aktualisiert: 30.1.2015 / BG

Unsere Gäste im April 2014:

Ursula und Hans-Ruedi                22.  – 26.4.2014

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unsere Gäste im Februar 2014
(Teil 3)

unsere Gäste im September 2014

 

 

Wie bei unserem März-Besuch in der Schweiz vereinbart, reisten Hansruedi und Ursula von Zollikofen aus zu uns nach Vernon, um miteinander eine kleine Schiffreise zu unternehmen. Um sich in Paris beim Umsteigen nicht zu irren, holte sie Heinz im Gare de Lyon ab und begleitete sie via Metro zum Gare Saint-Lazare, wo der Zug nach Vernon wartete.

 

 

 

 

Mit einem feinen Zvieri hiessen wir die beiden an Bord willkommen, während draussen just zu dieser Zeit ein Gewitter niederprasselte. Danach reichte es noch zu einem Spaziergang durch Vernon, denn man muss doch etwas auf den Geschmack der französischen Umgebung kommen.

 

 

Nach dem ausgiebigen Reisetag unserer Gäste liessen sie das Bett nicht lange warten, auch im Hinblick auf den nächsten Tag. Denn da hiess es, früh aufstehen, um von Vernon in Richtung Seine aufwärts weg zu fahren.

Doch in den frühen Morgenstunden, so etwa um 4 Uhr, kam das 100 Meter lange Passagierschiff "Creativity" ganz leise angefahren und legt mit seinem Heck etwa einen Meter von uns entfernt an. Ausserdem umfing uns ein dichter Morgennebel. Kommen wir da noch weg? Jedenfalls nicht so früh wie geplant. Ursula und Bernadette machten noch einen Besuch auf dem Markt von Vernon. Als der Morgennebel sich lichtete und die beiden Frauen wieder an Bord waren, manövrierten wir uns ganz vorsichtig zwischen dem Stahlseil und dem Heck der "Creativity" sowie den im Fahrwasser ausgelegten Bojen durch die Strömung in Richtung offene Seine. Gott-sei-Dank, alles ging gut. Wir liessen die Schiffsschraube gegen die Strömung ankämpfen und genossen den sonnigen Tag auf unserer Terrasse..

Gemütlich gegen die Strömung Seine-aufwärts

 

 

Nach etwa fünf Stunden Fahrt können wir in Limay an einem leer stehenden Schwimmsteg gegenüber der Marina von Limay bequem anlegen. Der Steg wird vom nachbarlichen Segel- und Ruderklub verwaltet. Für zwei Frauenmüntschi versorgte uns der Hafenmeister sogar mit freiem Strom- und Wasseranschluss. Welch ein freundlicher Empfang, der sich im Reisebüro von Mantes-la-Jolie fortsetzte, wo wir uns die nötigen Unterlagen für eine kleine Stadtbesichtigung holten. Natürlich reizte die von weit her sichtbare Kirche Notre Dame de Mantes-la-Jolie zu einem Besuch.

 

 

Kirche Notre Dame de Mantes-la-Jolie

 

 

Jeanne d'Arc - Statue in der Kirche Notre Dame von Mantes-la-Jolie

Ein älteres Ehepaar im Freiwilligen-Dienst erklärte uns freimütig die sehenswerten Schätze im Innern der Kirche.

Modernes Buntglasfenster in der Kirche Notre Dame de Mantes-la-Jolie

Buntglasfenster in der Kirche Notre Dame de Mantes-la-Jolie

 

 

Notre Dame de Mantes-la-Jolie

 

 

Buntglasfenster in der Kirche Notre Dame de Mantes-la-Jolie

Ebenso reizvoll fanden wir den Hund, der am Zugang der Stadt auf die Besucher zu warten scheint. Er war das Maskottchen der Bogenschützen von Mantes, die ab 1452 zu einer Art Territorialtruppe der Region Paris und Umgebung gehörte, die im Zeichen des französischen Königs dem Vordringen der Normannen die Stirn bieten mussten. König Henry IV soll einmal die Treue der Bogenschützen von Mantes gelobt und gesagt haben: "Ich habe nie an Euch gezweifelt. Gute Hunde kommen immer wieder zu ihrem Meister zurück."

Das Maskottchen der mittelalterlichen Bogenschützen von Mantes-la-Jolie

 

 

Zufrieden mit dem spontanen Besuch eines Coiffeur-Salons

Im Stadtzentrum von Mantes-la-Jolie begegneten wir ein paar Plakaten mit Kurzhaarfrisuren, die Bernadette gefielen. Kurz entschlossen und mit allem Mut sich französisch erklärend, liess sie sich ihre Haare schneiden und erschien nach einer halben Stunde gut gelaunt und frisch coiffiert bei der Gartenwirtschaft, wo wir auf sie warteten. Das Resultat belohnte den Mut.

Zum Znacht gabs feine, mit Hackfleisch gefüllte Pepperoni und Zuchetti und danach: .... die ersten frischen Erdbeeren.

Es war ein beglückendes Gefühl, hier in Mantes-la-Jolie so freundlich willkommen geheissen zu werden. Wenn wir das nächste Mal hier hin fahren, werden wir fürs Tourismus-Büro extra feine Schweizer Schoggi mitnehmen.

 

 

Hans-Ruedis Lieblingsfunktion auf dem Schiff war die des Lotsen. Ihm sei Dank, dass wir Mitfahrende jederzeit wussten, welche Landschaft an uns vorbeizog und was sich hinter den Bäumen am Ufer als Ortschaften versteckte.

Gut betreut, erreichten wir am Folgetag die Ortschaft Triel-sur-Seine, wo wir am Steg der ehemaligen Weft Mallard anlegen durften. Wir hatten uns dort zuvor telefonisch angemeldet und bereitwillig eine Zusage erhalten. Am Abend lernten wir dann auch das Ehepaar Mallard kennen und durften zur Kenntnis nehmen, dass wir ihre Gäste waren und darum für die Übernachtung und den Stromverbrauch nichts bezahlen mussten. Welch eine grosszügige Geste! Welch ein freudiges Gefühl des Willkommen-Seins! Wenn wir wiederkehren, werden wir uns die Zeit nehmen, das Ehepaar Mallard näher kennenzulernen.

Hansruedi in seiner Lieblingsfunktion als Lotse

 

 

Auch in Triel-sur-Seine ist die Kirche Saint-Martin auf der Geländeterrasse von Weitem zu sehen. Klar, dass sie Ziel unserer kleinen Stadtbesichtigung war. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, das Lesepult sogar aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach baulich erweitert und verändert.

Kirche in Triel-sur-Seine

Deutlich sichtbar ist die Chor-Verlängerung im Renaissance-Stil. Sie steht über dem bereits früher bestehenden Chemin du Roi, der heute als Rue Galande in einem Tunnel unter dem Kirchenchor durchführt. Ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl, dass oben im Chor die Messe zelebriert wird, während dessen ungeachtet unten durch der Verkehr rollt. Bemerkenswert sind auch die Buntglasfenster von Saint-Martin.

 

 

Buntglasfenster in der Kirche Saint-Martin in Triel-sur-Seine

Buntglasfenster in der Kirche Saint-Martin in Triel-sur-Seine

Buntglasfenster in der Kirche Saint-Martin in Triel-sur-Seine

 

 

Zum Glück waren unsere Gäste Ursula und Hans-Ruedi als aktive Kirchenchor-Sänger an diesen hervorragenden Zeugen aus früheren Jahrhunderten auch sehr interessiert und hätten sicher Lust gehabt, die besuchten Kirchenräume auch mit Gesang zu beschallen. Leider fehlte uns das Stimmvolumen, um einfach so a capella aufzutreten und loszulegen. Komischerweise überfiel uns trotzdem ein Durst, wie wenn wir gesungen hätten, weshalb wir uns wieder einer "Quelle" zuwandten und unsern Stadtrundgang fortsetzten.

 

 

Rote Brücke der Axe Majeur von Cergy 

 

 

Am nächsten Tag, es war eher trüb und grau, erreichten wir die Oïse-Mündung in Conflans-Saint Honorine und näherten uns dem Hafen von Cergy. Kurz zuvor fuhren wir unter der roten Brücke der Axe Majeur durch, die wir im vergangenen Winter zu Fuss so viele Male oben durch überquert hatten. Ein herrlicher Augenblick! Ein Gefühl vertrauter Umgebung stieg in uns auf. Entsprechend freundlich wurden wir im Hafen von Cergy wieder empfangen. Serge und Anne-Cécile erwarteten uns am Steg und halfen uns anbinden. Wir verweilten dort für ein paar weitere Tage.

 

 

Zurück in Cergy

 

 

Zum Ende der kurzen Reise luden uns Ursula und Hans-Ruedi am Vorabend ihrer Hemreise zum Nachtesen ein. Wir genossen im Restaurant Millesime am Hafen fein zubereitete Jakobsmuscheln und freuten uns am Nachwuchs des Wirtepaares: Am 2. April war ihre Tochter Louise zur Welt gekommen. Die junge Erdenbürgerin war natürlich die Attraktion des Abends.

 

 

Nachtessen im Restaurant Millesime in Port Cergy

 

 

Am Samstag war Abschiedstag. Ursula und Hans-Ruedi kehrten heim in die Schweiz. Zurück blieben Erinnerungen an ein paar abwechslungs- und gesprächsreiche Tage, neu kennengelernte Städte und ein positives Fahrerlebnis auf der Seine und der Oïse. Es het eifach gfägt.

 

 

Genussvolle Fahrt auf der Seine

 

 

 

 

 

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