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Charlottenburg, 16.4.2022

 

 

Winterplatz ade  -  mit Lust in die neue Fahrsaison

 

 

Liebe Freunde und Verwandte

 

 

Ein herrlicher Tag liess uns am 11.4.2022 in die neue Fahrsaison starten. Es war kein Aufbruch ins Ungewisse, kennen wir die Gewässer rund um Berlin doch schon aus früheren Jahren. Noch begleiteten uns zwei Freundinnen und ein Freund aus Potsdam auf der ersten Etappe von Potsdam nach Spandau. Im Bild haben wir soeben die berühmte Glienicker Brücke passiert. In Spandau legten wir uns an den Passantensteg mitten in der Stadt und nutzten die kurzen Wege, uns noch zu verproviantieren und ein paar Werkstücke aus dem Baumarkt an Bord zu holen.

 

Danach schob uns der Schiffsmotor allein zu zweit geruhsam über die Obere Havel nach Oranienburg, wo wir im Schlosshafen die Ostertage verbringen und den blühenden Schlosspark geniessen wollen. Dass wir nicht die Einzigen waren, die diese Idee hatten, sieht man am vollen Stellplatz für Wohnmobile, wo selbst der Beckenrand vom Servicehafen als Standplatz zur Verfügung gestellt wird. Ja, die Stadt Oranienburg vermarktet sich gut.

11.4.2022 - Aufbruch aus dem Winterhafen: unter der Glieniker Brücke durch

Schlosshafen von Oranienburg - über die Osterfesttage ausgebucht

 
 

Ein Abschied mit vielen Facetten

 
 

Die Marina am Tiefen See in Potsdam hat uns über die Wintermonate 2021/22 wieder ein abwechslungsreiches Netz an Beziehungen geboten. Dieses Netz zu verlassen, heisst trotz Freude am Aufbruch auch wehmütig Abschied nehmen:

- von unseren Mitbewohnern im Hafen, von Gerda und Toni auf ihrem Schiff Ottoland II und von Susanne und Paul auf ihrem Schiff Tarahumara, mit denen wir an so manchem Abend zusammen gegessen und gespielt haben.

- von der Hafeneignerin Andrea mit ihrem Partner Robert und dem jungen Wolfshund Leo, die uns in ihren Freundeskreis eingeschlossen und mit gar manchen kulinarischen Genüsslichkeiten verwöhnt haben.

Andrea und Robert

- von den Hafenmeistern Matthias, Kolja und Christian, die uns mit viel Aufmerksamkeit das Leben im Hafen erleichtert und unterstützt haben und leider allzu selten zu einem wärmenden Pausengetränk auf der Dagens 2 aufkreuzten.

- von der ad hoc Sängergruppe, die sich am Vorabend unseres Aufbruchs zu einem Abschiedsständchen auf der Dagens 2 einfand und uns mit einem Liederbogen deutscher Volkslieder die besten Wünsche auf unsern weitern Weg mitgab.

- von der Gruppe der Tänzerinnen, mit denen Bernadette und Gerda unter Anleitung der Tanzpädagogin Lola wöchentlich vergnüglich-bewegte Stunden verbringen durfte.

Gerda und Bernadette umrahmen ihre Tanzgruppenleiterin Lola

- von der Gruppe der "Pinselquäler", die zum Abschluss des Winterkurses ihre Werke in einer Ausstellung der weiteren Öffentlichkeit zeigte. Auch von Bernadette sind einige Werke zu sehen. Die Vernissage am 13.4.2022 in den Räumlichkeiten der "Akademie der zweiten Lebenshälfte" in Babelsberg war für uns zugleich ein Abschiedsfest.

Roter Pandabär aus dem Aqua-Zoo von Leeuwarden - von Bernadette aquarelliert Der Ruinenberg oberhalb Schloss Sanssouci - Ton in Ton aquarelliert von Bernadette

- von allen übrigen Bekannten aus Potsdam, die uns des öftern liebevoll bewirtet haben, mit guten Ratschlägen beigestanden sind und regen Gedankenaustausch mit uns gepflegt haben.

 

 
 

Ungebetene Gäste:

 
 

Nachdem wir uns erfolgreich und gesund durch 22 Monate mit Lebenseinschränkungen durchgekämpft hatten, liess sich das allgegenwärtige Virus doch noch auf unseren Atemwegen nieder und zwangen uns Ende Februar 2022 in die Isolation. Während sich Heinz innert weniger Tage davon erholte, blieb das Virus bei Bernadette länger und stärker aufsässig und schüttelte sie mit einem argen Husten, dessen Nachwirkungen noch immer spürbar sind, obschon der PCR-Test schon früh eine Genesung angezeigt hatte.

Als die einschränkenden Verhaltensmassnahmen im März/April 2022 gelockert wurden, war unsere Erleichterung gross, denn die vorgeschriebenen Mundmasken reizten uns in der Atemröhre sehr. Zur Zeit sind die Masken hier in Deutschland nur noch im öffentlichen Verkehr und in speziellen Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben.

Die eigene Betroffenheit liess uns dankbar erfahren, wie sich die Hafengemeinschaft sorgfältig um uns kümmerte, uns mit Mahlzeiten und übrigem Bedarf versorgte und wie medizinische Fachleute uns mit Rat wirkungsvoll beistanden. So konnten wir einer Hospitalisation glücklicherweise aus dem Weg gehen.

Leider hat man als "Gastgeber" bei solch ungebetenen Gästen keine Hausmacht. Sie kommen und gehen, wie sie wollen. Uns bleibt nur, alles zu unternehmen, was unserer Gesunderhaltung nützt und unser körperliches Abwehrsystem stärkt. Wir tun dies mit viel Bewegung an der frischen Luft, mit genügend Schlaf und mit ergänzender Vitamin D und C Zufuhr.

 
 

 

 

 

 
 

Blitz - Besuch bei unserer Enkelin in der Schweiz

Die Eltern von Lorianne hielten uns den ganzen Winter lang digital über die wunderbare Entwicklung unserer Enkelin umfassend auf dem Laufenden. Trotzdem überschäumte nach gewisser Zeit der Wunsch, sie live wiederzusehen, und so reisten wir anfangs März 2022 für eine Woche zu unserem Sohn Erich, seiner Partnerin Alexandra und der inzwischen schon 7 Monate alten Enkelin Lorianne. Der ICE brachte uns bequem und ohne Umsteigen vom Berliner Hauptbahnhof bis nach Thun, wo Erich uns abholte. Wir lebten mit ihnen zusammen in ihrer Wohnung in Hünibach, nahmen an ihrem Tagesablauf teil und konnten uns zwischendurch auch als Babysitter bewähren. Es ist uns nicht schwergefallen, selbst wenn die eigene Routine schon 38 Jahre alt und seit 30 Jahren nicht mehr gebraucht worden ist.

 

 

Heinz mit Lorianne - doch noch nicht ganz aus der Übung

Bernadette unterhält Lorianne mit Hugo, dem Halstuch mit Hasenkopf

Bernadette mit Lorianne

 

 

Weihnachten 2021

 
 

Dagens 2 in Weihnachjtsbeleuchtung - Winter 2021/22

Im Gerangel um wöchentlich neu erlassene Verhaltensvorschriften zur Virenabwehr erscheint es fast wie ein Wunder, dass uns Erich mit Alexandra und Lorianne sowie Rainer mit Åsa zu Weihnachten in Potsdam besuchen konnten. Sie haben uns damit eine grosse Freude gemacht und wir durften sie wieder einmal "handgreiflich" verwöhnen. Ein paar besinnliche Momente wechselten ab mit schönen, winterkalten Spaziergängen in den Parklandschaften von Potsdam.

Weihnachtsbaum auf Dagens 2 - Dezember 2021

Familienbesuch zu Weihnacht; vor dem Schloss Sanssouci in Potsdam

 v.l.: Rainer, Åsa, Erich mit Lorianne, Alexandra, Bernadette und Heinz vor Schloss Sanssouci

Viel Freude haben uns auch die zahlreichen Weihnachtsbriefe verschafft, die in unserem Briefkasten am Hafeneingang angekommen sind. Wir danken allen, die sich bemüht haben, uns einen traditionellen Papierbrief oder eine Karte zu senden, ganz herzlich. Wir sind sicher, dass alle zeitgerecht angekommen sind. Wir sind aber nicht sicher, dass wir im Corona-Strudel alle Schreiben einzeln verdankt haben. Bitte seid nachsichtig und entschuldigt uns.

 
 

Winterzeit - Kulturzeit

 
 

Wie schon bei unserem ersten Besuch in Potsdam im Jahre 2016 begann unser Winteraufenthalt mit der Festwoche "Vocalise", in der wir mehrere Chorkonzerte geniessen konnten:

  • Das "Mozart Requiem" mit der Potsdamer Kantorei und dem Neuen Kammerorchester Potsdam unter der Leitung von Ud Joffe

  • Das Konzert "Amerika" von der a-capella singenden Gruppe "Amarcord" aus Leipzig

  • Das "Requiem" vom Gabriel Fauré mit dem Nikolaichor Potsdam und der Neuen Hofkapelle unter der Leitung von Björn O. Wiede

  • Das Museum Barberini zeigte in diesem Winter die Ausstellung "Impressionismus in Russland - Aufbruch zur Avantgarde", die wir mit mehreren Besuchen beehrten. Der grossformatige Ausstellungskatalog verlängert die genussvolle Schau bis aufs heimische Sofa.

  • Unser Freund Uli nahm uns mit in die Zimmerbühne Potsdam, wo das Theaterstück "HOMO DEUS oder der letzte Mensch" - frei nach Yuval Noah Harari, aufgeführt wurde

  • Mit Andrea und Robert durften wir nach Schloss Paretz fahren und dort den Liederdarbietungen von Liane und Norbert Fietzke als "Duo >con emozione<" folgen.

Das a-capella Ensemble "Amarcord" aus Leipzig
Liane und Norbert Fietzke im Schloss Paretz
  • und als Höhepunkt erlebten wir die Potsdamer Winteroper "The Rape of Lucretia" von Benjamin Britten in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln im frisch renovierten Schlosstheater vom Neuen Palais im Park Sanssouci von Potsdam. Es war ein ausserordentliches Erlebnis insofern, als uns die spezielle Musik von Benjamin Britton überraschte, die Schauspieler an Ausdruckskraft nichts vermissen liessen und der neu renovierte Theaterraum dazu eine hervorragende Ambiance schuf.

Der Erzähler - Oper "The Rape of Lucretia" von Benjamin Britton Lucretia und Bianca - Oper "The Rape of Lucretia" von Benjamin Britton

Nach diesem Höhepunkt ebbte unsere Lust auf weitere kulturelle Anlässe schlagartig ab. Die immer strengeren Verhaltensregeln und Impf-Anforderungen verunmöglichten uns einen Kulturgenuss. In dieser Situation bevorzugten wir ein Freizeitverhalten an der frischen Luft zu Fuss oder per Rad sowie das Zusammensein im Kreis von lieben Freunden.

 
 

Schon wieder ein Schritt vom Schiff ans Land

 
 

Toni und Gerda auf ihrem Schiff Ottoland II

 Motorschiff Ottoland II

Unsere Hafennachbarn Toni und Gerda verbrachten ihren letzten Winter auf ihrem Schiff Ottoland II in der Marina am Tiefen See in Potsdam. Sie hatten zuvor überraschend im Sommer 2021, als sie in schwedischen Gewässern weilten, ihr Schiff einem zufällig vorbeikommenden Herrn aus Emden (D) verkaufen können und durften es nun noch nach Emden überführen. Ihr Winteraufenthalt war daher auch geprägt von der Suche nach einer neuen Behausung in den Niederlanden und vom Aussortieren verschiedener Ausrüstungsgegenstände, die sich im Verlauf der über 22 Jahre Bootsleben im Schiff angesammelt hatten. In unzähligen Gesprächen liessen sie uns teilhaben an ihrer Lebensumstellung vom Wasser aufs Land, von ihren Sucherfolgen und ihrem Trennungsschmerz an die jahrzehntelang gewohnte Wohn-Umgebung.

 
 

Auch uns wird dieser definitive Schritt vom Schiff ans Land in absehbarer Zukunft einmal entgegenkommen. Wir werden uns, sobald wir wieder die Niederlanden erreicht haben, mit einem Schiffsmakler in Verbindung setzen und schauen, ob der nächste Dock-Termin im Sommer 2023 zugleich ein Handänderungstermin werden könnte.

 
 

Doch vorerst wollen wir mit unsern Freunden Dagmar und Willi und ihrem Schiff Menaje eine gemeinsame Reise übers Stettiner Haff und die Peene hoch bis nach Malchin machen. Die Peene gilt als "Amazonas des Nordens" und durchfliesst grossflächige und unberührte Naturlandschaften.

Mit herzlichen Oster-Grüssen

 

www.dagens2.ch

(das Neuste von uns steht jeweils unter der Rubrik "Aktuelles auf Blogspot")

 

Heinz und Bernadette an Bord von Dagens 2

 
 

Von Mitte Oktober 2022 bis 1. April 2023 liegen wir mit Dagens 2 im Jachthafen Kudelstaart und sind dort in den Wintermonaten zu finden unter der Adresse:

Heinz und Bernadette Gubler
an Bord von Schiff "Dagens 2"
c/o Jachthaven Kudelstaart
Kudelstaartseweg 226
1433 GR Kudelstaart
Niederlande

Unsere Mail- und Web-Adressen bleiben unverändert:

heinzgubler@aol.com

bernadette.gubler@bluewin.ch

http://www.dagens-2a.blogspot.com/

www.dagens2.ch

 

 

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