aktualisiert: 1.2.2017 / BG & hg

Unsere Gäste im Dezember 2015       (Teil 5):

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unsere Gäste im Dezember 2015 (Teil 4)

unsere Gäste im Januar 2016  (Teil 1)

Hannes             vom 21. bis 26. Dezember 2015

und Erich         vom 24. bis 28. Dezember 2015

Ein Abstecher führte uns nach Kehl in Deutschland.

Unser Sohn Hannes richtete es so ein, dass er bereits am Montag, den 21. Dezember, zu uns auf die Dagens 2 kommen konnte. Denn da war sein Fachwissen als Elektroniker gefragt. Wir hatten am Steuerpult seit unserem Sommeraufenthalt in Besançon einen defekten Sicherungsautomat, welcher die Öldruck-Warnung und die Beleuchtung des  Zifferblattes ausfallen liess. Müsste ja eigentlich kein Problem sein, ABER:  Unsere Steuerpult-Einheit gehört zu einem Doosan-Motor aus Korea. Die Ersatzteilliste half, in Google die Teilenummer und ein Bild des Sicherungsautomaten zu finden. Die Informationen dazu waren jedoch in koreanischer Schrift geschrieben und alle Links führten zu weiteren Webseiten voller koreanischer Schriftzeichen. Das sieht etwa so aus:

버스 및 트럭, 특장차 등 상용차에 탑재되는 두산인프. 농기계가 필요로 하는 높은 비출력과 효율성을

Wie weiter ? Kein europäischer oder amerikanischer Händler führte dieses Teil in seinem Sortiment. Blieb nur noch ein Weg: Umgehungslösung. Dafür wurde das Fachwissen von Hannes geschätzt, der anhand der technischen Leistungsmerkmale auf dem Internet einen gleichwertigen Sicherungsautomaten bei einem deutschen Händler ausfindig machte. Unser Glück war es, dass das gefundene Teil dieselben Einbaumasse hatte wie das defekte, wir also keine Anpassungen am Gehäuse vornehmen mussten. Als das Teil Tage später geliefert wurde, war dessen Einbau nur noch ein kurzes Stück Arbeit. Danach verfügten wir wieder über eine voll funktionsfähige Steuerungseinheit unseres Hauptmotors. (Eine zweite Sicherung haben wir als Reserve gleich mitbestellt.)

Dort suchten wir lustige und abwechslungsreiche Gesellschaftsspiele. Hannes kannte "Quirkle". Wir noch nicht. Rasch gefunden, schnell gekauft und sofort zuhause gespielt. Es war der Weihnachtshit und alle Gäste wurden fortan eingeladen, mit uns eine Runde "Quirkle" zu spielen.

Zwischendurch setzte Bernadette den Backofen in Gang und liess leckere Weihnachtsguetzli entstehen.

Hannes sah vor, seine Freunde in der Schweiz an Sylvester mit einem selbstgekochten Nachtessen zu verwöhnen. Was lag da näher als ein vorgängiges Probe-Kochen unter der kundigen Anleitung von Bernadette. Als Test-Esser durften wir alle geniessen, was die zwei auf den Tisch zauberten. Der Probedurchlauf hat sich gelohnt. Das Sylvestermahl gelang und die Freunde von Hannes waren beglückt.

Am Heiligabend stiess dann auch unser ältester Sohn Erich zu uns, um gemeinsam mit uns Weihnachten zu feiern.

Wir holten ihn am 24. Dezember beim Bahnhof in Strassburg ab. Dabei übersahen wir die verkehrsdienstliche Mitteilung, dass die Trams nach 18 Uhr nicht mehr fuhren. Naja, dann halt zu Fuss zum Schiff zurück.

Unterwegs sagten wir auf dem Platz Kléber dem riesengrossen, schön dekorierten Tannenbaum adieu, denn er sollte nicht mehr lange dort zu sehen sein. Der Weihnachtsmarkt von Strassburg endete in diesem Jahr nämlich bereits am 24. Dezember um 18 Uhr statt an Sylvester. Diese zeitliche Verkürzung diente der Kompensation erhöhter Sicherheitsvorkehrungen, die nach dem November-Attentat in Paris für nötig erachtet worden waren. An Sylvester waren demzufolge die Weihnachtsstände bereits alle abgebaut und die Plätze leer.

Im Restaurant Kohler-Rehm kehrten wir am Heiligabend ein. Wir sassen im ersten Stock beim gemeinsamen Nachtessen und konnten direkt gegenüber auf dem Platz Kléber dem Weihnachtsbaum ins Geäst schauen, ihn mit seinem Wechselspiel der Farben ein letztes Mal in vollen Zügen bewundernd.

Ein feines Festmahl am Heiligabend mit leckerer Hauptspeise ....

... und mit einem originellen Dessert

Für einmal gab es am Heiligabend keine Birewegge und Luzerner Lebkuchen. Doch so ganz wollten wir auf diese Familientradition nicht verzichten. Dafür wurde der zweite Weihnachtstag auserkoren. Schon wieder ein Schlemmen. Es war gut so.

Irischer Weihnachtsegen

Möge in dieser heiligen Nacht der Friede dein erster Gast sein, und möge das Licht der Weihnachtskerzen dem Glück den Weg weisen zu deinem Haus.

 

Bei schönstem Bilderbuchwetter konnten wir mit unsern beiden Söhnen Strassburg erkunden. Der Gang über das Vauban-Wehr und der Blick auf die Stadt gehörte selbstverständlich zum Pflichtprogramm.

Es gab auch sonst viel zu sehen. Nach guten Gesprächen über Europa, über Einrichtungsgegenstände, LED-Beleuchtung und Elektroinstallationen auf dem Schiff, nach gemeinsamem Spielen, Essen und Schlafen hiess es rasch wieder, Abschied zu nehmen. Hannes reiste bereits am 26. Dezember in die Schweiz zurück. Erich konnte noch ein paar Tage länger bleiben.

Mit ihm besuchten wir die Gebäude der Europäischen Institutionen und spazierten über den Parc de l'Orangerie zum Schiff. Das immer wieder faszinierende Parlamentsgebäude der Europäischen Union von der Wasserseite ....

.... und von der Landseite. Von dieser Seite ist auch die schwarze Halbkugel zu sehen, welche den Parlamentssaal überdeckt. Der Rundturm mit den Parlamentsdiensten ist nicht etwa noch im Bau, sondern gegen die Stadt Strassburg hin absichtlich geöffnet, um die Zugehörigkeit zu dieser Stadt zu unterstreichen.

Mit fast frühlingshaften Temperaturen gingen die Weihnachtstage zu Ende und auch Erich kehrte nach Hause zurück. Im Rückblick flogen die gemeinsamen Tage mit unsern zwei Söhnen viel zu schnell vorbei. Wir sind glücklich, dass sie da waren. Doch jeder Abschluss ist auch wieder ein Beginn, denn auf Neujahr durften wir unsern jüngsten Sohn Rainer mit seiner Freundin Åsa für einen Kurzbesuch erwarten.

Anleitung für das neue Jahr 2016

Wir nehmen 12 Monate,

putzen sie sauber von Neid,

Bitterkeit, Geiz, Pedanterie

und zerlegen sie in 28, 30, oder 31 Teile,

so dass der Vorrat für ein Jahr reicht.

Jeder Tag wird einzeln angerichtet

aus einem Teil Arbeit und

zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Wir fügen drei gehäufte Esslöffel Optimusmus hinzu,

einen Teelöffel Toleranz,

ein Körnchen Ironie

und eine Prise Takt.

Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücken wir

mit Sträusschen kleiner Aufmerksamkeiten

und servieren es täglich mit Heiterkeit.

Katharina Elisabeth Goethe,
Mutter von Johann Wolfgang Goethe

Katharina Elisabeth Goethe

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