aktualisiert: 8.10.2013 / BG

Unsere Gäste im August 2013   (Teil 1)

Nadia und Daniel mit Jessica - Ingrid und Peter - Christine -
Rolf und Nicole mit Anouk, Bastian und Linus - Gregg und Deborah

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unsere Gäste im Juli 2013

unsere Gäste im August 2013
(Teil 2)

 

 

Reise von Merelbeke bei Gent nach Nieuwpoort und zurück
in der Zeit vom 28. Juli bis 10. August 2013

 

 

 

 

Familie Seiler, das sind Nadia, Jessica und Daniel, besuchten uns in Merelbeke (bei Gent) und fuhr mit uns über Brügge und Oudenburg nach Nieuwpoort und wieder zurück. Im Vergleich zu ihrem letzten Aufenthalt auf Dagens 2 im Sommer 2011 trafen sie dieses Jahr auf herrlich warmes Sommerwetter, welches alle Ausflugsziele verwirklichen half.

 

 

Schon bei der Ankunft bot die Dagens 2 für Jessica eine Überraschung. Noch etwas dizzelig im Kopf von der langen Autofahrt von Bern nach Merelbeke, wurde sie beim Aussteigen nicht nur von der Dagens 2-Crew begrüsst. Nein, da hörte sie noch weitere Stimmen, die sie aus der Blindeninstitution in Zollikofen bestens kannte: erst Ingrid, dann Christine. Ja was war denn da los!? Jessica strahlte und begrüsste auch Peter, den Partner von Ingrid. Alle hatten sie mit uns zuvor auf der Schiffsterrasse einen herrlichen Brunch genossen und bis zur Ankunft von Jessica gewartet.

 

 

 

 

Peter

Ingrid

Chrisitine

 

 

 

 

Beim Brunch sorgte Peter mit seinem wachen Auge auf alles, was durch die Luft fliegt, dass wir neben dem reichhaltig gedeckten Tisch auch mitbekamen, in welch belebter, abwechslungsreicher Fauna wir uns befanden. Die Gespräche liefen über Kleider einkaufen in Gent, die Genter Musik-Festtage, die noch voll im Gang sind, und auch über verschiedene gesellschaftliche und politische Themen.

 

 

Die Gentse Feesten durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schon auf dem Weg zur Innenstadt strömten alle Menschen sternförmig in die gleiche Richtung. Jederman war unterwegs. In der Stadt selbst luden viele Konzertbühnen zum gemütlichen Verweilen ein, während unzählige Stände mit Trinken und Essen aufwarteten und uns erlaubten, möglichst ausgiebig in dieser einmaligen, die ganze Stadt durchdringene Stimmung zu "baden".

 

 

 

 

Eine Studentengruppe aus Löwen spielte auf allerlei Perscussion-Instrumenten und bewegte sich dabei tänzerisch und athletisch im Kreis der Zuhörer und Zuschauer. Jessica durfte in der Pause selber ein paar Schläge auf einer grossen Trommel spielen. Sie unterhielt sich mit den sportlichen Musikern in Englisch. Dies gefiel ihr sehr gut.

 

 

 

 

 

Doch dann gings endlich auf die Reise, in einem ersten Sprung nach Brügge in den Stadthafen "Coupure".

 

 

 

 

Diese alte Stadt wird täglich von sehr vielen Touristen "heimgesucht" und ist dafür bestens organisiert.

 

 

 

 

 

In Brügge werden die Touristen professionell verwöhnt. Bereits der Hafenmeister empfing uns mit allen Unterlagen, die wir zu Beginn unserer Entdeckungstour nötig hatten. So wussten wir denn sofort, dass es hier ein Schokolademuseum zu besichtigen gab, wo wir ins Boot für die Grachtenrundfahrt einsteigen mussten und wann am Abend das Carillon-Konzert stattfand.

Wir hätten auch noch Kutschen fahren oder ein Gruselkabinett besuchen können, aber es war ja 1. August und damit schweizerischer Nationalfeiertag.

 

 

Um dieses Ereignis gemeinsam zu feiern, war die ganze Familie Zaugg mit ihrem Wohnwagen extra zu uns nach Brügge gefahren. Das gab ein bäumiges Fest für Gross und Klein.

 

 

 

 

Glace und Fruchtsalat waren die Top - Schlager an diesem Abend ....

 

 

 

 

... nur nicht für Verdi.

 

 

 

 

Er kam dafür am anderen Tag auf seine Rechnung. Nach dem langen Sitzen und Schlafen bewegten wir uns sportlich, die Zwei- und die Vierbeiner.

 

 

 

 

 

 

So eine Jogging-Runde ist immer auch ein Stadtrundgang.

Danach wurden die Muskeln lang gezogen.

Selbst unser junger Showman machte mit.

 

 

Dann gings weiter auf Fahrt. Zauggs Jungmannschaft wollte gerne mitfahren. Also sprachen wir uns ab, die Kinder ohne Eltern bis Oudenburg mitzunehmen. Der Kleinste machte allerdings in letzter Minute einen Rückzieher und fuhr bei seinen Eltern im Auto mit.

Nach der Motorenkontrolle hiess es: Leinen los! in Richtung Oudenburg.

 

 

 

 

Wer nimmts hier locker? Zur gleichen Zeit in der gleichen Schleuse.

 

 

 

 

In Oudenburg erreichten wir unser Tagesziel und warteten auf Zauggs. Gleich bei Ankunft erkundigte sich ein netter Herr, ob wir frische Eier gebrauchen könnten. Natürlich. Er brachte ein halbes Dutzend für 1 € (!). Die Kinder an Bord lud er ein, schauen zu gehen, wo die Eier legenden Hühner zuhause waren.

 

 

Zusammen mit Nadia und Bernadette folgten ihm alle in einen Garten, der wie ein Urwald überwachsen war. Seine Frau und er waren pensionierte Naturheilärzte und kannten alle Pflanzen in diesem Urwald. Im Unterholz lebten die gesuchten Hühner.

 

 

Wie im echten Urwald war es auch heiss und so richtig unwegsam. Aber überall in diesem natürlich gewachsenen Garten gab es Beeren oder Früchte an kleinen Bäumen und Sträuchern, von denen die Kinder kosten durften. Und da kam auch der prächtige Hahn zum Vorschein.

 

 

 

 

Mitten in die Hitze platzte ein Gewitter. Murmelgrosse Regentropfen plätscherten durchs Blätterdach: unvermittelt standen alle in einem Regenwald.

Eilends rannten sie zum Boot zurück unters schützende Vordach.

Doch schon bald war der Regen vorbei und der nächste Gemüsebauer stand am Reling. Er verkaufte uns die feinsten, frisch geschnittenen und geernteten Zwiebeln, Zucchetti, Salate, Kartoffeln und Rüebli. Als Spezialität gabs noch Schoggi-Mousse. Das musste allerdings vor unseren Schleckmäulern an Bord gerettet und für eine gute Gelegenheit versteckt werden.

Inzwischen waren auch Zauggs per Auto am Bootssteg in Oudenburg eingetroffen. Anouk und Bastian kehrten an Land zurück. Familie Zaugg machte anschliessend mit ihrem Wohnwagen in Westende bei Nieuwpoort noch ein paar Tage Ferien am Meer.

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt von Oudenburg nach Nieuwpoort wollte Nadia nicht einfach so dasitzen und die Welt vom Wasser aus begucken. Sie wollte spleissen lernen. Bernadette erklärte ihr kurz ein paar wesentliche Schritte und beachtenswerte Punkte beim Spleissen und kurze Zeit später kreierte Nadia die reinsten Kunstwerke an Ösen und Seilenden. Vorrat an entsprechendem Grundmaterial war auf dem Schiff natürlich ausreichend vorhanden.

 

 

In Nieuwpoort konnten wir am öffentlichen Bootssteg vor der Gravensluis anlegen und fanden eine prima Plattform vor, um auch die Velos auszuladen. Die waren hier in dieser Küstengegend wirklich hilfreich und praktisch.

 

 

 

 

Entlang der gesamten belgischen Nordseeküste fährt ein Tram, das alle Touristenorte untereinander verbindet und Anschluss an die belgische Staatsbahn bietet. Das Tram ist nicht nur nützlich, sondern eine bekannte Touristenattraktion, die wir uns nicht entgehen liessen, kurvte es doch nur unweit von unserem Liegeplatz vorbei. Also unternahmen wir mit dem Tram einen Tagesausflug nach Oostende und zurück. In Oostende gabs im Stadtpark erst mal eine feinen Coupe. Es war ja so heiss, einfach richtig Sommer.

 

 

 

 

Am Nachmittag besuchten wir im städtischen Casino das Musical "Cats". Jessica hatte es noch nie live hören können. Entsprechend war sie begeistert und genoss die Musik sehr.

 

 

 

 

In der Abendsonne spazierten wir dem Strand entlang, hielten Ausschau nach einem ansprechenden Verpflegungslokal, stopften genüsslich das Loch im Magen und kehrten zufrieden per Tram nach Nieuwpoort zurück.

 

 

 

 

Auch in Nieuwpoort konnten wir mit unsern Rädern gut zum Strand gelangen und baden gehen..

 

 

 

 

Doch unterwegs ging plötzlich nichts mehr. Bernadettes Velo hatte einen Platten, ausgerechnet auf dem Weg nach "de Panne".

 

 

 

 

 

 

 

Doch Daniel, der am Vortag auch bei seinem Tandem schon einen Platten hatte, war sehr geübt im Reifen flicken. Rassig war Bernadettes Velo wieder fahrbereit und wir konnten weiterfahren.

In Nieuwpoort hörten wir nach dem Eindunkeln von Ferne klassische Musik und dachten erst an ein Freiluft-Konzert im Rahmen des naheliegenden Albert I - Monuments. Dessen erforschende Umrundung brachte jedoch die Quelle der Musik nicht zum Vorschein.

 

 

Doch jenseits des Wassers war ein Lichterspiel zu erkennen, das wir anpeilten. Rings um einen viereckigen Platz standen Menschen dichtgedrängt. Durch eine Lücke erspähten wir, was sich auf dem Platz abspielte. Da waren an die fünfhundert Springbrunnen in etwa zehn Kolonnen aufgereiht, die jeder mit einem farbigem LED-Licht von unten beleuchtet wurden. Mit wechselnder Farben und Sprunghöhe tanzten die Springbrunnen zur klassischen Musik aus den Lautsprechern, die rings um den Platz aufgestellt waren: ein Sommernachtskonzert spezieller Güte.

 

 

 

 

In Nieuwpoort erlebten wir - so nah am Meer - ein richtiges Sommergewitter mit starken Windböen. Zum Glück waren wir gut vertäut und nicht unterwegs am Fahren. Umso mehr konnten wir aus sicherer Warte genüsslich dem Tanz und Farbenspiel der Wolken zuschauen.

 

 

 

 

Spielen und Musizieren kam auf dieser Fahrt nicht zu kurz und brachte zusätzliche Abwechslung ins Programm. Die Rückreise nach Gent schafften wir mit einem Zwischenstopp in Bügge.

 

 

 

 

In Brüggener Hafen "Coupure" kamen wir hinter ein Schiff zu liegen, das wir beim Besuch in 's-Hertogenbosch im Sommer 2012 gesehen hatten. René und Toos, die 2008/09 den Innenausbau unseres Schiffes gemacht hatten, waran gerade fertig mit dem Innenausbau jenes Schiffes, das sie zu dieser Zeit "Catharina" nannten. Ganz offensichtlich konnten sie es erfolgreich verkaufen. Gregg und Deborah, ein amerikanisches Ehepaar, waren die neuen Besitzer des Schiffes, das sie "Shangri La" tauften. Klar, dass wir innert Kürze mit ihnen Kontakt und einen regen Erfahrungsaustausch hatten. Sie waren wie wir im Jahr 2010 auf ihren ersten Fahrten unterwegs und um jeden guten Tip dankbar. Auch Jessica freute sich, mit Gregg und Deborah Englisch sprechen zu können. Zusammen mit der MS Shangri La fuhren wir von Brügge nach Merelbeke zurück.

 

 

 

 

In Gent besichtigten wir die Burg Gravensteen und konnten von ihren Zinnen herab auf die Stadt sehen..

 

 

 

 

 

Jessica erkundete die Burg und vor allem die Zinnen mit dem Blindenstock. Im Innern der Burg hatte sie den Plausch an der Guillotine in der Marterkammer. Sie hatte nämlich mit ihrer Mutter zuhause eine Miniatur Guillotine gebaut, als im Geschichtsunterricht der Schule die Französische Revolution zur Sprache gekommen war. Spontan kamen ihr die 3 Stände wieder in den Sinn, die sie als Stegreif-Theater in der Schule aufgeführt hatte und die auch den Anstoss zum Bau der Miniaturguillotine gegeben hatten.

 

 

 

 

Blick von der Burgzinne Gravensteen aus auf Gent.

 

 

 

 

 

 

Am letzten Tag ihres Ferienaufenthaltes auf Dagens 2 gab Jessica in Merelbeke ein kleines Konzert, wozu sie auch ihre frühere Lehrerin Ingrid aus dem nahegelegenen Ort Heusden eingeladen hatte.

 

 

 

 

 Wir schauen sehr gerne auf diese Zeit zurück. Schön dass ihr da ward.

 

 

 

 

 

 

 

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