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Der
Schräglift
von Ronquières im |
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Am 16. Juli 2013 fuhren wir mit unsern Gästen Hannes und Christoph frühmorgens, noch vor dem Morgenessen, von unserem ruhigen, aber etwas unterhaltsbedürftigen Bootssteg an der Schleuse von Ittre weg, um uns vor dem Schräglift in Ronquières in die Warteschlange einzufügen. Aber trotz des schönen Fahrwetters war da gar keine Warteschlange. Wir machten am Fuss des Bootsliftes fest und bereiten das Morgenessen zu. |
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Zu gleicher Zeit meldeten wir uns per Funk beim Bootslift für eine Bergfahrt an. Als Antwort vernahmen wir, dass wir schon in einer halben Stunde in die Liftwanne einfahren könnten. Das gab ein schnelles Morgenessen. Dann begann das Erlebnis, mit dem Schiff per Standseilbahn den Berg hinauf zu fahren. Um sich das Prachtswerk von Ingenieurkunst etwas besser vorstellen zu können, fügen wir den Bildern auch einige technische Kennwerte dieser Anlage bei. (Wikipedia bietet eine umfassende Darstellung unter dem Stichwort Schiffshebewerk.) |
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Vor der unteren Einfahrt in Warteposition. Der Turm mit abgestützten Seitenflügeln beherbergt die Seilwinden zum Öffnen der Kanal- und Wannentore bei der Ein- und Ausfahrt von Schiffen. Die hochgezogenen Tore tropften und verpassten uns beim unten Durchfahren eine zweite Morgendusche. |
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Beim Schiffshebewerk von Ronquières handelt es sich um ein doppeltes Schrägaufzug-Hebewerk mit Längs-und Nassförderung. Die Schiffe können in Fahrtrichtung in zwei Becken, die unabhängig voneinander verkehren, mit je einem unten durch läufigen Gegengewicht über die schiefe Ebene hinaufgezogen bzw. heruntergelassen werden. |
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Die schiefe Ebene hat eine Länge von 1.432 Kilometer und überwindet einen Höhenunterschied von 67.73 Metern. Nach allen Vorbereitungsschaltungen zum Freikoppeln der Wanne vom Kanalbecken fuhren wir in 22 Minuten den Berg hoch. Das entspricht einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 4.3 km/h, d.h. also etwa Schritttempo, aber inkl. 68 Meter hoch zu steigen. Zu Fuss wären wir wohl ziemlich schwer atmend oben angekommen. Aber auf unserem Schiff sitzend, konnten wir die Bergfahrt geruhsam und ohne Anstrengung miterleben. Einschliesslich der Zeiten für das Öffnen und Schliessen der Tore und dem An- und Ablegemanöver benötigten wir etwa 50 Minuten, um die komplette Anlage zu durchfahren. |
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Jeder Trog fährt mit über 296 Rädern auf den vier oberen Schienen, während das Gegengewicht im darunter liegenden Schacht auf weiteren vier Schienen unter dem Trog durchfahren kann. Die Tröge sind immer gleich schwer, wie gross oder klein das darin angebundene Schiff auch ist. Denn nach dem Archimedischen Prinzip verdrängt jedes Schiff genau so viel Wasser aus dem Behälter, wie es schwer ist. |
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Ein Trog ist durch je 8 Stahltrossen mit seinem Gegengewicht verbunden und wird nach dem Prinzip der Treibscheibenföderung angetrieben, das bedeutet, dass Trog und Gegengewicht bergseitig an den gleichen Seilen hängen, welche über grosse Räder umgelenkt werden. |
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Gemütliche Bergfahrt auf Dagens 2 im steuerbordseitigen Schräglift. |
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Vorne im Bug wartete das dicke Tau, das wir in der Werft P.H. Tinnenmans en Zn. in Maasbracht entdeckt hatten und mitnehmen durften, auf seinen Ersteinsatz in kommenden Schleusen, die nur noch 5.20 Meter breit sein würden. Hannes und Christoph waren derweil fleissig am fotografischen Festhalten dieser Bergfahrt. |
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Das Wannentor wurde beim Andocken ins Kanalabschlusstor eingehängt und beide zusammen hochgezogen. Das war dann schon die dritte Dusche an diesem Tag. Flott konnten wir die Fahrt fortsetzen und erreichten am Nachmittag bereits den nächsten Höhepunkt: den Bootslift von Strépy-Thieu. |
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