

Insgesamt befinden sich um den Pfeiler angeordnet zwölf Figuren, die jeweils auf einem eigenen kleinen Sockel stehen und mit einem Baldachin bekrönt sind.

Ein Knospen-Kapitell schließt den Pfeiler zum Gewölbe hin ab. Alle Figuren scheinen gleich groß. Allerdings wurde hier die Sicht des Betrachters vom Boden aus berücksichtigt, denn bei genauerem Hinsehen sind die Figuren länger, je höher oben sie an der Säule stehen.

Unter der obersten Zone sind, relativ klein, die Köpfe der Auferstehenden zu sehen. Von Teufeln, Flammen aus dem Fegefeuer und Bratspiessen keine Spur.

 
 

Links: In der untersten Zone des Pfeilers befinden sich die vier Evangelisten mit ihren zugehörigen Symbolen.

Unten: In der mittleren Zone des Pfeilers stehen die vier Posaunenengel.

 
 

In der obersten Zone befinden sich drei Engelsfiguren und eine Christusfigur.

Die Engel tragen jeweils eines der Folterwerkzeuge von Christi Passion: das Kreuz und einen Nagel, die Dornenkrone und eine Lanze.

Die Christusskulptur befindet sich nicht auf der Schauseite des Betrachters - man muss um den Pfeiler herum gehen, um sie zu sehen.

 
 

Nach so viel Shoppen, Europa, Geschichte und Kirchenbesichtigung gönnten wir uns ein feines Essen.

 
 

 
 

La Petite France war auch noch ein Spaziergang wert, hier mit dem Haus Le Tanneur im Gerberquartier.

 
 

 
 

Das morgendliche Begrüssungszeremoniell durch das Schwanenpaar, das auf ein paar Brocken vom Zmorge-Tisch hoffte, der Rundblick über Kanal und Hafen beim abendlichen Eindunkeln, das gemütliche Beisammensein im Schiff, alles war wohnliche Behaglichkeit.

 
 

 
 

Diskussionen über den Gublerschen Stammbaum, über Ahnenforschung und familiäre Gemeinsamkeiten wechselten sich ab mit Gedanken zu Gefühlen und Lebenseinstellungen.

 
 

 
 

Mit Plaudern, Essen, Ruhen und Spielen ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Es waren kostbare Augenblicke, wertvoll genug, um sie gut zu bewahren. Sie vermögen auch dunkle Stunden wieder aufzuhellen.

 
 

 

 

 

 

 

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