aktualisiert: 3.10.2017 / hg

Unsere Gäste im März 2017:       (Teil 2)

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Roland und Brigitte

                    vom 4. - 9. März 2017 in Potsdam

 

 

Gute Freunde kennen unsere Geschichten. Wer sich aufrafft, kann sie sogar, wenigstens zeitweise, mit uns erleben. Das haben Roland und Brigitte aus Worb gemacht.

 

 

Ihre Erfahrung von früheren Aufenthalten bei uns an Bord von Dagens 2 hat sie offenbar zu "Wiederholungstätern" werden lassen. Das freut uns natürlich sehr und wir durften sie ein weiteres Mal mit offenen Armen empfangen. Sie waren mit dem Zug über Nacht nach Berlin gereist und hatten in den frühen Morgenstunden, wenn noch keine Touristenströme die Gehwege verstopften, bereits das Regierungsviertel rund um das Reichstagsgebäude und das Brandenburger Tor erwandert.

 

 

Unternehmungslustig, wie unsere Gäste waren, liehen wir uns für sie vom Hafenmeister zwei Fahrräder und radelten mit ihnen zur Pfaueninsel nördlich der Glienicker-Brücke. Wie sich herausstellen sollte, gefiel das warme Frühlingswetter nicht nur uns Radlern, sondern auch den Pfauen auf der Insel, denn sie wurden nicht müde, ihr Rad zu schlagen und uns, bzw. unsere Kameralinsen, ganz prächtig zu beeindrucken.

 

 

 

 

 
 

Von überall her tönten noch mehr Pfauenschreie. Es war fast wie ein Osternest-suchen, nur dass sich die "Osternester" immer wieder neu versteckten. Die Pfauen zeigten uns so recht, warum die Insel nach ihnen benannt worden ist und nicht mehr Kaninchen-Werder heisst, wie früher. Der preussische König Friedrich Wilhelm II, der im Marmorpalais in den neuen Gärten von Potsdam wohnte, liess die Insel zu einem genüsslichen Rastplatz nach einer Ruderbootfahrt ausbauen und mit einem Schlösschen versehen, das von verschiedenen Orten her als Ende einer Sichtachse erkennbar sein sollte.

Im Schlösschen konnte man auch übernachten und Feste feiern. Im ersten Stockwerk liegt der mit verschiedenen wertvollen Holzsorten geschmückte Speise- und Festsaal. Obwohl das dekorative Schloss den Eindruck einer zierlichen Wehrburg aus Stein macht, ist seine Konstruktion rein aus Holz. Die Steinstrukturen sind auf das Holz aufgemalt. Die Türme dienen als Aussichtsplattform.

 
 

Nach so viel Radeln und einer feinen Abendmahlzeit stand unser Sinn auf Theater, lagen wir doch mit unserem Schiff keine fünf Minuten vom Hans-Otto-Theater entfernt. Der Spielplan wollte es, dass ausgerechnet das moderne Lustspiel "Die Wiedervereinigung der beiden Koreas" von Joël Pommerat zur Aufführung kam.

Anders als der Titel vermuten lässt, geht es um ganz etwas anderes als Politik: nämlich die Liebe. In seinem szenischen Kaleidoskop aus 20 Szenen beleuchtet der Autor Joël Pommerat die humorvollen, poetischen und dramatischen Hintergründe der schönsten Sache der Welt: Ein Mann liebt eine Frau. Oder: Ein Mann liebt zwei Frauen. Oder: Eine Frau liebt zwei Männer. Oder auch: Ein Bräutigam, der nicht nur seine Braut, sondern auch ihre gesamte weibliche Verwandtschaft geküsst hat. Oder: Ein kinderloses Paar und ein Babysitter. Oder, oder, oder... Ist Liebe wirklich so unmöglich wie Die Wiedervereinigung der beiden Koreas?

Die Schauspieler hatten eine lockere und überschäumende Lust zum Spielen. Sie vermochten uns Zuschauer immer wieder neu in die aufgeführte Szene hinein zu ziehen. Entsprechend heiter verliessen wir das Hans-Otto-Theater und kehrten zum Abendtrunk auf unsere Dagens 2 zurück.

 
 

 
 

 

 

Weder Regen noch Kälte vermochten am nächsten Tag der Entdeckerfreude unserer Gäste etwas abschlagen. Wir durchquerten per Rad den Schloss-Park Sanssoucis, vorbei am Chinesischen Pavillon. Der Park ist etwa 2,5 Kilometer lang und rund 1,2 Kilometer breit.

 

 

An dessen Westende liessen wir uns von einem originellen Guide das Neue Palais zeigen. Friedrich II von Preussen hatte es als Gästehaus erbauen lassen. Er liess alle barocken Kunstfertigkeiten der damaligen Baumeister, Möbelschreiner, Stukkateure und Tapezierer da hinein wirken.

Damit wollte er seinen Gästen eine Art Gegenstück zu Versailles präsentieren können und erwartete davon eine mindestens ebenbürtige Achtung wie vor dem damals in Europa immer noch tonangebenden Hofstaat des französischen Königs Louis XIV.

 
 

Von allen schönen und imposanten Räumlichkeiten beeindruckte uns der grosse Muschelsaal (siehe unten) am meisten. Er bildet eine grosse, im Sommer erfrischend kühle Grotte und ist - wie sein Name sagt - vollständig mit Muscheln tapeziert. Zusätzlich sind zahlreiche Halbedelsteine aus der Sammlung der königlichen Familie als Verzierung in den Wänden eingelassen. Auch so kann man seine Schätze zur Schau stellen.

 
 

 
 

 

 

Der Park Sanssoucis hielt auch am Tag darauf eine weitere Surprise für uns bereit: nach der Besichtigung des Rokoko-Schlosses Sanssoucis - ebenfalls unter kundiger Führung - liessen wir uns hinter dem Schloss im grossen Wintergarten vom Restaurant Mövenpick verwöhnen.

 

 

 

 

Im Potsdamer Kabarett Obelisk wurde an diesem Abend das Satire-Programm "...da wird sich Mutti freuen" geboten; ein Angebot, das wir uns nicht entgehen lassen konnten, denn Lachen ist ja bekanntlich gesund.

Für ausgiebige Lachmöglichkeiten sorgten Frau Schulze und Herr Zieger. Zum Weltfrauentag 2017 forderten sie: "Ab jetzt auch Herrengedeck für Frauen! Männer, lobt an diesem Tag eure Frauen, ruft ihnen zu: Schatz es ist toll, wie du putzt! Warte, die Tüten sind zu schwer für dich! Lauf doch mehrmals, Liebling!"

 
 

 

 

Zum Abschluss ihres Berlin-Aufenthaltes gab's noch eine Shopping Tour. Wo könnte man dies besser tun als im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) nahe vom Bahnhof Zoologischer Garten. Die S-Bahn und die U-Bahn brachten uns nahe zum gewünschten Ziel an der Tauentzienstraße 21-24 beim U-Bahnhof Wittenbergplatz.

 

 

Kurz vor der Ankunft, noch mit vollem Geldbeutel.

 
 

Hier werden Früchte so schön hergerichtet und präsentiert, dass man sie wie Pralinen kauft.

 

 

So endete der Frühlingsaufenthalt von Brigitte und Roland in Berlin: voller gemeinsamer Erlebnisse, reich befrachtet mit Eindrücken von wunderbar dekorierten Schlossräumen und Parkanlagen, eine kurzfristige Prise Muskelkater vom Velofahren, herrliche Gespräche und erquickende Begegnungen. Wieder ein paar Tage zusammen erlebt und die Freundschaft genossen.

 

 

 

 

 

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