aktualisiert: 14.1.2017 / BG

Unsere Gäste im November 2015  (Teil 3):

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unsere Gäste im November 2015  (Teil 2)

unsere Gäste im Dezember  2015  (Teil 1)

 
 

Marianne             vom 26. bis 29. November 2015

 

 

 

 

Marianne kam just-in-time am Bahnhof in Strassburg an, wo wir sie herzlich begrüssen konnten. An der Aussenhülle des modernen Bahnhofvorbaues war ein riesengrosses Bild einer Kolonie antarktischer Kaiserpinguine aufgeklebt und wies auf die in der Zeit in Paris stattfindenden Klimakonferenz hin. Das Bild hatte der französische Fotojournalist Thierry Suzan geschossen. Es wurde mit Rasterpunkten auf eine Folie vergrössert, so dass es nur von aussen sichtbar war, im Innern der Bahnhofshalle jedoch das Tageslicht durchscheinen liess.

 

 

 

 

Wir spazierten zu Fuss vom Bahnhof über den Zentralplatz "Homme de Fer" zu unserem Boot in der Marina Koejac, die jetzt unter Europe Boat Trading firmiert.

 

 

 

 

Unterwegs fanden wir für Bernadettes Basteleien leere weisse Styropor Ringe, die sie schon überall in Strassburg und Kehl gesucht und nicht gefunden hatte. Da musste sie gerade zuschlagen und kaufte einige. Anderntags bastelten Marianne und Bernadette mit Stoff Weihnachtskränze. Es war eine gemütliche Arbeit. Ausserdem arbeitete Marianne an der Promotionsarbeit in ihrem Agogis-Lehrgang, die sie schon bald abgeben musste. Es hatte eben für alles Platz auf unserer Dagens 2.

 

 

 

 

Anderntags spazierten wir durch das vom Strassburger Tourismus hoch beworbene Quartier "Petite France". Das schöne Gerberhaus (rechts)  präsentierte sich in der Abenddämmerung und mit seiner bereits eingerichteten Weihnachtsbeleuchtung sehr idyllisch.

 

 

 

 


Ein kurzer Abstecher in die "Aubette 1928" am Place Kléber hatte auch noch Platz. Die Künstler Theo van Doesburg und das Paar Sophie Taeuber und Hans Arp gestalteten den Innenbereich dieser Räume 1928 in der Aubette im damals avantgardistischen elementaristischen Stil. (Dieses Gebäude wurde früher vom Militär und der Polizei genutzt und erhielt den Spitznamen "Aubette" in Anlehnung an die täglich im Morgengrauen (l'aube) stattfindende Wachtablösung auf dem Vorplatz.)

 

 

 

 

Der Autodidakt Theo van Doesburg   (* 30.8.1883 in Utrecht; † 7.3.1931 in Davos)   war Maler, Architekt, Dichter und Theoretiker. In der 1917 von ihm gegründeten Zeitschrift "De Stijl" verbreitete er die bildnerischen Grundsätze von Mondrians Neoplastizismus. Dieses ausschliessslich auf dem rechten Winkel basierende Prinzip wandelte er 1924 durch die Einführung der um 45° geneigten Diagonale ab. Damit war der Elementarismus geboren.

Sophie Taeuber Arp  (* 19.1.1889 in Davos; † 13.1.1943 in Zürich)   studierte an verschiedenen Kunst- und Gewerbeschulen und war an der Gründung der Dada- Gruppe beteiligt. Ihr künstlerisches Schaffen umfasste Malerei ebenso wie Plastik, Tanz, Relief und Teppicharbeiten. Dabei bewegte sich ihre Formensprache zwischen strenger Rechtwinkligkeit und wogenden Linienkompositionen.

Hans Arp    (* 16.9.1886 in Straßburg als Hans Peter Wilhelm Arp; † 7.6.1966 in Basel).   Nachdem er sich in expressionistischen und kubistischen Kreisen bewegt hatte, war er 1916 in Zürich einer der Mitbegründer des Dadaismus. In späteren Jahren näherte er sich Surrealismus und Konstruktivismus an. Sein Ansatz war multidisziplinär. Er schrieb Gedichte, schuf Collagen, Reliefs und ab 1930 Plastiken mit organischen Formen. 1915 begegnete er Sophie Taeuber. Die beiden Künstler heirateten 1922.

 

 


Der auf viele Plätze und Strassen von Strassburg verteilte Weihnachtsmärit lief seit ein paar Tagen auf Hochtouren. Wir besuchten mit Marianne denjenigen auf dem Platz Broglie. Das reiche kulinarische Angebot duftete vorwiegend nach den gebackenen Waffeln mit allerlei Toppings und den frisch zubereiteten, typisch elsässischen Flammenkuchen, die - ähnlich den italienischen Pizzas - auch mit verschiedenen Gemüse-Fleisch-Käse-Garnituren zu haben waren.

 

 

 

 

Regionstypisch war auch das Angebot an Keramiksachen, hier die kleinen Schalen, deren grössere Brüder für den typisch elsässischen Eintopf "Baeckeoffe" verwendet werden. Welche Freude, diese schönen Tonsachen schon nur zu berühren. (Man muss ja nicht gleich alles kaufen.)

 

 

 

 

Viel Glimmer und Glitzer erfreute unsere Herzen.

 

 

 

 

Das Attentat vom 13. November 2015 auf die Pariser Konzerthalle Bataclan führte zu erhöhten Sicherheitsmassnahmen auf dem Weihnachtsmarkt von Strassburg. Die Innenstadt war für den privaten Motorverkehr gesperrt. Am Rand der Innenstadt standen Militär und Polizei und machten stichprobenweise Kontrollen. Der Zugang zur Kathedrale und zu mehreren Kaufhäusern wurde bewacht, Mäntel, Jacken und mitgeführte Taschen kontrolliert. Veranstaltungen, die viele Menschen ansammeln konnten wie die mit lebenden Personen dargestellte Krippe, ein Zeichnungswettbewerb für Kinder, Musikdarbietungen im Freien, wurden abgesetzt. Angesichts des erhöhten Personalaufgebots für Sicherheit war die Dauer des Weihnachtsmarktes um sieben Tage verkürzt worden und endete bereits am 24.12.2015.

 

 

Auf dem Platz Kléber stand ein riesiger Weihnachtsbaum mit LED-Leuchtkerzen, die in ruhigem Rhythmus die Farben wechselten und so den Baum immer wieder in einem neuen Licht erscheinen liessen. (Die Lichtergirlande war 6 km lang.)

 

 

 
 

Am ersten Adventswochenende lud die evangelische Kirchgemeinde in Strassburg im Temple Neuf zum Adventssingen für jedermann ein. Fürs Mitsingen gabs beim Eingang ein Liedheft. Die Lieder hatten französische Texte, auch wenn uns viele Melodien aus dem deutschsprachigen Raum bekannt waren. Aber Strassburg wäre nicht Kulturen verbindende Europastadt, wenn nicht auch einzelne traditionelle Weihnachtslieder wie "Stille Nacht, heilige Nacht" auf Deutsch gesungen worden wären.

 

 

 

 

Das Strassburger Münster mit seiner Schwalbenschwanzorgel, seinem riesigen Westfenster (Rosette)und seiner berühmten astronomischen Uhr bot in der Adventszeit eine zusätzliche Sehenswürdigkeit: Eine mit grossen Krippenfiguren in vier Szenen dargestellte Weihnachtsgeschichte.

 

 

 

 

Eine Krippe mit Kamel ja, aber mit Elefanten und Pferden, das hatten wir bis jetzt noch nirgends gesehen. Die vier Szenen stellten dar: die Verkündigung, die Geburt Jesus, die Huldigung der Weisen und die Darstellung im Tempel.

 

 


 

 

Dann war der Aufenthalt von Marianne schon wieder zu Ende.

Auf ihrer Rückreise in die Schweiz wurde sie von Bernadette begleitet, die für sein Geburtstagsfest am 29.11.2015 zu Hannes nach Luterbach fuhr und von dort aus weitere Besuchstermine in der Schweiz wahr nahm.

 

 
 
 
 

 

Mut ist nicht, keine Angst zu haben,
sondern die eigene Angst zu überwinden.

 

 

 
 

 
 
 

 

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