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Unsere Gäste im November 2016:

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unsere Gäste im August 2016  (Teil 2)

unsere Gäste im November 2016  (Teil 2)

 

 

Ruth und Ueli

                    vom 1. - 7. November 2016 in Potsdam

 

 

 

 

Mit warmen Kleidern gut ausgerüstet, besuchten uns Ruth und Ueli als erste Gäste an unserem diesjährigen Winterstandort in der Marina am Tiefen See in Potsdam. Der Herbst war schon beinahe auf Handschlag-Distanz zum Winter angekommen und die fallenden farbigen Blätter bedeckten Grün- und Strassenflächen täglich neu.

 
 

 

 

Ueli hatte jeden Tag erneut grosse Lust auf ausgiebige Spaziergänge. Was lag da näher, als die weite Parklandschaft von Potsdams Schlossgärten zu Fuss zu erkunden und mit dem Fotoapparat stimmungsvolle Herbstbilder einzufangen.

 

 

Unterwegs trafen wir unweit nördlich von unserem Liegeplatz auf das Marmorpalais, das mitten in den Neuen Gärten liegt und eine wunderschöne Aussicht nach Osten über den Heiligensee geniesst. König Friedrich Wilhelm II. von Preussen liess es in den Jahren 1787–1793 im Stil des Frühklassizismus erbauen. Als Neffe und Nachfolger des kinderlos gebliebenen Friedrich des Großen distanzierte er sich mit diesem Neubau räumlich und architektonisch von seinem wenig geliebten Onkel, der zeit seines Lebens die Formen des Barock und Rokoko bevorzugte.

Das „neue Haus“ war dem Privatleben des musisch begabten Königs vorbehalten.

In der gleichen Zeit entstand in Berlin vom gleichen Auftraggeber durch denselben Architekten im ebendem Baustil das Brandenburger Tor, eines der bekanntesten Berliner Wahrzeichen und nationales Symbol, mit dem viele wichtige geschichtliche Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden sind. Heute wird das Tor vor allem als Symbol der deutschen Wiedervereinigung angesehen.

Westlich vom Marmorpalais, zuoberst auf dem Pfingstberg throhnt auf 76 Meter über der Potsdamer Havel das Schloss Belvedere, das König Friedrich Wilhelm IV. von Preussen nach Vorbildern der italienischen Renaissance zwischen 1847 und 1863 von den Architekten Ludwig Persius, Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse errichten ließ.

Es ist kein Schloss zum Wohnen, hat einizg ein paar Räume zum Verweilen über Tag und wurde vorwiegend wegen der schönen Aussicht an diesem Standort errichtet.

Tatsächlich sieht man ab den zwei Türmen im Südwesten die Schloss- und Parkanlage Sanssoucis, im Osten die neuen Gärten mit Marmorpalais und Schloss Cäcilienhof, jenseits der Havel Schloss und Park Babelsberg, Schloss Klein-Glienicke und weiter bis zur Pfaueninsel. Ein Überblick über die berühmte Park- und Seenlandschaft von Potsdam, ein wesentlicher Bestandteil vom Gesamtensemble des UNESCO-Welterbes Berlin-Potsdamer Schlösserlandschaft.

 
 

Auf dem Weg vom Pfingstberg zur russischen Kolonie Alexandrowka erspähten wir in einer Waldlichtung die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche mit dahinter liegendem Teehaus. In letzterem pflegte Friedrich Wilhelm III mit seinen Gästen Tee zu trinken und dabei seinen russischen Männerchor auftreten zu lassen. Er liebte die melancholischen Gesänge. Zum Erhalt des Chores hatte der König am Rande von Potsdam eine Wohnkolonie im Stil von russischen Blockhäusern errichten und mit landwirtschaftlichem Umschwzung versehen lassen. Die 1829 errichtete russisch-orthodoxe Kirche sollte den Gastsängern die Pflege ihres Glaubens im sonst reformierten Potsdam erlauben.

 
 

Das 1796 vom Hofzimmermeister Johann Gottlob David Brendel (1753-1803) errichtete Borkenhäuschen im Neuen Garten diente als Küchengebäude für die nahegelegene Muschelgrotte. Der reetgedeckte und mt Eichenborke bekleidete Rundbau, gekrönt von einer in Kupfer getriebenen Eule, gehört zum Programm malerischer Staffagen im sentimentalen Landschaftspark.

 
 

Doch nicht nur Potsdam, sondern auch Berlin erkundeten wir in ausgiebigen Märschen, wobei Ruth und Bernadette ein paar Auszeiten nahmen, um sich in interessanten Geschäften umzusehen.

Die Rundsicht vom Dachrestaurant im Chrisler-Gebäude am Potsdamer Platz war ebenso umwerfend wie die leckeren Tortenstücke, die dort oben zum Kaffee angeboten wurden. Der Erholungseffekt war total.

 
 

Blick von der Dachterrasse des Chrysler-Gebäudes in Richtung Nord. In der Mitte ist das Hochhaus des berühmten Stadt- und Universitätsspitals Charité zu sehen.

Davor steigt der mit Helium gefüllte Fesselballon "Die Welt" vom Checkpoint Charly auf 150 Meter über die Stadt auf.

Rechts neben ihm ist das mit rötlich verspiegelten Glasscheiben dekorierte Hochhaus der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW) an der Charlottenstraße 4 in Berlin-Kreuzberg zu sehen.

 
 

Das neben dem Chrysler-Gebäude am Potsdamer Platz liegende Sony-Center vermittelte uns eine Art Raumgefühl, als wären wir bereits in Utopia.

Im Gebäudeflügel rechts sind zwei gute Restaurants zu finden, von deren Tischen im ersten Stock man das unterhaltsame Treiben auf dem Zentrumsplatz mitverfolgen kann.

Vom ehemals an diesem Ort stehenden Hotel Esplanade sind der Kaisersaal und das Frühstückszimmer denkmalgeschützt erhalten geblieben, allerdings in einem aufwändigen Verfahren um einige Meter verschoben.

 
 

Wir hatten uns Karten für ein Konzert im Saal der Berliner Philharmonie beschafft und liessen uns - erstmals - von der Tonqualität in diesem Konzertgebäude berauschen.

 
 

Das Jubiläumskonzert 70 Jahre DSO trug den Titel Slawische Symphonik. Es spielte das Sinfonie Orchester Berlin unter der Leitung von Kent Nagano mit Viola Wilmsen (Oboe), Karoline Zurl (Fagott), Wei Lu (Violine), Mischa Meyer (Violoncello) und Mikhail Pletnev (Klavier) die  folgenden Werke:

> Kammersymphonie E-Dur für 15 Solo-Instrumente von Arnold Schönberg
> Sinfonia concertante B-Dur für Oboe, Fagott, Violine, Violoncello und Orchester von Joseph Haydn
> Klavierkonzert a-Moll von Robert Schumann
> ›La valse‹ von Maurice Ravel.  

 
 

Auch am letzten Tag ihres Aufenthaltes war unsern Gästen die Lust auf weitere Sehenswürdigkeiten von Berlin noch nicht vergangen und so suchten wir uns gezielt noch diesen oder jenen "Leckerbissen" aus, wobei die Damen zu zweit ihren spezifischen Interessen nachgingen, während die Männer mit Wanderlust die Strassen durchquerten. Das Kanzleramt stand in schönstem Herbstlaub .....

 
 

 
 

.... und das Panorama-Bild von Yadegar Asisi am Checkpoint Charly führte uns noch einmal die krasse Stadtteilung Berlins durch die Mauer in den Jahren 1961 - 1989 vor Augen. 
(Beachte: nur die Menschen auf dem Baugerüst ganz rechts im Bild sind dreidimensionale Wesen. Alle übrigen Personen(-gruppen) sind als Teil des Panoramabildes zweidimensional,)

 
 

 
 

Spät am Abend, nach einem nochmals vollen Besichtigungsprogramm durch Berlin, setzten wir uns im Hauptbahnhof im Restaurant "Hans im Glück" ein letztes Mal für ein gemeinsames Nachtessen zu Tisch, bevor Ruth und Ueli um 22 Uhr den Zug bestiegen und - hoffentlich gut schlafend - nach Hause zurück in die Schweiz fuhren.  

 
 

 
     

 

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