aktualisiert: 31.1.2017 / BG

Unsere Gäste im Dezember 2015  (Teil 3):

zur Gäste-Übersicht

unsere Gäste im Dezember 2015  (Teil 2)

unsere Gäste im Dezember  2015  (Teil4)

 

 

Karin und Daniele      vom 16. bis 17. Dezember 2015

 

 

Karin und Daniele hatten gerade mal ein paar Tage frei und ergriffen die Gelegenheit, uns zwei Tage in Strassburg zu besuchen.

 

 

 

 

Ein Gang über das Vauban-Wehr mit Blick auf den historischen Stadtkern und der Besuch des Weihnachtsmarktes gehörte natürlich zum Besuchsprogramm dazu. Da gab es allerlei Süsses und Dekoratives zu kaufen. Aber Daniele hatte etwas anderes im Visier. In einer für Marktfahrer typischen Preisverhandlung behielt er Oberwasser und erstand sich zum halben Preis einen schicken, neuen und vor allem regenfesten Filzhut. Sieht doch gut aus, nicht?

 

 

 

 

Dank dem kräftigen Rollstuhl-Traktor von Daniele konnten wir mühelos bis zum Strassburger Münster vorstossen und die Astronomische Uhr in ihrer ganzen Grösse und Funktion anschauen. Die mitten im Raum vor dem Prospekt der Uhr stehende Engelssäule war zwar hell beleuchtet, blieb aber diesmal unkommentiert stehen.

 

 

 

 

Dagegen zeigten unsere Gäste grosses Interesse an den Gebäulichkeiten der Europäischen Institutionen. Vor dem neusten Verwaltungsgebäude des Europarates, der AGORA, konnten wir anhand der Plakate am Zaun erkennen, in wie vielen Lebens- und Arbeitsbereichen der Europarat und seine Fachgruppen fördernde Wirkungen entfalten.

Mit Agora wurde im antiken Griechenland der zentrale Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt bezeichnet, der sich im klassischen Griechenland mehr und mehr zum Verwaltungszentrumeiner griechischen Polis entwickelte und auch der Repräsentation diente.

Das 2008 eingeweihte Verwaltungsgebäude des Europarates wurde nach modernsten Regeln der Baukunst errichtet. Es berücksichtigt zahlreiche umweltbezogene und nachhaltige Aspekte und wurde im Jahr seiner Eröffnung mit dem Mipim Award als bestes Geschäftszentrum der Welt prämiert.

 

 

 

 

Jeweils Mitte Dezember verleiht das Europäische Parlament den Sacharow-Preis für Menschenrechte. Am 16.12.2015, also just an dem Tag, da Karin und Daniele bei uns weilten, wurde Ralf Badawi der Sacharow-Preis verliehen.

 

 

Beim nahe zum Agora-Gebäude gelegenen Centre d' Information sur les Institutions Européennes (CIIE) hängen am Gartenzaun Plakate von allen bisherigen Preisträgern des Sacharow-Preises. Auch das über den Preisträger 2015 hing bereits da.

Ralf Badawi ist ein junger Blogger aus Saudi Arabien, der sich für die Gedanken- und Redefreiheit engagiert hat. Ihm wurde vorgeworfen, ein Online-Forum eingerichtet zu haben, in dem blasphemische Kommentare und Einträge veröffentlicht werden. 2013 wurde er zu sieben Jahren Haft und 600 Peitschenhieben verurteilt. 2014 wurde das Strafmass dann auf 1000 Peitschenhiebe und zehn Jahre Haft erhöht. Hinzu kam noch eine Geldbusse in Höhe von einer Million Saudi - Rijal (umgerechnet 226 000 Euro).

Am 8. September 2015, wurde Ralf Badawi die Ehrenmedaille der Stadt Strassburg verliehen. Er ist auch Preisträger des von RSF und TV5 Monde ausgelobten Preises für Pressefreiheit. Dieser Preis wurde 2014 in Strassburg übergeben.

 

 

Unter den vielen weiteren Preisträgern beeindruckten uns die 2005 ausgelobten "Dames en Blanc" aus Kuba.

 

 

 

Die Vereinigung "Damen in Weiss" oder Damas de Bianco wurde im 2003 als spontane Reaktion auf die Inhaftierung ihrer 75 Ehemänner und Verwandten während des "Scharzen Frühlings" in Kuba gegründet, bei dem das kubanische Regime hart gegen demokratische Aktivisten vorging. Sie zogen durch die Strassen uns schrieben zahlreiche Briefe an die kubanische Behörden, in denen sie um die Freilassung der Gefangenen ersuchten, erhielten jedoch keine einzige Antwort. Die Damas gaben nicht auf, und ihr anhltender Protest führte letztlich zu Ergebnissen: Bis 2011 wurden Häftlinge entlassen die während des "Schwarzen Frühlings" verhaftet worden waren. Im Jahr 2013 hatten die Damas endlich die Möglichkeit, den ihnen im Jahr 2005 verliehene Sacharow Preis persönlich entgegenzunehmen.

 

 

Doch neben diesem Crash-Besuchsprogramm durch Strassburg blieben noch gemütliche Momente auf dem Schiff, um miteinander zu spielen, zu schwatzen und beisammen zu sein, bevor Karin und Daniele sich wieder in ihr Auto setzten und nach Bern zurück fuhren.

 

 

   zurück zum Seitenanfang