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Kudelstaart, 1.12.2024

 

 

Rückblick auf das Jahr 2024 mit multimodalen Reisen

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Liebe Freunde und Verwandte

 

 

Im Flug ist ein Jahr vergangen. Auf unserem Blog haben wir im Verlauf der Zeit immer wieder von einzelnen Erlebnissen berichtet. Aber seit wir Euch zum letzten Mal mit einem ausführlichen Rückblick von unserem Leben auf dem Schiff Dagens 2 erzählt haben, sind 12 Monate vergangen. In gut drei Wochen ist schon Weihnachten. Höchste Zeit für ein Update.
Es geht uns gut. Über Abwechslung in unserem Alltag können wir uns nicht beklagen, wie die nachfolgenden Ausführungen über ein paar Highlights und Alltägliches zeigen. Oft ist es gar so viel, dass wir kaum Zeit haben, um Briefe oder Mails umgehend zu beantworten. Aber wir bemühen uns und freuen uns weiterhin riesig über jede Zusendung oder jeden Anruf.

Bernadette und Heinz

 
 

Winter 2023/24

 
 

Wir haben in Kudelstaart einen gemütlichen Winter 2023/24 erlebt. Im Hafen bildete sich mit Freunden, die ebenfalls an Bord ihrer Schiffe wohnten, eine kleine Gemeinschaft mit viel Abwechslung, sei es beim Kochen, Essen oder Spielen, Theater- oder Konzertbesuch, animierenden Gesprächen. In regelmässigem Intervall besuchte uns unsere Nachbarin Sheila vom Schiff "Hoop en Vertrouwen" auf Dagens 2, um uns an Bord die Haare zu schneiden. Ist das nicht praktisch? Das Beziehungsnetz reichte über den Hafen hinaus zu all den Freunden, die in der Nähe wohnten oder die wir mit Bahn und Bus besuchen gingen. An seinem Geburtstag hat der Hafenmeister mit zwei Kollegen zu einem grossen Fest in der umfunktionierten und originell dekorierten Schiffshalle eingeladen.

(Die hellen Flächen im Bildhintergrund sind die zahlreichen Treibhäuser, in denen ganzjährig ein reiches Angebot an Schnittblumen, Ampel-Peperonis (grün-gelb-rot) und Sukkulenten von ganz klein bis raumfüllend gross  gezüchtet und über die Blumenbörse von Aalsmeer in alle Welt versandt werden.)

 
  Jachthafen Kuddelstaart, unser Winterliegeplatz  
 

Lichterfahrt durch Amsterdam

 
 

Zu Bernadettes Geburtstag am 2. Dezember 2023 haben wir Rosmarie und Rinze Marten, unsere Freunde aus Haarlem, zu einer Lichterfahrt durch Amsterdam eingeladen. Jedes Jahr gestalten Künstler zu einem Thema verschiedenste Lichtinstallationen entlang der Grachten, welche wir mit einem Rundfahrtboot besuchen und vom beheizten Schiff aus bewundern konnten. Die 12. Ausgabe dieses Festivals stand unter dem Thema „Loading … die Enthüllung von Kunst, KI und Technologie.“

Amsterdam Light Festival 2023/24 - Connection - by Yasser Ballemans Amsterdam Light Festival 2023/24 - Artificial humans - by Atelier Haute Cuisine Amsterdam Light Festival 2023/24 - Pool of Dreams - by Vibhor Sogani
Amsterdam Light Festival 2023/24 - Chromatic Rain - by Joan Giner
Ein gemütliches Fondue und ein Nachtisch aus Vanille-Eis mit heissen Brombeeren zuhause bei Rosmarie und Rinze Marten rundeten diesen Geburtstag ab.
Amsterdam Light Festival 2023/24 - Waves - by Florian en Michael Quistrebert
 
 

Weihnachten in der Schweiz

 
 

Unser drittes Grosskind wurde in der zweiten Hälfte Dezember 2023 in Steffisburg bei Thun erwartet. An diesem überwältigenden Augenblick dabei zu sein, war für uns Grosseltern ein grosses Geschenk. Also reisten wir per Zug zu Erich, Alexandra und Lorianne und durften uns in ihrem Gästezimmer einquartieren. So nebenbei konnten wir uns in Haushalt und Werkstatt nützlich machen und die kurz vor dem Gebären stehende Mutter unterstützen. Die ankommende Erdenbürgerin erblickte das Licht der Welt in den frühen Morgenstunden des Weihnachtstages - wahrhaftig ein Weihnachtskind. Seine Eltern gaben ihm den Namen Elodie.

Elodie - geboren am 25.12.2023 Elodies glückliche Eltern Elodie in den Armen ihrer knapp 2,5 Jahre älteren Schwester Lorianne

Zur grossen Familien-Weihnachtsfeier hatte Thomas, der Vater von Alexandra, in Reinach bei Basel geladen, wo er eine köstliche Mahlzeit und einen grossen Gabentisch vorbereitet hatte. Wir folgten der Einladung, fuhren nach Reinach, luden auf halbem Weg noch unsern Sohn Hannes in Solothurn zu und erlebten eine klassische Weihnachtsfeier im trauten Heim.

Warme Socken brachte der Weihnachtsmann

 

Alexandra und Elodie fanden derweil im Spital Thun etwas Ruhe und Erholung von diesem betriebsamen ersten Tag auf Erden. Vier Tage nach der Geburt kamen Mutter und Kind nach Hause.

Thomas schneidet den zarten Weihnachtsbraten an
 
 

In der Zeit danach folgte ein Fest dem anderen. Erst kam Sylvester und Neujahr, dann am 4. Januar der Geburtstag von Alexandra mit einem Brunch in der alten Schmitte von Steffisburg, dann am 5. Januar der Geburtstag von Therese, der Schwester von Bernadette, den wir zu viert im Restaurant auf dem Schloss Thun feierten. Den Festreigen beschloss am 6. Januar der traditionelle Drei-Königs-Kuchen. Die Königskrone durfte sich Lorianne aufsetzen, die übrigens die Ankunft ihrer Schwester als neues Familienmitglied sehr gut aufgenommen hat. Das vorgängige Rollenspiel mit ihrer Puppe hat hier wohl einiges beigetragen. Lorianne mit ihrer kleinen Schwester Elodie

 
 

Wintersturm in Kudelstaart

 
 

Während unserem Schweiz-Aufenthalt fegte ein Wintersturm über Holland hinweg, der auch auf unserem Schiff in Kudelstaart seine Wucht spüren liess. Er fegte das an Deck liegende Beiboot über die Reling hinaus auf den Bootssteg, wo es zum Glück im Windschatten der Dagens 2 liegen blieb.

 
 
Im Wegfliegen hatte das Beiboot auf Steuerbordseite auch den Dorade-Lüfter (Windhutze) hinweggefegt. Glücklicherweise konnte das rund € 500.- teure Teil geborgen, der Sturmschaden auf Dagens 2Wasser-trennende Unterteil aus Hartplastik wieder zusammengeklebt und an seinen Platz geschraubt werden. Einzig die aus rostfreiem Stahl bestehende Bugstütze des Beibootes auf dem Vordeck hatte den hohen Bogen bis hinein ins tiefe Wasser geschafft und konnte nicht wieder aus dem Schlickgrund geborgen werden. Eine improvisierte Lösung aus Holz mit Gummifüssen tut jetzt Dienst. Wintersturm wehte Beiboot von Deck
 
 

Dagens 2 zum Kauf angeboten

 
 

Wie wir schon berichtet haben, ist die Dagens 2 bei Doeve Makelaars offiziell zum Kauf angeboten. Um das Schiff auf der Internetseite des Maklers informativ anzubieten, waren wir einige Stunden damit beschäftigt, die Innenräume ansprechend, aber nutzerneutral herzurichten und zu fotografieren. Für ein Bild vom Schiff in Fahrt mussten wir eine Runde vor der Hafenmole drehen, während der Fotograf am Steg möglichst alle Seiten des Schiffes ablichten konnte. Ein paar wenige Interessenten haben sich seither um eine Besichtigung unserer Dagens 2 bemüht. Weil wir ja weiterhin gut und gern darauf wohnen,Dagens 2 zum Kauf angeboten bei Doeve Makelaars müssen wir für solche Besichtigungen das Schiff jeweils "in sein Sonntagsgewand" zurechtrücken, was immer wieder einen halben Tag Arbeit mit sich bringt.
Wir sind uns bewusst, dass die Interessenten für so ein ganzjährig voll bewohnbares Schiff im wohn- und fahrbereiten Zustand nicht zahlreich auftauchen, so dass wir uns sicher auf eine zweijährige Angebotszeit einrichten. Drei Interessenten-Paare suchten heute schon ein Schiff für die Zeit ihrer Pensionierung in 2 bis 5 Jahren. Wer weiss, ob daraus etwas Konkretes wird. Wir bleiben also noch einige Zeit auf der Dagens 2 wohnen und beschränken unseren Reiseradius vorerst auf die Wasserstrassen der Niederlande, um für neue Interessenten innerhalb einer Tagesreise auch erreichbar zu sein.

 

Nabucco im Tuschinski

 
Der Gefangenenchor auf eindrücklichem Bühnenbild Nabucco - Übertragung aus der Metropolitan Opera in New York

So ein Eintauchen in eine völlig andere Welt ist Labsal für vom Alltag umfangene Rentner, wie wir es sind. Gemeinsam mit unseren Schiffsnachbarn Susanne und Paul vom Schiff Tarahumara reisten wir auf ihre Anregung mit dem Bus von Kudelstaart nach Amsterdam und besuchten dort im Tuschinski-Palast die Life-Übertragung der Verdi-Oper Nabucco aus der Metropolitan Opera in New York. Dieses Grossleinwand-Erlebnis ersetzt nicht das Gefühl der Unmittelbarkeit im Amsterdamer Opernhaus Carré, bringt aber doch eine Weltklasse-Inszenierung zu einem Publikum, das sich die Reise und eine Eintrittskarte zum Ort der Originalaufführung nicht leisten könnte. Es war ein überwältigendes Sicht- und Klangerlebnis, das durch die Jugendstil-Architektur des Tuschinski-Theaters noch verstärkt wurde.

 
  Tuschinski-Theater in Amsterdam - Jugendstil-Treppenhaus  
 

Bernadette feiert Erichs 40. Geburtstag in der Schweiz

 
 

Ende Januar zog Bernadette mit dem Zug schon wieder für 14 Tage in die Schweiz, u.a. um an der runden Geburtstagsfeier von Erich am 31. Januar 2024 dabei sein zu können. Das zweite Ziel war der Kontrollbesuch beim Arzt und darüber hinaus ganz viele Besuche und Kontakte mit Bekannten und Freunden im Bernerland. Heinz hütete in dieser Zeit das Schiff und verbrachte die Zeit genüsslich mit interessanter Lektüre.

 
 

Die Gitarre aus dem Winterschlaf geholt

 
 

Peter motiviert Bernadette zum Guitarren-Spiel

An seinem Geburtstag am 16. Februar 2024 kam unser Schiffsnachbar Peter an Bord von Dagens 2 und brachte zum Kaffee einen Kuchen und ein Narzissen-Stöckli für Bernadette mit. Peter erzählte, wie er auf der Gitarre mit seinem Freund Jelle an der Handorgel als Duo "Hoed en de rand" spielt. Sie treffen sich regelmässig zum Proben auf Peters Segelschiff hier im Hafen. Das Gespräch dehnte sich aus auf Bernadettes früheres Gitarrenspiel und auf die brachliegende Gitarre an Bord. Peter stimmte sie, besorgte auch neue Saiten und ermunterte Bernadette, wieder zu spielen. Das ist gesund für die Beweglichkeit der Finger, gesund für die Hirnzellen und Balsam für die Seele. Seither übt Bernadette wieder regelmässig, gecoached durch Peter.
 
 

Die Moderne in Karten

 
 

Auf Anregung und in Begleitung von Rinze Marten und Rosmarie aus Haarlem besuchten wir am 17.2.2024 per Zug die Ausstellung "Moderniteit in Kaart" im Design Museum in Den Bosch. Ein weiteres Eintauchen in eine neue Sicht auf die Welt. Seit 1800 gibt es vereinfachte Möglichkeiten, geografische Karten zu produzieren, die nebeneinander gestellt ....

Design-Museum in Den Bosch

So sah sich die Sowjetführung 1950:
Die Welt aus sowjetischer Sicht

Höchst interessant auch die bipolare Weltkarte aus chinesischer Sicht: Bipolare Weltkarte aus chinesischer Sicht

... eindrücklich zeigen, wie vielseitig auf die Welt und auf einzelne Themen geschaut werden kann.
Unsere Atlanten zeigen die Welt vorwiegend aus der europäischen Sicht. Stellt man dem die Karten gegenüber, wie sie Chinesen aus ihrem Weltbild sehen, entsteht eine eindrückliche Erfahrung von Relativität und Vielgestaltigkeit.

Wir haben uns seit unserer Schiffsreise an die Wasserkarten gewöhnt, welche die asphaltierten Strassen und die anderen Landwege nur zweitrangig wiedergeben. Anders die Karten, welche Autofahrer brauchen und auf welchen die kleineren Flussläufe nur soweit eingezeichnet sind, als sie neben den deutlich erkennbaren Strassenstrichen noch Platz haben. Wieder andere Karten sind fürs Wassermanagement in Holland wichtig und geben die Wassergräben und Pumpstationen detailliert wieder. Überraschend interessant waren auch historische Karten über die Ausdehnung des Osmanischen Reiches oder über die weltweiten Handelsverbindungen der Niederländer oder der nordeuropäischen Hanse im Mittelalter. Die interessante Ausstellung war eingebettet in das ebenso spannend moderne Gebäude des Design Museums Den Bosch, direkt neben dem Noordbrabants Museum im Stil von Louis XIV.

 
 

Gut erdacht - gekonnt umgesetzt

 
 

Einmal mehr waren wir am 21.2.2024 zu einem feinen Nachtessen bei unseren Schiffsnachbarn Susanne und Paul auf der Tarahumara eingeladen. Paul überreichte uns seine neuste Kreation aus dem 3-D-Drucker: eine Eidechse mit Magnetfüsschen, damit sie auf allen metallenen Oberflächen vom Schiff oder vom Kühlschrank hochklettern kann. Alles in einem Stück gedruckt und dennoch beweglich! Wir haben eine spielerische Freude daran.Eidechse mit Magnetfüsschen aus dem 3D-Drucker von Paul

 
 

An Ostern zu Gast bei Freunden

 
 

Kees, unser Gastgeber beim OsterzmorgeZum Osterbrunch am 31.3.2024 waren wir in Aalsmeer eingeladen bei Kees, Sandra und Klaas im Kreise ihrer ganzen Familie und ihrer langjährigen Freunde. Sie bewohnen ein grossflächiges Anwesen, dessen Treibhaus-Teil noch an die frühere Gärtnerei erinnert. Wir fühlen uns in ihrem Kreis sehr wohl und geniessen es, Ostern nicht selber festlich Sandra, unsere Gastgeberin beim Osterzmorgeorganisieren zu müssen, sondern einfach einsteigen und mitfahren zu dürfen. Unsere Gastgeber haben eine enge Bindung zur Schweiz und reisen regelmässig ins Bündnerland zu ihrem Ferienhaus, das sie liebevoll "Tante Rosa" nennen. Ihr Sohn Klaas arbeitet in mehrwöchigen Schichten auf See und liegt mit seinem Wohnschiff im Winter auch bei uns im Jachthaven Kudelstaart. So begegnen wir uns immer wieder, oft verbunden mit einem kurzen Kaffee-Schwatz.

 
 

Kleine Grosskinder an Bord von Dagens 2

 
 

Mitte April besuchten uns die zwei Grosskinder Lorianne und Elodie mit ihren Eltern Alexandra und Erich auf unserem Schiff. Nach einer vorgängigen Fahrt von Kudelstaart durch Amsterdam, auf der uns Rinze Marten begleitete, erwarteten wir die junge Familie in der Marina Amsterdam, nahe dem Hauptbahnhof Amsterdam Centraal. Zwischen den beiden Orten besteht eine Fährbootverbindung im 10-15 Minuten Takt bis tief in die Nacht hinein. In zwei vollen Tagen durchstreiften wir Amsterdam und besuchten den Zoo Artis, wo die Lemuren und die Seehunde (bei der Fütterung) nebst den Elefanten und Giraffen die Aufmerksamkeit der Grosskinder auf sich zogen.

 
 
Lemuren im Zoo Artis Amsterdam - Frühjahr 2024 Humboldtpinguine auf Werbeplakat für Artis Zoo Amsterdam Giraffe im Zoo Artemis in Amsterdam - Frühjahr 2024
 
 
Elefanten im Zoo Artis in Amsterdam - Frühjahr 2024 Seehund im Zoo Artis Amsterdam - Frühjahr 2024
 
 

Mit einer kurzen Schiffreise erreichten wir Haarlem und legten uns dort an unseren Lieblingsplatz, der Kade am Korte Dijk.

 
 

Von dort aus besuchten wir bei schönstem Wetter per Bus die Leistungsschau der holländischen Gärtner im Keukenhof und waren dabei, als der diesjährige Blumencorso in Haarlem Einzug hielt. Wieder gab es wunderhübsch und originell dekorierte Blumenwagen zu sehen und zu bestaunen.
Besuch im Keukenhof am 18.4.2024

Besuch im Keukenhof am 18.4.2024Miffy heisst Lorianne und Alexandra im
   Keukenhof willkommen.
 
 

Mit der Schifffahrt zurück nach Kudelstaart neigte sich dieser 9-tägige Besuch bereits wieder dem Ende zu und die junge Familie reiste am 23. April 2024 voll schöner Eindrücke und Erlebnisse wieder zurück in die Schweiz.

 
 

Zum Geburtstag von Peter mit dem Zug nach Basel

 
 

Keine Woche später reisten auch wir mit dem Zug in die Schweiz, wo Peter, der Cousin von Heinz, mit Esther, seiner Gattin, zu seinem 80. Geburtstagsfest geladen hatten.

Esther - Gastgeberin und Gattin von Peter Peter - Jubilar und Gastgeber

Im Restaurant «SCHMATZ» im Basler Dreispitz-Areal gab es ein fröhliches Wiedersehen mit Verwandten und Begegnungen mit einer Vielzahl interessanter Personen aus Peters Freundeskreis. Esther überraschte den Jubilaren mit rührenden Worten und überreichte ihm ein Tagebuch ihrer gemeinsamen Erlebnisse bei ihrem ersten medizinischen Einsatz in Peru. Spannende Gespräche mit Festteilnehmenden wurden unterbrochen mit Programmeinlagen vom musikalischen Duo Les Papillons, Basel mit Michael Giertz und Giovanni Reber und von Benedikt Meyers historischem Kabarett sowie von den wellenweise eröffneten reichhaltigen Catering-Buffets. Es war ein abwechslungsreiches Fest, an dem wir uns köstlich unterhielten.

 
 
Michael Giertz und Giovanni Reber als Duo
Michael Giertz und Giovanni Reber als Duo
"Les Papillons"
Benedikt Meyer, historischer Kabarettist aus Basel
Benedikt Meyer - historischer Kabarettist        
 
 

Wallfahrtsort und Benediktibnerkloster Mariastein
Benediktinerkloster Mariastein

Den Kurzaufenthalt in Basel bereicherten wir mit einem Wanderausflug nach dem Wallfahrtsort Kloster Mariastein, der in Bernadette weit zurück liegende Erinnerungen weckte an die Hochzeitsfeier ihres Bruders Stefan mit Beatrice an diesem Ort. Das Benediktiner-Kloster steht noch heute mit seinen zahlreichen Aktivitäten voll im heutigen Leben und sprach uns als Besucher einladend an.

 
 

Im Kunstmuseum Basel besuchten wir die Ausstellung "Geniale Frauen - Künstlerinnen und ihre Weggefährten". Sie zeigte Werke von Frauen aus Zeiten, da die Zunft der Maler noch völlig männlich dominiert war. Daneben hingen jeweils Bilder ihrer Lehrer und Vorbilder.
Im Bild rechts zu sehen ist Anna Waser (1678 - 1714) - ein Selbstportrait, wie sie 1691 als Zwölfjährige das Bildnis ihres Lehrers Johann Sulzer malt.  Nach dieser Ausbildung erweiterte sie in der privaten Malakademie von Joseph Werners in Bern ihre Fähigkeiten. Anna Waser war als Miniaturistin in ihrer Heimatstadt Zürich und über die Schweizer Grenzen hinaus äusserst gefragt.

Anna Waser - Selbstportrait, wie sie 1691 als Zwölfjährige das Bildnis ihres Lehrer Johann Sulzer malt.
 
 

Dan Flavin - Widmungen aus Licht - im Kunstmuseum Basel

Im Neubau des Kunstmuseums stiessen wir zu unserer Überraschung auf die Lichtinstallationen des US-amerikanischen Künstlers Dan Flavin. Er ist ein Pionier der Kunstströmung "Minimal Art". Seine Entscheidung, aus einem alltäglichen Nutzgegenstand Kunst zu machen, ist heute noch radikal. Faszinierend ist die sanfte farbliche Reflexion der hellen Leuchtstoffröhren an den Wänden im Raum.
 
 

Weil gerade noch ein paar Plätze frei waren, gönnten wir uns zwei Tickets und kamen in den Genuss der Oper Carmen im Theater Basel in einer poppigen und emanzipierten Inszenierung von Constanza Macras.

 
 
  Carmen, im Theater Basel, in der Inszenierung von Constanza Macras  
 

Besuch bei unserem Grosskind Iris in Stockholm

 
 

Direkt im Anschluss an unseren Aufenthalt in Basel flogen wir von Kloten aus nach Stockholm (Arlanda) und besuchten dort vom 30.4. - 11.5.2024 die Familie unseres Sohnes Rainer mit Åsa und ihrer 10 Monate alten Tochter Iris. Im täglichen Kontakt konnten wir uns ausgiebig als Grosseltern betätigen und viele gemeinsame Spaziergänge rund um den verbreiterten Wasserstrassenabschnitt Årstavikken drehen. So konnten wir die junge Familie unterstützen, während Åsa intensiv für Abschlussprüfungen lernen musste und Rainer für ein paar Tage an einem Projektmeeting in London weilte. Das Elternpaar weihte uns auch in ihre Hochzeitsvorbereitungen ein, die wir mit der Erkundung eines Ausfluges nach Schloss Drottningholm ergänzten. Davon weiter unten mehr.   

 
 
Iris im Park von Schloss Rosendal in Stockholm Ein sonniger Ausflug führte uns zum Schloss Rosendal (Rosendals slott) am östlichen Rand von Stockholm, in dessen Park (Rosendals Trädgård) dieser Schnappschuss von Iris entstand.

 
 
So ganz ohne Museum ging auch dieser Aufenthalt in Stockholm nicht über die Bühne: Wir besuchten im Moderna Museet auf Skeppsholmen (direkt gegenüber Vasamuseum) die Sonderausstellung "Die dritte Hand" mit Installationen des zeitgenössischen italienischen Künstlers Maurizio Cattelan. Er versteht es, den Kunstbetrieb mit Humor ad absurdum zu führen, während seine Werke beim Auktionshaus Sotheby’s Millionen Dollars einspielen.

Maurizio Cattelan - Sixtinische Kapelle en miniatur

Maurizio Cattelan: Untitled, 2018; die Gemälde der verkleinerten Sixtinischen Kapelle vom Vatikan in Rom auf Augenhöhe. (→ zum Original)

 
 
Maurizio Cattelan: Atem, 2023

Maurizio Cattelan: Atem, 2023

Maurizio Cattelan: Kaputt, 2023

Maurizio Cattelan: Kaputt, 2023

 
 

Stockholm wird uns langsam vertraut und wir finden uns schon bald ohne Stadtplan zurecht. Mit einem öV-Wochenabonnement für Senioren können wir uns sehr günstig im weitläufigen Stadtgebiet bewegen. Einzig die Lebensmitteleinkäufe sind immer wieder eine Herausforderung, sind doch die schwedischen Produktanschriften im Grossmarkt gerne mal misszuverstehen. So kann es gerne mal geschehen, dass statt der Schlagsahne eine Packung Hafermilch oder Joghurt aus Soja im Warenkorb landet. Google hätte es gewusst! Da loben wir uns die Anschriften im öffentlichen Verkehr, die wir inzwischen mitsamt den Störungsmeldungen zweckentsprechend verstehen. So haben wir denn am Ende unseres Aufenthaltes auch den Weg zum Flughafen gut gefunden und sind am 11.5.2024 planmässig wieder in Amsterdam Schiphol gelandet.

 
 
Rhododendren im Haarlemmermeerse Bos Gerade rechtzeitig für den sonnigen Muttertag, den wir zu zweit mit einer blumenreichen Wanderung durch den Wald "Haarlemmermeerse Bos" feierten.

Rhododendren im Blumengarten vom Haarlemmermeerse Bos

Rhododendren im Haarlemmermeerse Bos
 
 

Kleine Rundreise mit Dagens 2

 
 

Rinze Marten liebt es, im Schiff an Ruder zu stehen. Die Gelegenheit bot sich an, als wir ab 14. Juni 2024 in drei Etappen von Kudelstaart aus über Alphen a/d Rijn und nordwärts über Ouderkerk die Amstel befuhren, den Fluss, welcher Amsterdam den Namen gegeben hat. Es war eine abwechlungsreiche Flusslandschaft, die sich aus der von Landwirtschaft geprägten Gegend um Alphen in unzähligen Schlaufen immer mehr in die Agglomeration der Grossstadt hineinbohrte, bis sich die Amstel schliesslich im Grachtengürtel von Amsterdam verzweigte und mehrfältig als Kanal in die IJ floss. Da die für eine Übernachtung geplanten Liegeplätze am Ufer der Amstel entweder durch Uferverbauung oder Restaurationsbetriebe eingeschränkt waren, nutzten wir nach einem langen Fahrtag ein weiteres Mal die Gastfreundschaft der Amsterdam Marina, bevor wir anderntags nach Haarlem weiterfuhren. Rinze Marten hat die Dagens 2 in dieser Zeit bravourös um alle Buchten und Böen herum gesteuert. In Haarlem durften wir mitten in der Stadt die folgenden drei Wochen verbleiben und das Stadtleben geniessen.  Kleine Amstelrundfahrt mit Rinze Marten am Steuerruder

 
 

Ron Mueck im Museum Voorlinden in Wassenaar

 
 

Auf Vorschlag von Rosmarie und Rinze Marten fuhren wir am 4.7.2024 mit ihrem Auto an einen Ort zwischen Leiden und Den Haag, den wir mit dem Schiff nicht erreichen können: Nach Wassenaar zum Museum Voorlinden für moderne und zeitgenössische Kunst. Schon allein das Museumsgebäude widerspiegelt die Moderne. Es ist durch Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie in Berlin und Renzo Pianos Ausstellungsbau für die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel inspiriert.

 
Museum Voorlinden in Wassenaar
 

In diesem Museum war 6 Tage zuvor die Ausstellung "Ron Mueck" eröffnet worden. Sie zeigte eine der größten Retrospektiven aller Zeiten über Ron Muecks Werk. Dank seiner beispiellosen Handwerkskunst und unglaublichen Liebe zum Detail erschafft der in Australien geborene Künstler erstaunliFüsse des "Wild Man" von Ron Mueck, 2005ch realistische und intime Skulpturen, die universelle menschliche Erfahrungen und Gefühle vermitteln. Mueck ist nicht nur ein großartiger Bildhauer, sondern auch ein scharfsinniger Beobachter unserer Emotionen. In einem ersten Eindruck kam uns die jüngst in Stockholm besuchte Ausstellung mit Werken von Maurizio Cattelan vor Augen. Doch Ron Muecks akribische Detailarbeit (z.B. die Füsse des "Wild Man", 2005) fesselte uns und liess tatsächlich Emotionen in uns aufsteigen, die sich deutlich vom normalen "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" absetzten.

 
 
Ron Mueck: Couple under an Umbrella, 2013
Ron Mueck: Couple under an Umbrella, 2013
Ron Mueck: Big Baby II, 1996-97
Ron Mueck: Big Baby II, 1996-97
Ron Mueck: En Garde, 2023
Ron Mueck: En Garde, 2023
 
 
Ron Mueck: Man in a Boat, 2000-2002Ron Mueck: Man in a Boat, 2000-2002 Ron Mueck: Woman with sticks, 2009
Ron Mueck: Woman with sticks, 2009
Ron Mueck: Woman with Shopping, 2013
Ron Mueck: Woman with Shopping, 2013
 
 

Blumenpark ums Museum Voorlinden in Wassenaar
Die Ausstellung im Gebäudeinnern wurde ergänzt durch eine reichhaltige und blumige  Gartenschau ums Haus herum. Über eine öffentliche Standuhr, auf welcher sich in ulkiger Weise neben den zwei Zeigern auch das Ziffernblatt drehte, ...
 

Englische Uhr, vermutlich vom Londoner Bahnhof Paddington im Park von Museum Voorlinden

 
 
 
1912 erbaute Backsteinvilla - heute u.a. Museumsrestaurant ... erreichten wir die 1912 erbaute Backsteinvilla und erlabten uns bei einem Lunch im gediegenen Museumsrestaurant.
 
 

Hochzeit in Stockholm

 
 

Einer der schönsten Höhepunkte des Jahres war die Hochzeit unseres Sohnes Rainer mit Åsa in Stockholm am 10.8.2024. Schon Tage zuvor waren wir angereist. Mit Hannes, Erich und dessen Familie genossen wir die Vorfreude auf das Hochzeitsfest mit Familienausflügen, u.a. noch einmal nach Schloss Drottningholm,

Schloss Drottningholm, Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie

und der Party zum 3. Geburtstag von Lorianne am 9.8.2024. Zu der gesellte sich auch Charlotte, die Schwester von Heinz. Am Abend trafen noch Robert, der Götti von Rainer, und weitere Freunde aus der Schweiz ein.
 
 

Dann war der Tag des Festes gekommen! Er begann mit der offiziellen Hochzeitsfeier im Stadthaus von Stockholm. Das markante Gebäude bildet ein Wahrzeichen der Stadt und prägt die Skyline von Stockholm.

 
 
Markantes Stadthaus in der Skyline von Stockholm

Nach den administrativen Kontrollen im Aufgangsbereich zum Traulokal gaben sich Rainer und Åsa in einem fürstlichen Saal das Ja-Wort und setzten ihre Unterschrift unter die Zivilstands-Urkunde. Welch festliches Ambiente!

Das frisch vermählte Paar Rainer und Åsa nach der Ziviltrauung im Stadthaus von Stockholm
 
 

Als die Hochzeitsfotografin und alle Amateurfotografen das Brautpaar in vielfältigen Positionen rund ums Stadthaus abgelichtet hatten, fand die Hochzeitsfeier bei schönstem Sonnenschein im Garten Der Brautvater führt die Braut Åsa zum wartenden Bräutigam Rainerdes Restaurants Stora Henriksvik auf der Stadtinsel Långholmen seine Fortsetzung. Umrundet von fröhlich durch die Luft tanzenden Seifenblasen schritt die Braut am Arm ihres Vaters den Gartenweg hinauf, an dessen Ende der Bräutigam wartete. Formvollendet übergab der Brautvater seine Tochter dem Bräutigam, worauf das Brautpaar vor versammelter Festgemeinschaft sich gegenseitig ihr Hochzeitsversprechen vortrugen.

 
 
AAnstecken des Trauringes nach dem Eheversprechen Frisch verheiratetetes Paar Rainer und Åsa
 
 

Es war ein Sommernachtsfest eigener Klasse, das mitten im Nachmittag begann und die Nacht in diesen nördlichen Breitengraden erst spät über die fröhliche Gesellschaft hereinbrach. Brautführer Florian und Brautführerin Sarah führten gekonnt durch das abwechslungsreiche Programm aus wohlmeinenden Ansprachen, humorvollen Jugenderinnerungen, herausfordernden Ratespielen für das Brautpaar von ihren Freunden aus der Schjweiz und kulinarischen Aufzügen bis spät in die Nacht hinein.

 
 
Rainer und Asa beim Anschneiden der Hochzeitstorte Einen besonderen Augen- und Gaumenschmaus bildete die von einer Freundin des Brautpaares eigens angefertigte Hochzeitstorte, die uns beim spätabendlichen Eindunkeln serviert wurde und uns erlaubte, die "Hohe Zeit" des Tages nochmals genüsslich über unsere Zunge zergehen zu lassen.
Die Hochzeitstorte - vor ihrem ersten Anstich
 
 

Wir hatten in nahegelegenen "Långholmen Hotell" ein Zimmer gebucht. So konnten wir uns noch vor Ende des Festes mit ein paar wenigen Schritten zur Ruhe legen und dieLångholmen Hotell - früheres Zentralgefängnis der Stadt Stockholm Jugend vergnüglich weitertanzen lassen. Die Gebäudeanlage des "Långholmen Hotell" wurde 1874-1880 auf dieser Felseninsel erbaut und bis 1972 als städtisches Zentralgefängnis benutzt. Die Gefangenen mussten im 19. Jahrhundert den Schlick, der aus den Wasserstrassen rund um Stockholm ausgebaggert worden war, auf der felsigen Insel verteilen. Daraus entstand eine fruchtbare Humusschicht mit einer sonderbar reichhaltigen Vegetation. Offenbar enthielt der Schlick auch Samen, der von den Handelsschiffen übers Meer nach Stockholm transportiert worden war.   

Beim Waschen des Bootsdecks mögen Transportreste unbeabsichtigt die Ladung verlassen haben und im Schlick gelandet sein, bis sie auf Långholmen eine neue Grundlage zum Gedeihen fanden. Beim Spaziergang über die Insel haben wir am Tag nach der Hochzeit diese Vielfalt entdecken können.

Die Hotelanlage (oben im Bild) enthält auch ein Museum über die Zeit als Gefängnis, wovon der sternförmige Freilauf-Hof für Gefangene in Isolationshaft mit dem Wärterturm im Zentrum deutlich erkennbar ist. Auch vereinzeltes Hotelmobiliar erinnert an die frühere Zeit.

Erinnerung an die frühere Nutzung des Gebäudes als Gefängnis
 
 

Sightseeing in der Schweiz

 
 

Åsa und Iris in der Verenaschlucht bei Solothurn

In der Verenaschlucht bei Solothurn

Über den ganzen September 2024 musste Rainer in Zürich an einem IT-Projekt seines Arbeitgebers mitarbeiten. Damit seine Familie nicht allein in Schweden zurückblieb, konnten alle drei bei Rainers Bruder Hannes in Luterbach Gastrecht geniessen. Doch wenn sowohl Rainer wie Hannes tagsüber zur Arbeit fahren mussten, war Åsa mit der kleinen Iris allein in der ihr kaum bekannten Schweiz und der ihr nicht geläufigen Sprache. Da bot sich Bernadette als Touristenführerin und Dolmetscherin an, nahm in der gleichen Ortschaft ein Zimmer und unterstützte als Grossmutter die junge Familie. Sie erlebten einen herrlichen Begegnungstag mit Berta, der Schwester von Bernadette, und ihrer Familie in Aarau. Besuch bei Berta mit Familie in AarauUnter Bertas Anleitung besuchten sie die Sehenswürdigkeiten der Stadt und erfreuten sich am Spiel der Grosskinder. An einem andern Tag machten sie einen Ausflug zur Einsiedelei St. Verena in der gleichnamigen Schlucht oberhalb Solothurn, bevor sie sich in der Stadt selber fürs Abendessen eindeckten. 

 

 

Auch in Steffisburg gab's ein Käferfest mit der Familie von Erich und Alexandra. Die Cousinen kannten sich ja bereits gut aus der Zeit in Stockholm rund um die Hochzeitsfeier von Rainer und Åsa.

Auf der Spielplatz-Schaukel beim Tierpark Dählhölzli

In Spiez konnten sie das Winzerfest besuchen. In Bern lockte der Tierpark Dählhölzli zu einem Ganztagesausflug. Zu einer Besichtigung mit Verkostung waren sie im Schokolademuseum Lindt in Kilchberg am Zürichsee in Kilchberg eingeladen.

Lindor-Kugeln im Schokoladenmuseum Lindt in Kilchberg Attisholz Kulturzentrum - Street Art

In Attisholz gab's viele schöne Street-Art Bilder im Kulturzentrum "Attisholz Areal" in der ehemaligen Zellulosefabrik zu bestaunen.

Höhepunkt des Sightseeings war bei schönem Wetter und ziemlich guter Fernsicht der Ausflug aufs Jungfraujoch - "Top of Europe".

Mit so einem Vollprogramm ging der September-Aufenthalt rasend schnell seinem Ende entgegen und Rainers Familie flog am 28.9.2024 wieder zurück nach Stockholm.
Das touristische Dreigestirn des Berner Oberlandes: Eiger, Mönch und Jungfrau
Bernadettes Grossmuttereinsatz war vielseitig. Umso mehr schätzte sie, sich abends zur Erholung in ihr B&B-Zimmer bei Gastgeber Bruno zurückziehen zu können. Am 30. September 2024 kehrte sie mit vielen Eindrücken und glücklich nach Amsterdam und aufs Schiff zurück.

 
 

The Encounter

 
 

Der Schweizer Künstler und Kunsttheoretiker Johannes Itten (1888 - 1967), der am Bauhaus in Weimar  lehrender Meister war, schuf 1916 als Resultat seiner Farbtypenlehre ein Bild mit dem Namen "The Encounter", welches Bernadette vom Zeitpunkt der ersten Betrachtung an faszinierte und sich in ihrem Kopf unverrückbar einprägte.

 
  The Encounter - Johannes Itten, 1916  
 

Als Hannes in seiner neuen Wohnung für sein Gästebett einen Überwurf benötigte, erinnerte sich Bernadette an ihre Kurse in "Textiles Werken", die sie in Bern besucht hatte, und es packte sie die Idee, dieses Gemälde von Johannes Itten mit farbigen Stoffen umzusetzen und so Hannes zu einer einzigartigen Bettdecke zu verhelfen.

 
 
Ausgangsmaterial für Bettüberwurf von Hannes In Vijfhuizen, in der Nähe unseres Winterliegeplatzes, beschaffte sie sich eine Vielzahl farbiger Baumwollstoffe, Nähfaden und ein Vlies als Füllung zwischen Vorder- und Rückseite der Bettdecke in den Massen von 320 x 220 cm. Angesichts der Fülle an Stoff war der kurze Arm der Nähmaschine überfordert und Bernadette widmete jeden freien Zeitraum dazu, die farbigen Tücher von Hand zusammenzunähen und die drei Stofflagen zu quilten. Bis Weihnachten will sie fertig sein. Bernadette näht an der Bettdecke für Hannes
 
 

Vorbereitung auf winterliche Eisglätte

 
 

Heinz reinigt die Bootsstege mit HeisswasserdampfIm Verlauf der Zeit überzieht eine Schicht von Algen, Miesch und Flechten die Bootsstege im Hafen. Bei trockenem Wetter kein Problem. Aber bei Nässe verwandelt sich diese Schicht in eine glitschige Fläche, auf der man nur noch gehen kann wie über glattes Eis. Darum gehört zum Einwintern des Hafens auch, die Stege frei von dieser Gleitschicht zu putzen. Während Bernadette am Bettüberwurf nähte, hatte Heinz eine nützliche Beschäftigung ausserhalb des Schiffes gefunden. Er durfte ab Beginn Oktober über viele Stunden und Tage mit einem Aufbereitungsgerät für Heisswasserdampf die verschiedenen Stege absprühen, bis sie wieder rutschsicher waren. Heisswasserdampf strapaziert die Holzbalken der Stege weniger als eine Reinigung mit  Wasserhochdruck und bringt erwünschtermassen keine Chemikalien zum Einsatz.

 
 

Kennt Ihr "King Fish"?

 
 

Aad und Florence - unsere Freunde und Gastgeber in HellevoetsluisZu einem speziellen Erlebnis verhalfen uns Aad und Florence, als wir sie am 13. November 2024 in Hellevoetsluis wieder einmal besuchten und drei Tage bei ihnen zu Gast sein durften. Eine Freundin von Florence arbeitet bei der Kingfish Company am Südende der Zeelandbrug in der Ortschaft Kats auf Zeeland. Diese Unternehmung züchtet Kingfish für den weltweiten Verkauf an Feinschmecker-Gaststätten. Der Kingfish ist auch unter dem deutschen bildhaften Namen "Gelbschwanzmakrele" bekannt.

 
  Kingfish / Gelbschwanzmakrele  

In einer Exklusivführung durften wir die Betriebsanlagen besichtigen, von der Meerwasser-Zuleitung aus dem Gezeitenwasser der Oosterschelde über die Zuchtbecken bis hin zur Abwasser-Reinigung. Die Unternehmung arbeitet im Bereich des Nationalparks Osterschelde, steht unter strenger Kontrolle der Umweltschutzämter und Qualitätssicherungsorgane und darf dieses Gebiet nicht mit Abfallwasser belasten. Kein Wunder, dass die Anlagen zur Abwasserreinigung ebenso viel Betriebsfläche in Anspruch nehmen wie die Zuchtbecken.

 
 
Aufzuchtbecken für Kingfish / Gelbschwanzmakrelen Fütterungsroboter über einem Zuchtbecken
 
 

In den Zuchtbecken hält eine Kreisströmung die Fische wie in einem natürlichen Fliessgewässer am Schwimmen und nach den periodisch eingestreuten Futterhäppchen suchen. Auf medizinische Zusätze wird vollständig verzichtet, so dass am Ende der Aufzucht ein voll gesunder Fisch filetiert auf dem Teller der Feinschmecker landet. King Fish ist nicht billig. Filetiert und Vakuum-verpackt geht er zu rund 100 Euro pro Kilo in den Verkauf. Wir durften am Ende des Tages nach fachfraulicher Zubereitung durch Florence je ein halbes Filet zum Nachtessen geniessen und müssen zugestehen: es ist punkto Geschmacks und Konsistenz ein ausserordentlicher Leckerbissen.

 
 

Winter 2024/25

 
 

Auch diesen Winter dürfen wir wieder im Jachthaven Kudelstaart verbringen. Neu zur Hafengemeinschaft hinzugestossen sind Sascha, der junge Bootsbauer aus Leipzig. Er wohnt auf seinem Segelschiff, solange er auf einer Werft im Westerdok von Amsterdam am Ausbau einer sehr grossen Luxusjacht mitarbeitet. In seiner Freizeit fischt er gerne vom Hafensteg aus und überrascht uns ab und zu mit einem frisch gefangenen Zander, den Bernadette auf einem Gemüsebeet zubereitet und wir ihn am Abend mit Sascha zusammen verspeisen können.

Auf Vorschlag unseres Schiffsnachbarn Peter kamen er und sein Freund Jelle zu einem Hauskonzert auf Dagens 2, wozu wir alle Freunde vom Hafen einladen durften. Sie sangen niederländische Gedichte, die sie z.T. selbst geschrieben und alle selber vertont hatten, und begleiteten sie mit ihren Instumenten, der Gitarre und dem Akkordeon. Vor jedem Lied führten sie uns in dessen Entstehungsgeschichte und in den Handlungsrahmen ein, so dass wir auch mit unserer aktuellen Kenntnis der niederländischen Sprache dem Lied gut folgen konnten. Am Ende des Konzerts servierte Bernadette kleine Häppchen als Fingerfood und Heinz die Getränke.

Peter und Jelle beim Hauskonzert auf Dagens 2

Zudem verbringen Rainer und Mirja aus Dortmund regelmässig ihre verlängerten Wochenende auf dem jüngst gekauften Schiff "Njord" in unserem Hafen und schauen immer wieder bei uns rein. Man hilft sich gegenseitig aus mit Werkzeug und Informationen über gefundene Lösungen. Die gemeinsamen Nachtessen und das Spielen geben der Hafengemeinschaft eine angenehme soziale Note. Hier darum ein "Hoch soll'n sie leben" an alle kulinarischen Zauberkünstler.

Weihnachtsbeleuchtung auf Dagens 2 - Winter 2024/25

Natürlich haben wir in dieser finsteren Jahreszeit über die Festtage unser Schiff wieder mit zahlreichen Lichtern verziert und erleben unser Schiff als ein warmes Nest in dunkler Nacht.

 
 

Für die Festtage fahren wir mit unserem Schiff nach Haarlem und dürfen dort an unserem Lieblingsplatz "Korte Dijk" für drei Wochen festmachen. Zu unserer grossen Freude besuchen uns alle drei Söhne mitsamt den zwei Familien über Weihnachten. Die entsprechenden Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir hoffen sehr auf gnädiges Wetter in dieser Zeitspanne.

 

Wir wünschen Euch eine schöne Adventszeit, besinnliche Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2025.

 

Mit herzlichen Grüssen

 

Signatur von Bernadette und Heinz

www.dagens2.ch

(das Neuste von uns steht
jeweils unter der Rubrik
"Aktuelles auf Blogspot")

Bernadette und Heinz auf einem Spaziergang im Gaasperplas (Amsterdam) zum Hochzeitstag am 10.10.2024

 
 

Wir liegen bis 1. April 2025 mit unserem Schiff Dagens 2 wiederum im Jachthafen Kudelstaart. Unsere Adresse in den Wintermonaten 2024/25 lautet:

Heinz und Bernadette Gubler
an Bord von Schiff "Dagens 2"
c/o Jachthaven Kudelstaart
Kudelstaartseweg 226
1433 GR Kudelstaart
Niederlande

Unsere Mail- und Web-Adressen bleiben unverändert:

heinzgubler@aol.com

bernadette.gubler@bluewin.ch

http://www.dagens-2a.blogspot.com/

www.dagens2.ch

 

 

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