Die schöne Stadtkade des Port de la Reine Blanche direkt vor dem modernen Gebäude der Médiathèque war ein luxuriöser Halt mit allem, was sich das Schifferherz wünscht. Die Liegegebühr war bescheiden, Strom und Wasser gratis. Der Hafenmeister kam vorbei und rüstete uns mit den ersten touristischen Informationsunterlagen aus, riet uns, wo wir den Bus zum Schloss "Vaux-le-Vicomte" besteigen konnten und hinterliess seine Visitenkarte mit Telefonnummer für den Fall der Fälle. So wird man gern empfangen!

Im leicht gebogenen Hauptarm der Seine in der Aussenbucht lag Dagens 2 gut und ohne viel Bewegung in der relativ starken Strömung. Es floss viel Wasser talwärts. Wir fühlten uns fast wie "zuhause", kamen doch wie in Cergy die Berufsschiffe auch hier vorbei. Bei einem davon wurden wir Augenzeugen, wie das leere 80-Meter-Schiff mit seinem modernen rundum verglasten Steuerhaus aus Aluminium an der Pont Leclerc aneckte und der gesamte Aufbau mit vielen Scherben auf das dahinter liegende Deck abgeschoben wurde. Beklemmung in der Magengegend überfiel uns. Wir gingen zu Fuss, ausgerüstet mit dem Marifon, schauen, ob wir etwas helfen konnten. Glücklicherweise war niemand verletzt worden und das grosse Gefährt war weiterhin steuerfähig. Nach etwas Aufregung in der mitfahrenden Familie und einer kurzen Schadensbeurteilung mitten im Fahrwasser fuhr der Skipper freiluft im havarierten Steuerhaus weiter. Wir sollten ihn ein paar Tage später an einer Berufsschifferkade wiedersehen, wo er vermutlich auf eine Expresslieferung eines neuen Steuerhauses wartete.

Melun  Port de la Reine Blanche (Stadtkade)  -  48° 32' 12" N / 02° 39' 14" E  -  Bescheidene Liegegbühr inkl. Wasser und Strom. Touristische Auskünfte durch Hafenmeister, der vorbeikommt.

Von Melun aus machten wir am Ostersonntag einen Bus-Ausflug zum Schloss "Vaux-le-Vicomte", von dem uns schon so viele erzählt hatten und das wir doch als letzte Pariser Sehenswürdigkeit noch besuchen und erleben wollten.