zurück zum früheren Standort

weiter zum nächsten Standort

aktualisiert: 3.6.2014 / Gu

      

 

Charleroi    (Übernachtung vom  5. / 6. Juni 2013)

 

 

Bereits vor Charleroi hatte man uns bei jeder Schleuse voravisiert, dass an der Schleuse Marcinelle in Charleroi gestreikt werde und an ein Durchkommen auf unbestimmte Zeit nicht zu denken wäre. In Unkenntnis der lokalen Situation fuhren wir trotz Vorwarnungen bis zur fraglichen Schleuse, wo tatsächlich niemand zu sehen war, wo aber auch keine Anschrift auf Ziel und Zweck des Streiks oder dessen Dauer zu finden war. Wir drehten um, fuhren durch den Stadtkanal zurück bis zum ersten Industriekai, wo wir anlegten. Wir nahmen an, dass unter diesen Umständen auch kein Frachtschiff mehr ankomme, das just an diesem Kai umladen müsse.

 

 

 Liegeplatz am Eingang zu Charleroi

 

 

Charleroi, Industriekade  -  50° 24' 08" N / 04° 27' 24" E   -  ohne Wasser, ohne Elektrizität, ohne Liegegebühr

Unsere Annahme sollte sich bewahrheiten. Während unser Gast das Schiff hütete, begaben wir uns auf eine Erkundungstour durch Charleroi per Velo. Im Zentrum beim Bahnhof wurde fleissig gebaut. Der Stadtkanal , wo man nicht anlegen durfte, erfuhr eine durchgreifende Verschönerung. Es gab praktisch nur Strassen, die entweder den Hang hinauf oder hinunter fuhren. Velofahren war eine Herausforderung! Entlang des Kanals sahen wir, wovor viele Freunde uns bezüglich Charleroi gewarnt hatten: die verlassene Grossindustrie von damals, als Bergbau Wallonien reicht gemacht hatte.

 

 

An der Industriekade am Eingang von Charleroi

 

 

Rost, Rost und nochmals Rost. Risige Hallen, die von der früheren Betriebsamkeit kündeten, standen leer und dösten vor sich hin. Keine Menschenseele. Schwarze Kamine führten längst keinen Rauch mehr gegen den Himmel und alte Krananlagen lagen untätig und kraftlos am Pier. Einizg die Natur war allgegenwärtig. Sie eroberte sich Fleck um Fleck zurück, was ihr einst genommen worden war. Noch war es nicht viel. Kaum genug, um Vögeln wieder einen Lebensraum zu bieten. Aber doch kräftig genug, um hier und dort voller Farbe zu blühen.

 

 

 Industrieruinen in Charleroi

 

 

Hier können Recycling-Firmen sich noch ein gutes Zubrot verdienen. Wir jedenfalls waren froh, zu unserem noch lebensfrohen Schiff zurückkehren und in der Abendsonne ein gemütliches und ruhiges Mahl verzehren zu dürfen.

 

 

 

 

 

 

zurück zum Seitenanfang

Zur Fahrten-Übersicht  zurück zur Übersichtsliste