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Joggen
- radeln - spielen - Freude haben |
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In Turnhout, vom Taxandriahafen aus, konnten wir joggen oder spazieren gehen, Velo fahren, waren in weniger als 2 Minuten mitten im Naturgebiet oder mitten in der Stadt, genossen Museas und Konzerte, spielten Karten und lernten immer wieder neue Menschen kennen. Dier Römer nannten das Gebiet südlich der Maas bis hin zur Schelde "Taxandria", weil sie hier viele Eiben (taxus) vorfanden, die sie u.a. für Pfeilbogen gut gebrauchen konnten. Heute wird der Name Taxandria in der Gegend auch für einen Fussballklub, eine Studentenvereinigung, eine Tierklinik, einen historischen Verein, eine Schule und vieles mehr verwendet. |
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Unsere regelmässig besuchte Jogging-Strecke führte dem Kanal entlang durch schönes Waldgebiet nach Vosselaar (Fuchsenlichtung) und zurück. Keine Autos, keine Velos, kein grobes Kopfsteinpflaster und keine Hunde, denen wir ausweichen mussten. Einfach schöner Waldweg. Ab und zu ein Reiter zu Pferd. Vor allem aber konnten wir auf dieser Strecke den täglichen Fortschritt beobachten, mit dem der Frühling Einzug hielt. |
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Vor lauter Glück und Übermut vergass Bernadette einmal für kurze Zeit, auf den Weg zu achten. Sie fiel über den einzigen hervorstehenden Stein im Wald. Ausser blauen Beulen keine Folgen, zum Glück. |
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Schöne Sichten vom Boot aus! Links Borddekoration, rechts Hafenausfahrt Richtung Dessel. |
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Bei unserem Schweizer Aufenthalt anfangs März hatten wir bei Spycher-Handwerk in Huttwil ein paar Strangen feinste Alpaka-Wolle eingekauft. Bernadettes Schwester hatte ihr daraus einen schmusig-warmen Pullover für die Übergangszeit im Frühling und im Herbst gestrickt. Das Paket erreichte uns via Adresse vom Hafenmeister in Turnhout. Liebe Therese, recht herzlichen Dank für den tollen Pulli. Er passt perfekt, ich habe riesige Freude daran. Unsere guten Erfahrungen mit Alpaka-Wollpullover stammen von einem Hochzeitsgeschenk, das uns Esther und Peter vor 32 Jahren von Peru mitgebracht und für unsere Hochzeitsreise in die Antarktis überreicht hatten. Es gibt keinen wärmeren und unverwüstlicheren Pullover als diesen. Darum ist er noch stets im Winter bei tiefen Temperaturen im Einsatz. Allerdings ist er so warm, dass er in der Übergangszeit schnell zu einem roten Kopf führt. Somit ist der neue, etwas leichtere Pullover eine willkommene Ergänzung. |
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Velotour zu den "Belgischen Kolonien" - nach Baarle-Hertog: |
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Eine fast kerzengerade Strecke führte uns von Turnhout nach Baarle. Warum ist dieser Veloweg so ungewöhnlich gerade? Früher fuhr eine Schmalspurbahn von Turnhout nach Baarle, das sog. "Bels Lijntje". Vom Auto wirtschaftlich "überfahren", blieb die Bahn auf der Strecke. An Stelle ihres Trassees entstand der heutige Radweg. Sehr idyllisch. |
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Gemeinde Baarle, bestehend aus dem niederländischen Baarle-Nassau (beige) und dem belgischen Baarle-Hertog (braun). |
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Der Grenzverlauf ist so kompliziert, dass die Staatsgrenze stellenweise quer durch einige Häuser führt. Es gab eine Zeit, in der nach niederländischen Gesetzen Restaurants früher schließen mussten als die belgischen. Für einige Restaurants auf der Grenze hieß dies, dass die Kunden nur den Tisch wechseln mussten.
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Durch einen Eigentumsstreit zwischen den Herzögen von Brabant (daher der Zusatz -Hertog) und den Grafen zu Nassau (daher der Zusatz -Nassau) gab es die grundstücksweise Einteilung der Stadt und die jeweils unterschiedliche Benennung zwar bereits seit dem 12. Jahrhundert, aber die Bevölkerung störte das wenig, wohnte man doch zusammen in einem Königreich. Erst im Zuge des Loslösens der brabantischen Flamen und der damit verbundenen Gründung des Königreichs Belgien 1830 wurde fortan aus der unterschiedlichen Zugehörigkeit von Grundbesitz die Zuordnung seiner jeweiligen Staatsangehörigkeit; denn die Brabanter (Hertog) wurden Belgier, die Nassauer blieben Niederländer. Es folgte eine Grenzziehung um Äcker, Viehwiesen und Häuser herum; die Gemeinde blieb jedoch räumlich untrennbar. |
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Bei unserer Ankunft in Baarle spielte gerade die Grenzkapelle (Grenskapel). |
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Obwohl im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Diskussionen über die Situation der Enklaven aufflammten, konnte weder die Besetzung durch die Franzosen 1810 noch die Gründung des Königreichs der Niederlande 1815 noch die Unabhängigkeit Belgiens 1830 an den Verhältnissen etwas ändern. Die beinahe grundstücksweise Aufteilung der Stadt überlebte die Geschichte und führte dazu, dass die Häuser in Baarle in völlig ungeordneter Weise teils zu den Niederlanden und teils zu Belgien gehören. In Streitfällen entscheidet die Lage der Haustüre, zu welchem Land ein Haus gehört. |
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Die Einwohner von Baarle verstanden es stets, aus dieser politischen Sonderstellung und dem speziellen Ambiente ihres Ortes Profit zu schlagen. Baarle wurde insbesondere durch Touristen und Tagesausflügler zu einer blühenden Gemeinde, die von den kulturellen Besonderheiten beider Länder lebt. Bis zur Liberalisierung der niederländischen Ladenöffnungszeiten wurde auf belgischem Gebiet auch bevorzugt abends und an den Wochenenden eingekauft, als niederländische Geschäfte längst geschlossen hatten. Seither ist im niederländischen Teil von Baarle jede Woche "koopzondag" (verkaufsoffener Sonntag), was viele Kaufwillige anlockt. Kosmetika, Parfums und andere Drogerieartikel sind zum Beispiel auf belgischem Gebiet, aufgrund der landesspezifischen Steuergesetze, deutlich günstiger. |
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Auf dem Heimweg konnten wir diese tolle, mit Schilf bedeckte Villa bestaunen. |
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