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5 Monate in Cergy  (1. November 2014 bis 30. März 2015)

Gesellschaftliches - Sehenswertes - Erlebtes

 

 

Wir kamen am 1. November 2014 an einem strahlenden Herbsttag von L'Île-Adam in Cergy Port an.

 

 

 

 

MS Pachacamac lag hier am Aussensteg noch ganz alleine, bis wir nach einem kleinen Wendemanöver unser Schiff für 5 Monate vor ihm festgemacht hatten.

 

 

Das war wie ein Heimkommen.

Christine, von der MS Paolina, war uns behilflich beim Anlegen. Sie und Guiseppe luden uns kurzerhand zu einem Willkommens-Kaffee auf ihr Schiff ein .

 

 

 

 

Charlie

Christine, mit Guiseppe

 

 

 

 

Bernadette und Christine mit Charlie machten auch manchen Spaziergang rund um und in Cergy. So konnte sich Charlie gut bewegen, unterdessen die Frauen plauderten. Auch lernte da Bernadette besser Französisch reden. Danke Christine, dank dir lernte ich viel schneller die Sprache, die mir sehr grosse Mühe machte. Das war eine super Sache mit dir. Wir haben auch viel zusammen Karten gespielt. Da kamen meistens Martine und Christian dazu. Uns ging es gut abgesehen von einer kurzen Erkältung und einer Darmgrippe.

Wir besuchten die Schweiz und frischten so manchen Kontakt wieder auf und alle vorgesehenen Arztbesuche wurden eingehalten.

Besuche in Museen, Theater, Oper, Ballet begleiteten uns durch den ganzen Winter.

Zwischendurch montierte Heinz noch tolle hellscheinende LED-Lampen im Schlafzimmer, im Badezimmer und im Werkraum. Auch wehrte er dem Kondenswasser im Gäste-Schlafzimmer.

Die Heizkörper wurden vom Staub befreit, das ist jeweils einen ganzen Tag Arbeit zu zweit. Alle Vorhänge gewaschen und die Decken gereinigt.

Wir hatten auch lieben Besuch aus der Schweiz: Ursula, Marianne, unsere Söhne, Christophe, der Freund von Hannes mit Kollegin Sarina, Urs und Dominique von der MS RIA, Andrea und Adrian, Kathrin, Rita, Ursula und Ueli. (Mehr zu den Erlebnissen mit unsern Besuchern: siehe unter der Rubrik "Gäste".)

 

Von Cergy aus hatten wir auch den nächsten Winter-Liegeplatz gesucht und bestimmt. Es wird Strasbourg sein.

 

 

Morgendliches Trotten entlang der "Oise", um die "Étangs de Cergy", durch den "Bois de Cergy" oder über das alte, begrünte Bahntrasse zur Axe-majeur.

 

 

Meistens standen wir auf und machten uns bereit, wenn es Tag wurde zu einem gemütlichen Trotten mit Übungen aus der Biokinematik. Das tat uns beiden gut und gab uns jeweils einen guten Start in den Tag. Unterwegs konnten wir in dieser Zeit beobachten, wie schnell sich ein Mais-Feld verändert, geerntet wird, einwintert und im Frühling wieder zu grünen beginnt.

 

 

An der Oise entlang

 

 

 

 

Von weit her hörbarer Motorenlärm eines Morgens auf unserer Laufstrecke. Ein Mäher war am Mais ernten. Zwei weitere Traktoren mit Anhänger warteten auf den Abtransport der Ernte. Wir liefen weiter, machten etwa eine Viertelstunde unsere Übungen und beim unserer Rückkehr war schon alles abgeerntet.

Ein paar Tage später, wieder der Oise entlang, hatten wir schon der erste Raureif

 

 

 

 

bei den "Étangs de Cergy".

 

 

 

 

Bei schönem wie auch weniger schönem Wetter genossen wir es hier fast jeden Tag, uns zu bewegen. Das war ein Luxus.

 

 

 

 

Wir begegneten vielmals den gleichen Jogger/Innen oder Velofahrern. Oder wir trafen immer wieder Menschen, die ihre Hunde spazieren führten. Auch wenn das Wetter nicht so strahlend war, trafen wir hier immer Menschen an, die sich gerne bewegten. Jeden Morgen so gegen neun Uhr kam ein älteres Ehepaar mit Brot und fütterte die Schwäne. Auch Enten, Kormorane, Eichhörnchen, Hasen, Zaunkönige, Rotkehlchen und viele Gänse bewohnten diesen Erholungsraum.

 

 

 

 

 

Der Park selber ist ein grosser Erholungs- und im Sommer ein riesiger Vergnügungspark. In diesem Park beginnt auch die 1988 errichtete Axe majeur, die rote Brücke mit der Pyramide, die vom Architekten Dani Karavan entwickelt worden war.

 

 

 

 

 

Wir hatten erlebt, wie das französische Fernsehen im Park einen Film drehte. Viele Aufnahme-, Übertragungs- und Logistik-Wagen sowie viele PWs standen in dieser Woche plötzlich an wechselnden Standorten im Park herum.

Verschiedene höhere Schulen hatten hier als Sportevent einen Halbmarathon organisiert und die Laufstrecke abgesteckt.

Dann haben wir eine Woche lang Feuerwehrmänner und -Frauen angetroffen, die hier im Tauchen unterrichtet wurden. Das war im Januar, bei Lufttemperaturen um Null Grad.

Es war spannend und faszinierend, hier im Winterhalbjahr fast jeden Morgen unsern Tag zu beginnen. Das war für uns echte Lebensqualität auf hohem Niveau.

 

 

In den Bois de Cergy gingen wir gerne hin, wenn die Sonne nicht schien, weil da die Wege viel schneller abtrockneten als die bei den "Étangs de Cergy". Es war da viel ruhiger.

 

 

Eine weitere sportliche Strecke war das ehemalige Bahntrassee von Cergy nach Vaureal, das neu als Fussgängerzone abgezont und begrünt worden war. Die sportliche Herausforderung lag in der leichten, aber steten Steigung bis zur halben Höhe der Axe majeur. Dort, wo das Bahntrassee die Axe kreuzt, ist ein Geleiseabschnitt der ehemaligen Bahnstrecke weiterhin zu sehen. Der Weg auf dem alten Bahntrasse war auch bei Nebel sehr schön. Es gab so eine spezielle Stimmumg.

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Von überall her stiessen wir immer wieder auf die Axe majeur. Wir über- oder unterquerten sie. Sie war allgegenwärtig.

 

 

Guetzelen zur Weihnachtszeit war einfach dufte.

 

 

 

 

 

 

Änis-Chräbeli, Spitzbuebe, Mandelgipfel, Birewegge Zimtsterne und Astrastengeli entstiegen dem Backofen auf der Dagens 2 und wurden u.a. am Hafenfest und in der Weihnachtszeit verschenkt. Eine liebe Freundin aus der Schweiz hatte uns verschiedene Zutaten und Verpackungsmaterial aus der Schweiz zugesandt. Das hat Spass gemacht.

 

 

Dekoration auf der Dagens 2

 

 

Im Herbst sammelten wir diverse Blätter. Wir legten sie dann übereinander, hingen sie auf und holten sie erst wieder herunter, als die Weihnachtsdekoration Einzug hielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Arbeiten ausserhalb des normalen Haushaltes

 

 

 

 

 

 

 

Nähen, stricken, filzen oder für unsere Abende mit Kartenspielen ein Tischtuch aus Original-Filz für Spielsalons anzufertigen, das hat Spass gemacht. Leider war unsere Nähmaschine den ganzen Winter über in der Reparatur. Zum Glück konnten wir diejenige von Christine auslehnen und damit dieses grüne Tischtuch nähen.

Unsere Nähmaschine holten wir kurz vor unserer Abreise im Pariser Geschäft ab, nach viermonatiger Wartezeit natürlich.....
                                       ..........unrepariert.

 

 

Feste

 

 

 21. November 2014, Francis sang im Restaurant "La Marina". Francis war Mitbewohner im Hafen von Cergy. Etliche Hafenbewohner unter den Zuhörern.

 

 

Bernadette mit Bill, dem Mann von Karen

Rosy mit Karen

 

 

15. Dezember, Hafen-Adventsfeier

 

 

Bruno und Anne, das Hafenmeister-Ehepaar

Michele und Kevin aus Australien

 

 

Bruno und Agnes, unsere Schiffsnachbarn

Christine, Bernadettes Französisch-Lehrerin
und ihr Gatte Guiseppe

 

 

Martine und Christian, die lustigsten Mitspieler

Bernadette und Philippe, sportliche Schiffsnachbarn

 

 

und noch viele weitere mehr.

Nachbarin aus einer Wohnung über dem Hafen

Michel, Schiffsnachbar
und Sophrologe

 

Bernadette

 

 

Alle brachten etwas Typisches zum Essen von ihrem Ursprungsland oder ihrer Herkunftsregion mit.

 

 

Roulade mit Lachs und Zucchetti

selbstgemachte Guezli

 

 

25. Dezember, Weihnachtsfeier auf der Dagens 2

 

 

 Erich, Rainer und Hannes

 Bernadette und Heinz

 

 

Michele

Kevin

Michael

Ryan

 

 

Mit unseren Söhnen, die am Vortag angereist waren, und unseren australischen Schiffsnachbarn assen wir auf der Dagens 2 einen feinen Truthenrollbraten. Mit einem feinen Dessert von Michele, einer selbstgemachten Pavlowa, ging der Abend mit den vielen, auf  englisch geführten Diskussionen ach so schnell zu Ende.

 

 

28. Dezember, ein weiteres Festessen, zusätzlich mit Christoph und Sarina aus der Schweiz und mit Bruno und Agnès aus Frankreich

 

 

Hannes, Christoph, Rainer

Bruno, Erich

 

 

6. Januar, 3 Königs Tag, wird in Frankreich den ganzen Monat Januar hindurch gefeiert

 

 

Der 3-Königs-Kuchen besteht innen aus einer Mandelmasse, die umgeben ist von Blätterteig. Schmeckte fein.

Hier die Feier mit Bruno und Agnès, dann aber auch mit Martine und Christian und Christine und Guiseppe und Theo, dem Sohn von Philippe.

 

 

2. Febraur: La Chandeleur, Lichtmess Fest   -   Crèpes - Fest auf der MS Jacqmar

 

 

Ihr Schiff: MS Jacqmar

Martine und Christian luden uns zu einem lustigen Crèpes - Fest auf ihr Schiff "Jacqmar" ein. Mehr darüber unter der Rubrik "Tagebuch 2015"

 

 

Christine und Guiseppe

Heinz und Bernadette

Christine mit Charlie

Omelettenquiz

 

 

17. Februar  - Mardi Gras, Güdis- Dienstag

 

 

 

 

 

Guiseppe und Christine haben uns zusammen mit Martine und Christian vom Nachbarschiff zu einem typisch französischen Nachtessen eingeladen: viel Fisch, viel Käse. Wein floss auch reichlich, nach 19 Uhr, und es wurde viel gelacht und viel geschwatzt. Es war einfach grossartig.

 

 

 

 

Christian

Martine

Heinz und Bernadette

 

 

 

 

Kaum schien die Sonne ...

 

 

 

 

... da nahmen Martine und Christian ihre Trottis hervor, um mit ihrem Grosskind Cloé, das für eine Woche bei ihnen weilte, herum zu tollen.

 

 

 

 

Zum gleichen Zeitpunkt kamen die Feuerwehr-Taucher, um eine Tauch-Übung im fliessenden Wasser der Oise durchzuführen.

 

 

Sehenswürdigkeiten in Cergy

 

 

Wir gingen auf einem Spaziergang zum Haus "Chambre d' Arts et Métiers", um diesen chronografischen Kletterer zu bestaunen. Das Haus steht ganz in der Nähe vom Hafen in Cergy. Die Sehenswürdigkeit steht aber in keinem Touristenführer. Ohne Mund-zu-Mund-Propaganda von zwei im Hafen tätigen Handwerkern, Olivier und Michel, hätten wir nichts davon erfahren. Das sind so Früchte von spontanen Kaffee-Runden an unserem Tisch.

Ganz rechts steigt die Kugel im Sekundentakt. Die zweite Kugel zeigt die Minuten, die dritte die Stunden pro Halbtag an. Auf der linken Hälfte markiert eine Kugel den Tag und die Kugel aussen links den Monat im Jahr.

 

 

 

 

 Unsere Nachbarn am Quai

 

 

Hinter uns lag den ganzen Winter lang das Schiff MS Pachacamac. Seine Eigner waren Agnès und Bruno. Sie führten im Pariser Quartier Saint-Germain-des-Près einen behaglich eingerichteten Coiffeursalon. Im Verlauf des Winters verkauften sie ihn, um gemeinsam etwas Neues anzufangen, und verlegten ihr Leben Schritt für Schritt auf das Boot. Die enge Nachbarschaft erlaubte uns, ihnen punkto Leben auf dem Wasser aus unseren Erfahrungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

 

 

 

 

 

Bevor Bruno seinen Coiffeur-Salon in Paris endgültig schloss, schnitt er unsere Haare. Wir genossen seine spezielle Art, Haare und Kopfform sprechen zu lassen, um intuitiv die best bassende Frisur zu kreieren. Er tat es zu unserer vollsten Zufriedenheit.

 

 

 

 

Bruno und Agnes verwöhnten uns mit feinen Desserts aus den erlesenen Patisserien in ihrem Pariser Wohnquartier. So lernten wir die Torte "Saint-Honoré" kennen, oder Tarte Tartin oder Schoggikuchen.

 

 

 

 

 

 

Bruno unterzog sich kurzfristig einer Hüftoperation und musste für einige Wochen an Stöcken gehen. Sein Schiff war dafür nicht gerade vorbereitet. Darum besorgte er mit Heinz ein paar alte Paletten, woraus Heinz einen krückengängigen Übergang vom Bootssteg zum Schiffseingang konstruierte. Zum Dank dafür erhielten wir eine super feine Fischsuppe aus der Bretagne, wo Bruno und Agnès übers Wochenende hingefahren waren.

 

 

 

 

Ein bestehendes Schiff für den dauernden Verbleib einzurichten, erfordert unzählige kleine Einbauten und das passende Werkzeug dazu. Hier half unser in den letzten fünf Jahren angesammelter Werkzeugkasten und Heinz konnte mithelfen, verschiedene Einrichtungen nach Wunsch der Eigner zu realisieren, so u.a. auch Lamellen-Storen vor den Fenstern im Steuerhaus zu montieren.

 

 

 

 

Vor unserem 14-tägigen, sehr schönen und recht ausgiebigen Schweiz-Aufenthalt anfangs März 2015 besuchte uns Kathrin aus der Schweiz. Nach unserer Rückkehr kam Rita noch ganz kurz in Cergy auf unsere Dagens 2.

 

 

 

 

Rita

Christine, Martine und Kathrin

 

 

Vom 5. - 20. März machten wir "Ferien in der Schweiz". Wir brauchten die Tage, um die Routinekontrollen bei Arzt und Zahnarzt durchzuführen, Pass und Führerschein zu erneuern, einige verspannte Muskeln wieder ins Lot zu bringen. Die Hauptzeit war aber dem Treffen mit Familie und Freunden gewidmet. Dabei haben wir sehr interessante und köstliche Mahlzeiten geniessen dürfen, Schweizerluft durch unsere Lungen strömen lassen und viele schöne Gespräche führen können. Nach diesem kulinarischen Verwöhnprogramm kehrten wir vollgetankt und in frühlingshafter Aufbruchstimmung zurück nach Cergy.

 

 

Kaum waren wir nach Cergy zurückgekehrt, verliessen Kevin und Michele auf ihrem Schiff MS Kendra Erin den Hafen und brachen auf ihre Jahrestour quer durch Frankreich auf. Die allgemeine Aufbruchstimmung war spürbar. Irgendwie wurde einem das Herz schwer, ging doch eine ganz tolle, gemeinsam erlebte Zeit zu Ende.

 

 

 

 

Dankbar schauten wir auf diese speziell schöne Winterzeit zurück und feierten auf der Dagens 2 unsern Abschied. Noch einmal so richtig kochen, gemeinsam essen, genüsslich trinken und die zufriedene Freundschaft spüren, bevor es am anderen Tag durch Paris in Richtung Rouanne los ging.

 

 

 

Dann war es 30. März 2015. Nun freuten wir uns auf unsere 6. Fahrsaison, die wir mit Ursula und Ueli an Bord beginnen durften.

So fiel der Abschied nicht allzu heftig aus und wir schätzten es, dass uns liebe und vertraute Menschen in den ersten Tagen begleiteten.

 

 

 

 

 

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 aktualisiert: 7.5.2015 / BG