aktualisiert: 1.2.2017 / BG

Unsere Gäste im August 2016:

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unsere Gäste im Februar 2016  (Teil 4)

unsere Gäste im November  2016 (Teil 1)

 

 

Åsa und Rainer      vom 17. - 21. August  2016

Von Münster nach Osnabrück mit der Feier  "6 Jahre auf Dagens 2"

 

 

Välkommen Åsa och Rainer

 

 

Am 17. August durften wir Åsa mit Rainer in Münster herzlich umarmen. Schön sie wieder einmal hier zu haben. Müde vom Flug von Stockholm nach Hamburg und von der Bahnfahrt von Hamburg nach Münster, wünschten sie sofort aufs Schiff  gehen zu können. Nach gemütlichem Beisammensein mit sehr schönen Gesprächen in Englisch wurde es auch draussen im Hafen ruhiger, denn da rumpelte eine Betonmischmaschine und von einer nahen Tierfutter Fabrik wurden auch unsere Nasen betört. Alles dies beruhigte sich ab Feierabend und wir hatten eine ruhige Nacht..

 

 

 
 

Münster im Dreieckshafen, Åsa und Rainer

 
 

 
 

Münster anzugucken in nur einem Tag, ist eine Herausforderung. Darum begannen wir mit einer Stadtrundfahrt im Bus, die uns viele Informationen gab. 2004 wurde Münster von der Initiative „Ein Herz für Kinder“ als kinderfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet. Es hat sehr viel junge Familien mit kleinen Kindern. Auch sehr viele Stundenten, 55  Tausend an der Zahl, bei 310 Tausend Einwohnern. Auf jeden Einwohner gibt es im Durchschnitt 2 Fahrräder. Entsprechend bevorzugt werden Velofahrer auch im Verkehrsnetz von Münster.  Wir durften uns in der Praxis mit dem eigenen Fahrrad davon überzeugen. Münster wurde in den Jahren 2001, 2003, 2005 und 2012 in der Kategorie "über 200'000 Einwohner" zur fahrradfreundlichsten Großstadt gekürt.  

 
 

 
 

Münster: Prinzipalmarkt

 
 

 
 

89 Kirchen bzw. Sakralbauten der verschiedensten Glaubensrichtungen stehen auf dem Gemeindegebiet der Stadt Münster.

 
 

Die Figur des Kiepenkerls  (Kiepe heisst Korb / Hutte)  war überall anzutreffen. Kiepenkerle kamen mit ihren Hutten in der Zeit vor der Motorisierung regelmässig nach Münster und boten neben ihren Waren vor allem auch jedweden Tratsch feil. Es gibt unter dem Namen "Kiepenkerl" ein Restaurant, eine sehr gute Bäckerei, Saatgut, ein Stadtviertel, ein Denkmal, ein Café, einen Stadtplatz, eine Tracht im Kostümverleih, ein Reisebüro, ein jährlich wiederkehrendes Kiepenkerl-Wochenende mit Kiepenkerl-Treffen etc.

Hoch oben am Turm der Lamberti Kirche hangen drei Käfige in Erinnerung an die mittelalterliche Ermahnung zum rechten Glauben. Nicht-Christen und Andersgläubige wurden darin eingesperrt und hochgezogen. Man liess sie öffentlich verhungern. Es gibt auch in der heutigen Welt Gegenden, wo diese Rechthaberei noch immer regiert.

 
 

 
 

In Münster gibt es ein tolles einzigartiges Lackmuseum.

 
 

 
 

Wir wussten kaum etwas über die Entstehung und Entwicklung von Lack. Sind Lackfarben nicht etwas Neuzeitliches? Aber nein, weit gefehlt. In China war diese Lackkunst schon lange vor Christus erprobt und man veredelte damit schöne Alltagsgegenstände. Im ausgehenden Mittelalter versuchten die Seefahrer, Lack auch nach Europa zu importieren. Aber das gelang nicht. Die Reise war viel zu lange und der am Verladeort noch streichflüssige Lack trocknete unterwegs aus und kam als unbrauchbarer fester Block am europäischen Zielhafen an.

 
 

 
 

Was die Chinesen jedoch seit Jahrhunderten mit Lack verschönerten, liess uns staunen. Auf  ganz feines Holz wird von Künstlern ein Motiv gezeichnet und gemalt.

 
 

 
 

Danach wird die Oberfläche der verzierten Objekte mit einer hauchdünnen Schicht Lack überzogen, eine Woche lang getrocknet und dann poliert. Dieses Verfahren wird meist sieben oder mehrfach wiederholt. Die Lackschicht wird dadurch enorm hart und versteift schützend das Kunstobjekt, ohne es an Gewicht zunehmen zu lassen. Die abgebildete Dose wiegt keine 100 Gramm. Man hat noch in unserer Zeit auf gesunkenen Schiffen aus der Hochblüte des mittelalterlichen China-Handels lackierte Gegenstände aus Holz unbeschadet bergen können. Der Holzkern war völlig dicht vom Lack bewahrt worden.

 
 

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Nach einem feinen Zvieri beim Italiener, besuchten wir noch den botanischen Garten im Park hinter dem fürstbischöflichen Schloss.

 
 

 
 

Herrlich, diese verschiedenen Grüns und die hoch gewachsenen Sonnenblumen, die Lieblingsblume von Åsa.

 
 

 
 

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Mit so vielen Eindrücken befrachtet, kehrten wir zum Schiff zurück, um uns zu erholen. Die jungen Menschen gingen schwimmen und die älteren Semester schlafen. Dann ging es zum Fest - zu unserem privaten Fest für sechs Jahre Leben auf dem Schiff. Beim Restaurant "Freiheit 26" im Stadthafen von Münster genossen wir miteinander ein Nachtessen aus Fisch oder Rindfleisch und am Schluss einen herrlichen heissen Schokicake mit Glace. Es schien der Vollmond über dem Hafen, unser 75. Vollmond, seit wir auf der Dagens 2 leben.

 

 

 

 

Was könnte die Dagens 2 nicht alles erzählen von den Reisen, die sie während der Zeit zwischen den 75 Vollmonden gemacht hatte. Von Holland, von Amsterdam im Winter, vom gefrorenen See, von Belgien mit dem grossen Hafen von Antwerpen, von der Gezeitenströmung auf der Schelde, von Frankreich mit Cergy/Paris, von den vielen Schlössern und der lieblich fliessenden Oise, vom Doubs und von Strassburg mit den lieben Fischer André und all den vielen Gästen, die immer wieder an Deck kamen.

 

 

 

 

Das Schöne an diesen sechs Jahren ist, dass die Dagens 2 immer wieder sehr viele Gäste hatte. Von überall her kamen sie und es wurde da Mundart, Holländisch, Englisch und Französisch gesprochen. In letzter Zeit kamen auch noch ein paar Sätze Schwedisch dazu. Ob die Crew der Dagens 2 diese Sprache noch erlernt? Wer weiss, was da noch alles auf diese Crew zu kommen wird!

 

 

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Weiterfahrt von Münster nach Osnabrück

 

 

Bei idealstem Wetter fuhren wir bis zum Bunkerschiff ausgangs Münster. Da tankten wir Wasser und erwarben einen Kredit-Schlüssel, mit welchem wir unterwegs an Liegestellen am Mittellandkanal die Zapfsäulen öffnen und unter Belastung des Kredites, der auf dem Schlüssel gespeichert war, elektrischen Strom beziehen und Wasser bunkern konnten.

Dann warteten wir, bis der Schleusenwart uns für eine Durchfahrt aufrief. Wir warteten 2 1/2 Stunden lang. Wir hatten ja Zeit und machten das Beste daraus. Hatte der Schleusenwart uns vielleicht vergessen? Endlich gabs eine Lücke im Strom der Berufsschiffer und wir durften in die Schleusenkammer einfahren. Von da an gings auf dem Dortmund-Ems-Kanal gemütlich voran bis zur Einfahrt in den Mttellandkanal.

 

 

 

 

Åsa beim Geniessen der Flussfahrt auf dem Dortmund - Ems-Kanal. Natürlich war sie nicht allein im Bug, denn jemand hat ja das Foto gemacht.

 

 

 
 

Nach den ersten vier Streckenkilometern auf dem Mittellandkanal bogen wir bei Ibbenbühren rechts in einen stillen Seitenarm ein und fanden ein lauschiges Plätzchen, wo Fuchs und Hase sich Gute-Nacht sagen, zum Übernachten. Es war eine Wohltat, nach dieser sehr lebendigen Stadt Münster so allein, still und ungestört in einem Wendebecken zu liegen und rings von grüner Natur umgeben zu sein. Wir schwatzten und spielten noch eine Runde, bevor wir uns schlafen legten..

 
 

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Der nächste Anliegeplatz war in Halen kurz vor Osnabrück.

 
 

 
 

Im Hafen des Motorbootclubs von Osnabrück wurden wir sehr lieb empfangen. Noch am selben Nachmittag fuhren wir mit der Bahn von Halen nach Osnabrück, um einen ersten Eindruck von dieser Stadt zu erhaschen.

 
 

 
 

Im Schlosspark von Osnabrück.

 
 

 
 

Altar in der Kirche             

 
 

 
 

Nach erfüllten fünf Tagen Beisammenseins hiess es schon wieder, Abschied nehmen. Schön ist, dass wir bereits den Termin für ein nächstes Wiedersehen vereinbart haben. Wir freuen uns auf euch.

 
 

 

 

 

 

 

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