aktualisiert: 21.8.2013 / BG

Besuch von Rosmarie und Rinze Marten
vom 22. - 23. Februar 201  
(Gäste im Februar Teil 3)

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unsere Gäste im Februar 2013
(Teil 2)

unsere Gäste im März 2013

 

 

Rosmarie und Rinze Marten aus Haarlem (NL) kamen uns besuchen. Sie hatten selbständig zuvor die Ausstellungen im MAS Gebäude besucht und waren froh, ihr nahes "Hotel" bei uns beziehen zu können und zu einem Willkommenstrunk an unsern Tisch zu sitzen. Seit wir uns das letzte Mal in Haarlem gesehen hatten, war einiges geschehen und wir hatten einander entsprechend viel zu erzählen.

 

 

 

 

Farbenfroh wie diese Tuchreihe verliefen nach dem Nachtessen unsere Gespräche bis tief in die Nacht hinein.

 

 

 

 

 

 

 

Der Morgen begrüsste uns mit Sonnenstrahlen sehr freundlich, so dass Rinze Marten gerade Lust verspürte, im Freien eine Pfeife zu rauchen, bevor uns das Morgenessen für einen kühlen, aber abwechslungsreichen Stadtrundgang stärkte.

 

 

Die alte lange Rolltreppe beim Fussgänger-Tunnel St. Anna ist immer wieder eine Attraktion. Mit ihren Holzstufen führt sie die Fussgänger über 30 Meter hinab zu einem langen Tunnel, der an das linke Schelde-Ufer führt. Auf der anderen Seite führt eine Rolltreppe wieder ans Tageslicht. Die Handläufe werden mit einem Beselchen sauber gehalten.

 

 

 

 

In der Lieb-Frauen-Kathedrale bestaunen wir die einzigartige Kuppel mit ihrer von der Architektur gekonnt eingesetzten Lichtführung bis hinauf zum Kuppelbild "Maria Himmelfahrt". Man müsste sich eigentlich auf den Boden legen können, um das Kunstwerk richtig lange anzuschauen; andernfalls beendet die Nackenstarre vom Hinaufschauen ungewollt des Betrachters Genuss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lieb-Frauen-Kathedrale hat einen filgran gemeisselten Turm von 123 m Höhe, der weitherum als Kennzeichen der Stadt zu sehen ist.

Im siebenteiligen Kirchenschiff war zu dieser Zeit eine Sonderausstellung zu besichtigen, welche die verschiedenen Altarbilder der Antwerpener Gilden (Zünfte) an ihren historischen Standorten im Kirchenraum sehen liess. Denn jede Zunft war im 16. Jahrhundert nach dem Bildersturm aufgerufen worden, im Rahmen der Gegenreformation die katholische Glaubenslehre in aller Pracht darzustellen. Die Säulen zwischen den Kirchenschiffen diktierten die Aufstellung. Je höher das Ansehen einer Gilde in Antwerpen war, desto näher zum Hauptaltar durfte sie ihren Altar bei einer Säule aufstellen. Die Gilden verpflichteten für ihre Altarbilder die berühmtesten Maler dieser Zeit. Auch Rubens ist mit mehreren Bildern vertreten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Stadtspaziergang führte anschliessend über den "Grote Markt", wo prächtige Giebel die Zunfthäuser der Antwerpener Gilden zieren.

 

 

 

 

Vor dem Stadthaus steht der Brabobrunnen, auf dem der siegreiche römische Legionär Silvius Brabo dem besiegten Riesen Druoon Antigoon die Hand abgehackt hatte und eben im  Begriff war, sie in die Schelde zu werfen, so wie das der Riese - der Sage nach - über Jahre mit Schiffersleuten getan hatte, die ihm ihren Durchfahrtszoll nicht entrichten wollten.

 

 

 

 

Was wäre Antwerpen ohne seinen berühmten Maler Peter Paul Rubens (1577 - 1640). Ein Besuch im Rubenshaus gehört zum grossen Muss von jedem Besuch in Antwerpen. Also machten auch wir uns auf, dem Meister zu huldigen und seine Wirkungsstätte zu besuchen.

 

 

Rubenshuis (Stadtfassade)

Portikus und Gartenzugang

Rubens mit seinem Sohn

 

 

Peter Paul Rubens wurde 1577 in eine wohlhabende, bürgerliche Familie hinein geboren. Die Zeit war geprägt durch Reformation und Gegenreformation sowie durch die Freiheitskämpfe der Niederländer und der Versuch des spanischen Königshauses, mit Hilfe des einizg richtigen katholischen Glaubens wieder Ordnung in die Niederlande zu bringen. Peter Paul genoss dank seines familiären Rückhalts freien Zugang zur Bildung. Von 1600 bis 1608 lebte und arbeitete er in Italien, wo er keinen Moment verstreichen liess, ohne die Kunst der römischen Antike und der italienischen Renaissance zu studieren. Die Zeit in Rom hatte einen bleibenden Einfluss. Davon zeugt der der ans Familienhaus angebauten Werkstattflügel im Renaissance-Stil und der Entwurf des Gartenportikus. Seine Form beruht deutlich auf einem römischen Triumphbogen, während der eindrucksvolle mittlere Durchgang direkt auf die Porta Pia zurückgeht, ein berühmstes Stadttor in Rom vom italienischen Renaissancekünstler Michelangelo (1475-1564). Das auffälligste Element der Porta Pia ist ihr Bogen. Dieser ist nicht rund, so wie es üblich war, sondern "geknickt" und an beiden Seiten eckig, abgeschrägt. Oben auf dem Portikus setzte Rubens zwei Standbilder römischer Gottheiten: links steht Merkus als Gott der Maler und rechts Minerva, die Göttin der Weisheit.

 

 

 

 

 

Rinze Marten und Bücher:

er genoss es immer wieder, in die Schaufenster mit Büchern zu gucken, während uns Frauen eher die schönen farbigen Schaufenster mit modischen Kleidern faszinierten.

 

 

Nach der Lieb-Frauen-Kathedrale und dem Rubenshaus führte uns die zur Neige gehende Aufenthaltszeit unserer Besucher zwingend auch zur "Bahnhofs-Kathedrale" von Antwerpen, wo Rosmarie und Rinze Marten ...

 

 

 

 

 

 

 

... den Zug nach Rosendaal bestiegen, um von dort mit dem Fyra-Schnellzug nach Haarlem zurück zu reisen.

Schön, dass ihr da wart. Tot ziens in Paris!

 

 

 

 

 

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