26. Oktober 2010 (siehe auch "Unsere Besucher im Oktober 2010") Wir holten Robert am Flughafen Schiphol ab. Es war immer noch kalt und wir kehrten schnell mit ihm zum Boot zurück. Dort liessen wir es uns wohl ergehen und planten, was wir in den nächsten Tagen seines Gastaufenthaltes machen möchten. 27. Oktober 2010 Als
erstes Ziel fuhren wir nach Amsterdam. Leider war das uns interessierende
Schifffahrtsmuseum wegen Renovation bis Sommer 2011 geschlossen. Dafür besuchten
wir im "NEMO"
bezeichneten, einem Schiffsbug ähnelnden Hafengebäude
eine Wissens- und Experimentierausstellung. Es war so etwas
zwischen Schweizerischem Verkehrshaus und der seinerzeitigen
Ausstellung "Phänomena" in Zürich, wo dem
Beuscher auch allerlei chemische, physikalische und energetische
Experimente zum selbständigen Nachvollzug bereitgestellt
worden waren. Die Ausstellung im NEMO wurde allerdings an diesem
schulfreien Nachmittag von Kindern und Familien überschwemmt,
so dass kaum ein Experimentierplatz je frei war. Wir arbeiteten
uns durch die vier Ausstellungsetagen bis zum Restaurant am
Oberdeck vor, fanden aber keinen Sitzplatz und "schwammen"
in der sich überall tummelnden Kinderschar wieder zum Ausgang
zurück. Neben dem NEMO-Gebäude lag die grössengleiche
Replik des historischen holländischen Handelsschiffes V.O.C.
Amsterdam (Vereenigde Oostindische Compagnie
= Vereinigte Holländische
Ostindische Handels-Kompanie) am Pier, welche wir als Museum
von oben bis unten und von Bug bis Heck besichtigen konnten.
Zu unserer Überraschung fand im Schiffsrumpf zwischen den
Transportkisten eine von Schauspielstudenten inszenierte pantomimische
Theatervorführung statt, die wir uns - auf gestapelten
Pulverfässern sitzend - gerne zu Gemüte führten.
28. Oktober 2010 Als zweites Ziel besuchten wir mit Robert die Blumenbörse, Flora Holland Blumenveiling in Aalsmeer. Obwohl wir zeitig aufgestanden waren, mussten wir überraschend feststellen, dass die Versteigerungsuhren in den Börsenräumen um acht Uhr bereits leer waren, nur noch wenig Blumenwägelchen in der Verteilzone standen und bereits die Putzfahrzeuge durch die Halle kurvten. Was war denn los? Wir waren offensichtlich zu spät. Die Dame am Empfang klärte uns auf: Immer am Donnerstag ist weniger Betrieb als normal, weil die an diesem Tag ersteigerten Blumen in den europäischen Ländern am Sonntag in den Verkaufsgeschäften stehen würden, aber mangels Sonntagsverkauf nicht an die Kunden gelangen könnten. Also wird am Donnerstag nur der Sonntagsbedarf von Hotels und ähnlichen Unternehmungen mit Blumenbedarf ersteigert. Lerne: Nie mehr am Donnerstag ins Blumenveiling!
Zu Fuss marschierten wir
von der Blumenbörse beim Kakteenhändler Ubink vorbei
( - die Kakteen stehen immer noch im Garten - ) zurück
nach Kudelstaart, wo Robert im Winkelzentrum (Winkel = Geschäft)
zwei Flaschen spezielles Kudelstaarter
Bier kaufte. Die eine Flasche tranken wir beim Mittagessen;
Bernadette allerdings nur nippend. Sie liebt Bier immer noch nicht. 29. Oktober 2010 Wieder zeitig aufstehen. Robert musste zum Flughafen.
Wir begleiteten ihn. Einchecken und Abflug: alles klappte gut.
Wieder zu zweit, stiegen wir in den Bus nach Amsterdam und besuchten
das Rijksmuseum. Hier wurde uns so richtig klar, welche wirtschaftliche
Blüte der Ostindienhandel für Holland gebracht hatte.
Grossflächige Bilder von Personengruppen für Repräsentationsbauten
von Handelgesellschaften, Schützenvereinen und wohltätigen
Stiftungen, prächtige Schiffsmodelle, herrliche Porzellanvasen
und Puppenstuben, viele Portraits und am Ende natürlich
die berühmte "Nachtwache", die gar Nachtwache,
sondern ein ist. Wiederum unterstützte uns der Audio-Guide
bei unserem Rundgang. Wiederum waren wir überrascht und
begeistert von der gelungenen Kombination der Ausstellungsgegenstände
mit dem historischen Hintergrundskommentar. Als Abwechslung
zum beschaulichen Museumsgang marschierten wir zügig durch
die Stadt zur Oude Kerk oder Sint Nikolas Kerk. Diesmal war
sie offen und wir durften sie gebührend besichtigen. 30. Oktober 2010 Haushalten und einkaufen. Wieder durften wir zu Mittag ein von Bernadette zubereitetes, sehr feines Kürbissoufflé geniessen. Am vergangenen Donnerstag hatten wir beim Losfahren mit einem eingeklemmten Fender die Strom- und Wasseranschlusssäule gekippt, was Heinz an diesem Samstag wieder flickte. Auf unserer Heckterrasse hatten wir bisher den Gartentisch und die dazugehörigen Stühle unter einer Plastic-Haube geschützt und in letzter Zeit nie mehr zum Gebrauch ausgepackt. Also konnten sie ebenso gut im Motorenraum versorgt werden. An diesem warmen Tag hätte fast gar eine Laune zum Frühlingsputz aufkeimen können. 31. Oktober 2010 (Sonntag) Es regnete in Strömen. Wir gingen in
Kudelstaart zur Kirche und erleben einen sehr fröhlichen Gottesdienst. Ein Gelegenheitschor sang
unter einer dynamischen Leiterin fägige Lieder. Er wurde von einem Keyboard und einem
Schlagzeug begleitet. Originell war die Imitation eines vorbeiziehenden
Gewitters. Durch Reiben der Handflächen und anschliessendem
Fingerschnippen intonierten sie den einsetzenden Regen. Heftig
prasselte der Regen nieder, als ein Teil des Chores seine Handflächen
auf die Oberschenkel klatschen liess. Bltz und Donner intonierten
sie durch verzögertes Aufspringen und auf den Chorboden
Niederstampfen. Eine erfrischend originelle Darstellung.
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