aktualisiert: 22.4.2011 / Gu

Unsere Gäste im April 2011    (Teil 1)

Vom 12. bis 15. April 2011 besuchten Marianne und Erwin aus Zollikofen uns in Haarlem. Sie waren mit dem Auto in zwei Tagesetappen angereist und hatten auf knappe 900 Meter genau den Liegeplatz von Dagens 2 gefunden - ohne Navigationsgerät, versteht sich. Über die letzte Strecke wurden sie von Heinz per Velo gelotst. Bereits beim Parkieren des Fahrzeuges im Quartier fiel das Augenmerk von Erwin auf zwei unscheinbare Verkaufsgeschäfte mit allerlei geschichtsträchtigen Gegenständen, die über kurz oder lang gemeinsam besucht werden mussten. Mit Marianne und Erwin lernten wir Haarlem aus einem ganz neuen Gesichtswinkel kennen: Brocante. Auch beim Bummel durch die Altstadt von Haarlem stiessen wir - wie bestellt - beim "Botermarkt" auf einen prächtigen Trödelmarkt. Was da nicht alles feilgeboten wurde und mit feiner Spürnase geprüft werden musste.

Prächtiges Frühlingswetter begleitete Marianne und Erwin bei ihrem Aufenthalt auf dem Boot. Gerade recht, um im Stadtkern auf die Suche nach den vielen versteckten Hofgärten zu gehen, die dank ihrer geschützten Lage mit farbiger Blütenpracht aufwarteten. Die sogenannten Hofjes hatten wir in ähnlicher Form bereits im vergangenen Jahr in Leiden kennen und schätzen gelernt.

Natürlich durfte ein Abstecher nach Amsterdam nicht fehlen. Die Bahn führt ihre Gäste in nur zehn Minuten vom schmucken Bahnhof in Haarlem direkt ins Zentrum von Amsterdam. Die Dachterrasse des Bibliotheksgebäudes direkt neben der Centraal-Station von Amsterdam bot wiederum eine prächtige Aussicht auf die Altstadt und den Passantenhafen. Um nicht falsche Erwartungen zu wecken, müsste der Blumenmarkt am Singel eigentlich Blumenknollen-Markt heissen, denn er bietet auch im schönsten Frühling keine Schnittblumen oder Topfpflanzen an, sondern eben nur Blumenzwiebeln und natürlich viele nicht-pflanzliche Souvenirs für die ungebrochen zuströmenden Touristen.

Erwin hat uns teilhaben lassen an seinem Fachwissen im Bereich Dieselmotoren und uns an zwei Abenden viele Fragen aus diesem Bereich beantwortet. In der Schifffahrt erzählen alle einander, was sie im Bereich der Motoren erfahren haben und was auf alle Fälle zu vermeiden sei. Daraus entsteht eigentlich ein Überfluss an Ratschlägen, die aber nicht auf die verschiedenen Motorentypen Rücksicht nehmen. Darum war es gut und hilfreich, dass uns jemand in dieser Vielfalt an Teilinformationen die Zusammenhänge klärte und die Informations-Spreu von Weizen schied.  Den Dieselmotor beherrschen wir damit noch lange nicht. Aber wir sind auf dem Weg, ihn kennen zu lernen, einen Schritt weiter gekommen.

Nach einem gemütlichen Zmorge an Bord mussten wir unsere Gäste am Freitag wieder verabschieden. Sie fuhren bei weiterhin schönstem Wetter gen Süden. Der Zufall wollte es, dass wir am folgenden Tag auf dem Rückweg aus dem Haarlemer Waldpark just an dem Ort, wo Erwin und Marianne vier Tage zuvor bei der Einfahrt nach Haarlem angehalten hatten, an einem grossen Brocante Markt vorbeikamen. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen, schoben das Morgenessen noch um eine Stunde in die Ferne und dachten fest an unsere abgereisten Gäste, denen dies sicher ganz entsprochen hätte. In unserem Jogging-Dress sahen wir an dieser Brocante natürlich nicht gerade nach kauffreudiger Kundschaft aus.

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