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Ruth und Ueli vom 31. Oktober bis 5. November 2015 in Strassburg |
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Ueli war immer wieder für eine körperliche Herausforderung zu haben. So folgten wir ihm, hoch motiviert, über die mehr als dreihundert Stufen zur Turm-Terrasse der Liebfrauen-Kathedrale hinauf. |
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Oben angekommen, war die Fernsicht, wie erwartet, mager. Umso mehr schweifte unser Blick über die reich verzierte Dachkonstruktion mit den charakterstark herausgemeisselten Wasserspeiern, die in Frankreich "Gargouilles" genannt werden. Der wortmalerische Ausdruck "gargouille" lässt direkt das Gurgeln des Regen-Wassers beim Abfliessen hören. |
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Paul Guérin, der damalige Geschäftsführer von CEAAC, schrieb dazu: Anders als manch andere Tiere war die Giraffe nie Träger eines moralischen Symbolismus. Ihre ungewöhnliche Gestalt und ihre friedliche Stärke machen sie zu einer Art natürlichem Kunstwerk, das man bloß staunend betrachten kann. Und mit dieser hybriden Bronzefigur liefert die Kunst ihrerseits, in einer stillen Selbstverständlichkeit, die Utopie eines ruhigen Zusammenlebens von Mensch und Tier, von Vertrautem und Exotischem, von scheinbar Banalem und zutiefst Befremdlichem. |
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Etwas weiter nördlich geleitete uns die Ill zu den eindrucksvollen und architektonisch originellen Gebäuden der Europäischen Institutionen in Strassburg. Hier im Bild das 1999 eingeweihte Gebäude des EU-Parlamentes, welches den Namen der im Elsass geborenen Frauen- und Europapolitikerin Louise Weiss *) trägt. *) Seit der ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments am 17. Juli 1979 bis zu ihrem Tod am 26. Mai 1983 war Louise Weiss die erste Alterspräsidentin des Europäischen Parlaments. |
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Haupteingang mit der Fahnengalerie aller 28 EU-Mitgliedstaaten. Leider lassen sich die Gebäude der Europäischen Institutionen nur in vorangemeldeten Gruppen von 25 oder mehr Personen besuchen. Daher mussten wir uns begnügen, aussen herum zu spazieren und uns mit Hilfe der Touristeninformations-Broschüre das Innere vorzustellen. Neben dem EU-Parlamemtsgebäude beeindruckten uns auch der Sitz des Europarates und des Gerichtshofes der Europäischen Menschenrechte. Jedes dieser Gebäude repräsentiert einen architektonischen Zeitgeist der jüngsten Jahrzente und steckt voller gestalterischer Details, die wir Schritt für Schritt entdecken durften. |
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Seit 1949 ist Strassburg Sitz des Europarates, welchem auch die Schweiz angehört und der sich der Wahrung der Demokratie und der Menschenrechte verschrieben hat. Er umfasst 47 europäische Staaten und deckt mit Ausnahme der Noch-Diktatur Weissrussland den ganzen europäischen Kontinent ab. Es muss an der wechselvollen Geschichte und an der innewohnenden Bereitschaft für alles Neue gelegen haben, dass die europäischen Staaten am Ende des Zweiten Weltkrieges die Stadt Strassburg als Brückenort zur Völkerverständigung gewählt haben. Heute prägen die Europäischen Institutionen ihrerseits den "esprit" der Stadt Strassburg, welche sich zu Recht mit "www.strasbourg.eu" anschreiben lässt. |
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Ganz in der Nähe der Europäischen Institutionen, als grünes Band zum Stadtkern hin führend, liegt die ausgedehnte Parkanlage "Parc de l' Orangerie" mit dem 1806 der Kaiserin Joséphine gewidmeten Pavillon, den wir auf dem Heinmweg durchschreiten durften. Die Chrysanthemen standen auch hier noch in voller Blüte. Er ist der beliebteste, älteste und grösste Park von Strassburg. Um 1740 gegründet, umfasst er 26 Hektaren Land. Im Kern ein klassischer französischer Barockgarten mit einer grossen "Le Nôtre-Allee" als Zentralachse. Im 18. Jahrhundert wurde, dem Zeitgeist folgend, die weitere Umgebung als englischer Garten gestaltet. 1806 schliesslich widmete man der Kaiserin Joséphine den zentralen Pavillon. Das ehemalige Bauernhaus des Parkverwalters wird heute von einem Feinschmecker-Restaurant (für pralle Geldbeutel) genutzt. Diese Versuchung liess uns kalt und wir kehrten mit Wonne aufs Schiff zurück, wo uns unsere Gäste ein von ihnen zubereitetes Nachtessen versprochen hatten. |
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Sie überraschten uns mit einem feinen Käserisotto und einer ausgiebigen Gemüseplatte. Von dieser leckeren Mahlzeit blieb praktisch nichts übrig. Neben der Augenweide kam auch unser Geruchs- und Geschmackssinn voll auf seine Kosten. |
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Wir schlenderten über den Strassburger Antiquitätenmärit dem Place Kléber zu. |
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Dort steht in voller Breite das 1778 unter dem Architekten Jean-François Blondel fertiggestellte Gebäude der ehemaligen Stadtwache und beherbergte Polizei und Militär. In Anspielung auf die täglich vor dem Gebäude stattfindende Wachtablösung im Morgengrauen (l' aube) gab man ihm den Namen "Aubette". erhielt das Gebäude uf dem Platz Kléber begegneten wir dem grossen Gebäude L'Aubette, eines ehemaligen Militärgebäudes das den Namen "Aubette" aufgrund der Wachablösung erhielt, die dort jeden Morgen stattfand. (Französisch aube - Morgengrauen). Als das Elsass 1871 unter preussische Herrschaft fiel, wurde das Gebäude 1873-75 restauriert und unter Beibehaltung seines Namens neuen Verwendungszwecken zugeführt. |
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Diese Welt der geometrischen Formen und Farben war eine herausragende künstlerische Leistung des frühen 20. Jahrhunderts mit starkem Einfluss der Kunstschule Bauhaus in Weimar.
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Nach diesem Abstecher in die Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts besuchten wir mit unseren Gästen in der Tanz- und Musikschule "Pol-Sud" eine vielversprechende Inszenierung unter dem Titel "CommunExtase". Die vierköpfige spanische Künstlergruppe "La Zouze" wollte aufzeigen, "... wie man als Gruppe zusammenhält, eingetaucht in einen fremdartigen Cocktail aus Farben und Bildern". |
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