aktualisiert: 31.1.2017 / BG

Unsere Gäste im Dezember 2015  (Teil 4):

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unsere Gäste im Dezember 2015  (Teil 3)

unsere Gäste im Dezember  2015  (Teil 5)

 

 

Sabine und Werner      vom 18. bis 20. Dezember 2015

 

 

 

 

Dieser von Sabine selbst angefertige Engel dekorierte unsern Tannenbaum auf dem Schiff während der ganzen Weihnachtszeit. Er entging dem Schicksal, nach Weihnachten mit den andern Dekorationen eingeschachtelt zu werden. Er hängt seither an einem der Fenster im Steuerhaus und begleitet uns auf unseren Fahrten durch Europas Wasserwege.

 

 

 

 

Es ist schön, interessierte Gäste zu empfangen und ihnen etwas Neues zeigen zu können. Weil just gutes Wetter war, begannen wir die Sightseeing-Tour bei den Gebäuden der Europäischen Institutionen und drehten erst danach zum Weihnachtsmarkt bei. Von Berufes wegen hat Werner ja viel mit Bauen und Gebäuden zu tun, und Heinz hatte am Vortag an einem geführten Rundgang teilgenommen. Von da konnte er viel über die Gebäude der Europäischen Institutionen und ihre Funktionalität erzählen.

Als Erstes beeindruckte auf unserem Spaziergang das halbrund geformte, neue Parlamentsgebäude der Europäischen Union. Es hat an der Wasserfront die Form eines Bumerangs, der wie eine Idee in die Gedankenwelt hinausgeschossen wird und in grossem Bogen zu einer andern Person zurückkehrt, welche die Idee aufnimmt, mit ihrem Gedanken ergänzt und auf eine weitere Runde wirft. Der "Bumerang" umarmt einen zylinderförmigen Turm, der mit seinem äussern Kreis die gewünschte Harmonie europäischer Entscheidungen versinnbildlicht. Dass diese Harmonie aber nicht einfach herrscht, zeigt der elipsenförmige Innenhof, in welchem zwei gegensätzliche Pole um eine gemeinsame Frage kreisen.

 

 

 

 

Am andern Ufer schräg gegenüber liegt ein anderes, ins Auge springendes Gebäude: der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Den einem Kreuzfahrtschiff ähnlichen Längsbau entlang der ILL schliessen zwei grosse Trommel-artige Gebäude ab, die wie die Waage der Justitia eine ausgewogene europäische Rechtsprechung in den zwei darin enthaltenen Gerichtssäälen ermöglichen sollen. Der gläserne Mittelbau steht für die gewollte Transparenz der Rechtsprechung. Die architektonische Botschaft wird auf der gegenüberliegenden Strassenseite kontrastiert durch einen Freiraum, wo jeder mit Plakaten und Texttafeln die in seinen Augen falsch ergangenen Urteile des Europäischen Gerichtshofes missbilligen und dies allen Passanten erklären kann. Einige davon campieren dort am ILL-Ufer, um Tag und Nacht gegen etwas zu protestieren.

 

 

 

 

Das dritte interessante Gebäude sieht von aussen aus wie eine Burg. Es ist der Sitz des Europarates. Nach aussen hin wehrhaft und trutzig, im Innern jedoch durch viel Farbe,  warmen Holztönen und runden Formen unterstrichenes Wohlgefühl, das den Harmonisierungsprozess zwischen den Staaten, die dem Europarat angehören, unterstreichen und unterstützen soll.

 

 

 

 

Nach so viel Architektur und Europa standen unsere Sinne auf etwas Abwechslung, auf etwas Grünes, Natürliches. Dem entsprach der "Parc de L'Orangerie", welchen wir in der ganzen Länge durchwandern konnten. Natürlich wären da im Sommer noch vieleschöne Blumen zu sehen. Aber Grünflächen und wunderschöne Parkbäume brachten die gewünschte Blickveränderung.

 

 

 

 

Beim Eindunkeln gelangten wir auf den Strassburger Weihnachtsmarkt im Altstadtkern und liessen uns durch die Lichterpracht und Dekorationsvielfalt in eine nochmals ganz andere Stimmung versetzen. Den Glühwein inhalierten wir durch Nase und Kehle und brauchten danach nicht mehr viel Überredungskunst, um müde unter die Bettdecke zu kriechen.

 

 

 

 

"Nicht immer ist das Schneckentempo angebracht,

jedoch in unserer schnelllebigen,

hektischen Zeit wünschen wir euch

ab und zu die Eigenschaften der Schnecke,

die unbeirrt und ruhig ihre Bahn zieht".

 

 

 

 

Die gemeinsam verbrachte Zeit gab natürlich auch Gelegenheit, von unsern Gästen die neusten Nachrichten aus unserem ehemaligen Wohnort Zollikofen und von den vielen gemeinsamen Bekannten zu erfahren. Das nährt die Verbundenheit mit unserem früheren Leben an Land und hält uns auf dem Laufenden für eine absehbare Zeit, wo wir unser Leben zurück ans Land steuern. Doch vorläufig gibt's noch so viel von Europa und den Europäern zu entdecken.

Mit Eindrücken von Strassburg, Europa und Weihnachten vollgepumpt, kehrten Sabine und Werner am dritten Tag wieder heim.

 

 

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