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Erich wird bei uns im Logbuch wohl als der spontanste Gast gelten. Schon das zweite Mal entschied er sich nur 24 Stunden vorher, uns zu besuchen, und es klappte bestens. |
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Von Merelbeke aus holten wir ihn am internationalen Flughafen in Brüssel-Zaventem ab. Am anderen Tag genossen wir zusammen in Gent die Auftritten verschiedenster Musik- und Tanzgruppen. Es war gerade Gent Festival - und wir natürlich mitten drin. |
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Die Burg Gravensteen aus dem 10. Jahrhundert, eines der Lieblingsthemen von Erich. |
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Immer wieder hatten wir im September im Clubhaus von Yachting Merelbeke bei Veronique und Rocco am Wochenende frische, feine italienische Spezialitäten genossen, die Rocco selber mit Charme und Würze nach Wünschen der Gäste zubereitete. Das musste auch Erich erlebt haben. Es war äusserst "gezellig". |
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Doch Erich wollte nicht nur festen, sondern auch fahren. Wir hatten uns angemeldet, am 21. September 2013 bei der grossen Schiffsparade vor Antwerpen mitzumachen, die zum 150. Jahrjubiläum des zollfreien Scheldezugangs vom Hafen Antwerpen aus organisiert wurde. Darum passte dies gut zu den Wünschen von Erich und wir erfuhren mit ihm die Beneden-Schelde. So heisst der Flussabschnitt, welcher im Takt der Gezeiten entweder normal seewärts oder dann umgekehrt landeinwärts fliesst. Um diese natürliche Strömung zu nutzen, muss man die Abfahrtszeiten richtig planen. Denn ob mit Strom oder gegen Strom: das sind rund 8 km/h Unterschied. Um vom Gezeitenwasser profitieren zu können, fuhren wir schon um 7 Uhr morgens von Merelbeke weg. Souverän drehte Erich die Dagens 2 ausserhalb des Yachthafens von Merelbeke der gleichnamigen Schleuse zu. Wir wurden umgehend bedient und konnten ohne Zeitverzug hinunter schleusen. Schon waren wir auf der Beneden-Schelde und es ging rassig talwärts. |
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Auf dem Weg nach Antwerpen machten wir bei Dendermonde einen Abstecher und fuhren die Dender hoch. Nach der Schleuse kamen wir auf gemütliches und ruhiges Fahrwasser. Bei der Schleuse von Denderbelle stand am Kanalrand ein Radfahrer, der unser Schiff fotografierte. Er fragte uns um Erlaubnis. Wir kamen schnell ins Gespräch. Er war in seiner Freizeit Kunstmaler und macht auch Radierungen. Die Schleusung dauerte nicht lange genug, um das Gespräch zu beenden. Darum luden wir ihn kurzerhand mit seinem Velo aufs Boot und unterhielten uns auf dem Weg nach Aalst weiter mit ihm. |
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Beim Ankertrunk in Aalst genossen wir das Glockenspielkonzert vom gegenüber liegenden Stadtturm (Belfried). Der Belfried war im Mittelalter speziell in flämischen Gegenden das sichtbare Zeichen der vom König oder Kaiser gewährten Stadtrechte. |
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Die Touristinformation in Aalst vermittelte uns nicht nur alles Wissenswerte über Geschichte und Sehenswürdigkeiten des Ortse, sondern zu günstigen Konditionen auch ein Fahrrad (für Erich), wodurch wir zu Dritt eine herrliche Velotour ins Faluintjess-Land machen konnten. Es ging nach all den früheren Velotouren im platten Land wieder einmal so richtig bergauf und bergab, nein eigentlich nur hügelauf- und hügelabwärts, um nicht zu übertreiben. |
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Umso mehr erfreuten wir uns Immer wieder am Anblick schöner kleiner Schlösser mit ihren baumbestanden Parkanlagen. |
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Um auf unserem Weg nach Antwerpen unter der Brücke in Aalst durchzufahren, mussten wir zuerst unser Schiff wenden. Der Kanal war dafür zu eng. Die nächste Wendebucht lag oberhalb der kleinen Schleuse von Aalst, deren Becken nur 5,1 Meter breit war. Das war zu schmal, um normal mit seitlichen Fendern als Puffer durchzufahren. Wir montierten also wieder unsere Taugirlande und Erich am Steuer ging ganz vorsichtig ans Werk. Alles ging gut. Wir konnten zurück nach Dendermonde fahren. |
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Noch vor der Ausfahrt über die Schleuse Dendermonde in die Beneden-Schelde liegt an der Dender ein bequemer Anlegesteg, der gerne von Yachten benutzt wird, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen, auf der Schelde mit Auf- oder Abwärtsströmung weiterzufahren. Der Steg bot aber auch einen prima Zugang zur Stadt Dendermonde, entlang dem alten Flusslauf der Dender, die früher durch die Stadt floss. |
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Bernadette buck tags darauf mit selbst gemachtem Teig einen feinen Apfelkuchen. |
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Die nächste Fahretappe verlief regnerisch und grau. Wir schlüpften bei Wintam durch die Schleuse und legten beim Wasserskiclub Clothilde in Ruisbroek an. Ein vielversprechender Sonnenaufgang über Klein Willebroek liess den regnerischen Vortag aber schnell wieder vergessen. |
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Zurück zur Wintam-Schleuse und mit Strom auf der Beneden-Schelde nach Antwerpen. Man könnte schon fast meinen, wir seien routinierte Scheldefahrer. |
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Nach kurzer Wartezeit konnten wir durch die Kattendijk-Schleuse fahren und im Willemdok unsern angestammten Liegeplatz einnehmen. Wir waren "zuhause" angekommen. Das gab Hunger. Am Godefriduskai gibts nette Speiselokale in nächster Nähe. Pizza und Saltimbocca haben herrlich gemundet. |
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Bei Tinne und Jacques waren wir danach noch auf ihrem Schiff "Pascal" zu einem Glas Wein oder Tee eingeladen. Welch ein Wiedersehen! Welche Vielfalt von Gesprächsthemen, die auch Erich sofort fesselten, weil unsere Gastgeber sich die Mühe nahmen, deutsch zu sprechen. |
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Zum Ausklang des Ferienaufenthaltes noch einmal so richtig Antwerpen geniessen, am Boot werken, ein Sichtglas für den Grobfilter des Motorkühlwassers aussagen, das neue Rücklicht bei Bernadettes Velo montieren, lädelen, essen, schwatzen. Ja dann hiess es schon wieder Abschied nehmen. |
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Schön, dass du da warst. Du bist auf der Dagens 2 jederzeit herzlich willkommen, ob spontan oder aus langer Hand geplant. |
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