zurück zum früheren Standort

weiter zum nächsten Standort

aktualisiert: 15.6.2014 / Gu

      

 

Lagny     (Aufenthalt vom  10. bis 12. Juni 2014)

 

 

Wir freuten uns schon auf unsern nächsten Zwischenhalt, denn gemäss Navigationskarte sollte Lagny im Jahre 2006 für Passagierschiffe und Sportboote einen schönen Schwimmponton von über 100 Meter Länge mit Strom und Wasser eingerichtet haben. Daran sollte es für uns einen Platz frei haben. Doch bereits an der Schleuse in Meaux informierte uns der Schleusenwärter, dass wegen Bauarbeiten in Lagny bis zum Nationalfeiertag nicht angelegt werden könne. Telefonische Abklärungen bestätigten dies tatsächlich. Der ganze lange Schwimmsteg war in Revision und noch nicht wieder abgeliefert worden. Die Verankerungspfähle standen allein und verlassen im Wasser, als wir - ein wenig enttäuscht - langsam daran vorbei gondelten.

So suchten wir uns halt eine ruhige Handelskade aus und freuten uns schon, in bälde dank eingebauten Sonnenpanelen nicht mehr so viel den Generator laufen lassen zu müssen. Am Kai der Zone portuaire de St-Thibault les Vignes, am Rand des Gemeindegebietes von Lagny, fanden wir feste Boller vor und legten an. Am gegenüberliegenden Ufer fuhren des öftern Züge mit entweder modernem Design oder mit interessanter Ladung vorbei und fesselten unsere Blicke.                

 

 

Lagny, Zone portuaire St-Thibault des Vignes

 

 

Lagny   Zone portuaire de St-Thibault des Vignes.    48° 52' 38" N / 02° 40' 43" E, kurz vor der Autobahnbrücke der A104 über die Marne. Die Benutzung dieser Hafenkade wird von "Paris-Ports" geregelt. Ohne Strom, ohne Wasser und gebührenfrei.

Es war ein Glücksfall, am Stadthafen von Lagny vorbeifahren zu müssen. Denn am andern Tag, auf unserer morgendlichen Jogging-Tour, trafen wir an der Handelskade auf ein echtes Treidelgespann, welches eine Alu-Barke dem Ufer entlang zur Entladestelle zog.

 

 

Zone portuaire in Lagny

 

 

Die Barke wurde unter regelmässiger Zusprache des Pferdeführers von einem reinrassigen Bretonen, einer der sieben starken und stämmigen Pferderassen Frankreichs für den Ackerbau, flussaufwärts gezogen. Wie viel Kraft das Tier auf das Zugseil ausübte, konnte man gut an seinem seitlich stemmenden Gang der Hinterbeine erkennen. Die Barke führte täglich die abgekühlte Schlacke aus der Kehrichtverbrennungsanlage zur Abfallrecycling-Anlage der Firma Yprema, wo alles Eisen ausgesondert und der Rest als Füllmatrial für die Kofferung im Strassenbau aufbereitet wird. Die Barke selber war übrigens auch aus 100%-Abfall-Alu zusammengebaut worden.

 

 

Treidelgespann

 

 

Barke aus recyliertem Alu

Am Schiff selber war eine hohe Seitenstütze aufgeklappt, die half, die Zugkraft des Pferdes via Seil optimal auf den Schiffsrumpf zu übertragen. Nun verstanden wir auch, weshalb alle Bollers an dieser Kade mit einer Überleitstange umgeben waren. Diese sorgte dafür, dass das Zugseil nicht im Boller einhakte und sich verfing. Der Pferdeführer war sichtlich erfreut über uns als Zuschauer und erklärte uns freimütig alle Einzelheiten. Dann kam die Entladestelle. Das Pferd hatte sein Tagwerk vollbracht und konnte zurück in den Freilaufstall.

ü

 

Voll beladene "Rosily"

"Rosily" beim Entladen

 

 

 

 

 

 

zurück zum Seitenanfang

Zur Fahrten-Übersicht  zurück zur Übersichtsliste