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Liebe Freunde und Verwandte |
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Oh, schon wieder heisst es, von Antwerpen Abschied nehmen. Mit interessanten Begegnungen hier im Hafen ging für uns der Winter viel zu schnell vorbei. Die Winterabende verbrachten wir beim Diskutieren über Hörgeräte-Entwicklungen, über die verschiedenen Schulsysteme, über die Politik und Wirtschaft von Vlaandern, Wallonien und dem sehr kleinen deutschen Teil von Belgien. Unsere Gäste, ehemalige holländische Überwinterungsfreunde, Freunde aus der Schweiz, unsere Söhne und neue Bekannte aus Belgien, verwöhnten wir auf Dagens 2 mit selber gemachtem Birewegge und Luzerner Lebkuchen. |
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Mit Rösti oder einem echten, selbst zusammengestellten Schweizer-Fondue brachten wir unsere schweizerische Ess-Kultur nach Antwerpen. Im Gegenzug lernten wir schmackhafte Muscheln oder Kaninchen, das bei Niedertemperatur gegart wurde, und Aal auf grünem Kräuterbeet kennen. Gaumenfreuden vom Feinsten. |
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Stadschouwburg, Opera und Fakkeltheater liessen uns immer wieder herausragende, kulturelle Darbietungen geniessen wie "Bejart-Ballettfestival", "Broken -Tango", "Lord of Dance", "Zauberflöte" und die dramatisierte Erzählung "Die Dame mit dem Hündchen" von Anton Tschechow. |
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Ein Tanztournier mit lateinamerikanischen Tänzen, ein Orgelkonzert in der Karl Borromeo-Kirche und ein Klavierkonzert im Vleeshuis mit Werken von Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und Robert Schumann, gespielt von Kanako Inoue auf einem Pianoforte von Sébastien Erard (1752-1831) ergaben weitere Facetten unserer kulturellen Erlebnisse. |
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Total viel bewegt haben wir uns im MAS, "Museum Aan de Stroom". In diesem erst im Frühjahr 2012 fertig gestellten Gebäude sind verschiedene Museas über die Stadt Antwerpen, die Schifffahrt, die Schönen Künste und Völkerkunde untergebracht, ergänzt durch Ausstellungspavillons mit Kunstwerken aus Silber und Diamanten. Seit dem letzten Wochenende ist dort auch eine "Bonaparte Ausstellung" zu sehen. |
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Bewegt haben wir uns in den Ruien von Antwerpen. Das sind überdeckte, ehemalige Grachten mit Verbindung zur Schelde. Das 8 km lange, zusammenhängende Kanalsystem unter der Stadt Antwerpen ist unter Führung begehbar. An einem sehr windigen und verschneiten Tag war dies ein abwechslungsreicher, stadtgeschichtlich sehr interessanter Spazierganz im Untergrund. (Das Bild zeigt auf Rattenkot wachsende Schimmelpilzfäden im Licht der Tunnel-Beleuchtung.) |
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In der Tat viel bewegt haben wir uns an der Schelde. Fast jeden zweiten Morgen gingen wir an der Schelde entlang oder, nach einer Schelde-Unterquerung durch einen Fussgängertunnel, am gegenüber liegenden Ufer entlang joggen. |
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War das Wetter zum Joggen zu eisig, schwammen wir im olympischen Hallenschwimmbad Wezenberg unsere Runden. Nur selten benutzten wir Tram oder Bus. Unser Hafen lag so nah vom Zentrum. Wir konnten Bahnhof, Hobbymarkt oder jeden Samstag den Gemüsemarkt zum Einkaufen problemlos zu Fuss erreichen. Auch den sehr abwechslungsreichen Zoo von Antwerpen durften wir natürlich nicht auslassen. |
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Einzigartige Erlebnisse hatten wir mit Schifffsnachbarn im Hafen, sei es im kulinarischen Austausch, bei gemeinsamen Ausflügen, gegenseitiger Hilfestellungen oder gar bei einem Helikopterflug über Antwerpen mit André vom "MS Arthur". |
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Flugansicht vpm Justizgebäude in Antwerpen süd. |
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Blick auf das "verdronken land van Saeftinghe", einer Brackwasser-Aue der Schelde. |
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Luftansicht des MAS-Gebäudes mit dahinterliegendem Willemdok, unserem Winterliegeplatz. |
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An einem sehr verschneiten Sonntag nahmen uns Jacques und Tinne von der "MS Pascal" per Auto mit nach Boechout zu einem reformierten Gottedienst, wo die Pfarrerin über die Hochzeit von Kana predigte, die wir Tage zuvor als Altarbild (1597) von Maerten de Vos in der Liebfrauen-Kathedrale bestaunt hatten. |
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Auf einer romantischen Rundfahrt durch stark verschneite Strassen führten uns die Freunde zu einem Restaurant ausserhalb von Lier, wo wir die Spezialität "Aal auf grünem Beet" kosten durften. |
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Hilde, eine Bootsnachbarin von der "MS Pablo Neruda", die in Lier aufgewachsen war, führte uns durch ihre Stadt. Dabei erzählte sie uns, dass im 15. Jahrhundert der Herzog Jan IV. den Bürgern von Lier für ihre Dienste während eines Kampfes gegen die Bewohner der gegenerischen Stadt Mecheln danken wollte. Sie konnten ihre Belohnung selbst auswählen: Das Stadtrecht auf einen Viehmarkt mit Schafschlachterei oder eine Universität. Sie entschieden sich für das Stapelrecht von Vieh, eine Entscheidung, die für Lier damals sehr lukrativ war, denn für jede Region wurde nur ein Viehmarkt erlaubt. So verlagerte sich der Viehmarkt von Wespelaar nach Lier und der Herzog - so die Legende - seufzte: „Ach, diese Schafsköpfe“. Seit dieser Zeit werden die Einwohner von Lier auch als Schapenkoppen bezeichnet und Lier-Tourismus wirbt mit roten T-Shirts, welche die Silhouette eines weissen Schafskopfes ziert. |
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Eine Häuserecke von Lier, auf dem Groten Markt. |
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Rubens Wohn- und Arbeitshaus gehörte zum Pflichtprogramm von Antwerpen. Dank Audio-Guide begegneten wir dort auf unterhaltsame Weise einer Vielzahl interessanter Bilder, Möbelstücken und Haushaltgeräten aus Rubens Zeit sowie seiner abwechslungsreichen Lebensgeschichte. Der Zeit seines Lebens wohlhabende Bürger, Diplomat, Familienvater, Künstler, Sammler und Unternehmer Rubens faszinierte. |
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Niemals werden wir unsere "Ferienreise in der Schweiz" anfangs März 2013 vergessen. Sie führte uns von Freundestür zu Freundestür, von den Römern am Pfäffikersee zu den Bernern im mittelalterlichen Zofingen, von Bernadettes Referat vor dem Schleusenschifferklub der Region Zürich zum Wiedersehen mit lieben Arbeitskollegen in Bern, vom Pfarrhaus übers Kirchgemeindehaus zum Betagtenheim: überall Wiedersehensfreude und herzlicher Empfang. Vielen lieben Dank! |
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Auch wo wir zum Teil sehr spontan aufkreuzten, waren die Momente des Zusammenseins sehr lebhaft und gehaltvoll. Mit einem reich gefüllten Rucksack an ausgetauschten Gedanken, Erfahrungen und Ideen sowie Erinnerungen an reichhaltige kulinarische Gaumenfreuden und lieben Begegnungen durften wir wieder nach Hause aufs Schiff in Antwerpen zurückkehren. |
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