aktualisiert: 16.12.2010 / Gu

  
 

Unsere Gäste im November 2010         (Teil 2)

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unsere Gäste im November 2010  (Teil 1)

unsere Gäste im Dezember 2010   (Teil 1)

 
 

In der Folgewoche besuchte uns Ursula für ein verlängertes Wochenende. Sie hatte schon viele Ferientage mit uns zusammen an Bord verbracht, als wir in früheren Jahren mit Mietbooten in Frankreich herumtuckerten. Daher war ihr jetziger Besuch schon fast wie ein "Heimkommen" aufs Schiff, auch wenn es zum ersten Mal auf Dagens 2 war. Bei ihrer Ankunft in Schiphol gab es ein herzliches Wiedersehen. Per Bus kehrten wir nach Kudelstaart und mit einem kleinen Rundgang durchs Einkaufszentrum vom Dorf zum Boot zurück. Miteinem feinen Fisch auf Spinatbeet verwöhnte uns Bernadette zum Nachtessen.

 

 

 Winkelzentrum Kudelstaart

 

 

Der Sonntag begrüsste uns mit schönstem Sonnenschein. Beim gemütlichen und von intensivem Gedankenaustausch geprägten Morgenessen genossen wir die Rundsicht auf den See. Wie hätten wir da anders gekonnt, als der Lust auf eine Schiffsrundfahrt über die Westeinderplassen nachzugeben und die Taue loszumachen. Die Ausfahrt aus dem Jachthafen und die Rundfahrt liefen prima. Doch bei der Rückkehr in den Hafen zeigte der Wind, was er so alles mit einem Anfänger am Steuerruder anstellen kann. Zum Glück waren da drei Schiffsnachbarn am Steg, mit deren Handzeichen und Seil-Hilfe wir doch wieder zu unserem Liegeplatz zurückgleiten konnten. Zur Abwechslung für unseren Bewegungsapparat wanderten wir anschliessend noch etwa zwei Kilometer nach "Vrouwentroost" und zeigten Ursula den Stonehenge for Kids.

 

 

 Unterwegs auf den Westeinderplassen  

 

 

Aalsmeer - Frouwentroost: Stonehenge for Kids Aalsmeer - Frouwentroost: Stonehenge for Kids Aalsmeer - Frouwentroost: Stonehenge for Kids Aalsmeer - Frouwentroost: Stonehenge for Kids

 

 

Montag, 22. November 2010. In Bern feiert man ab früher Morgenstunde den Zibelemärit. Wir sind ebenfalls nicht faul und besuchen frühmorgens die Blumenbörse in Aalsmeer (Flora Holland, Blumenveiling). Da läuft was! 11'100 Karren voller Blumen stehen zur Versteigerung bereit. Wir schauen von der Zuschauergalerie aus fasziniert zu, wie die Blumenbehälter nach der Ersteigerung den richtigen Lastwagen für den Abtransport zugeführt werden. Ein gefühlsmässiger Spagat: einerseits all die Gedanken, die wir mit Einzelblumen und Sträusschen verbinden, andererseits diese gigantische Logistik mit Tausenden von Rollwagen, die durch die grosse Halle geschoben oder gezogen werden. Auf jedem Rollwagen sind bis zu 36 Behälter und jeder Behälter fasst 20-40 Blumen: in einem Wagen rollen somit rund Tausend einzelne Blumen zuerst in den Versteigerungs-Saal und danach zum bereitstehenden Lastwagen des Käufers.

 

 

   

Flora Holland, Bloemenveiling Aalsmeer: Transportwägelchen mit Blumen

Flora Holland, Bloemenveiling Aalsmeer: Halle voller Transportwägelchen mit Blumen

Flora Holland, Bloemenveiling Aalsmeer: Transportwägelchenkolonne zum Steigerungslokal

 

 

Am selben Nachmittag fahren wir mit dem Bus nach Amsterdam und lassen uns vom Audioguide durch das van Gogh-Museum führen. Es ist immer wieder ein freudiges Bildungserlebnis, den vielen weltberühmten Bilder verwoben mit der Biografie des Kunstmalers und seiner Zeit zu begegnen.

 

 

Vincent van Gogh: Die Ernte; 1888; Van Gogh-Museum, Amsterdam  Vincent van Gogh: Selbstportrait mit Filzhut  Vincent van Gogh: Mandelbaumblüten; 1890 in San Remy; van Gogh-Museum, Amsterdam  

 

 

Nach dem Nachtessen besuchten wir im "Konzertgebouw" das Flötenkonzert von Erik Bosgraaf mit Werken von Falconieri, Schop, van Eyck, Scarlatti, Vivaldi und weiteren Komponisten.

 

 

Concertgebouw in Amsterdam: Aussenansicht vom Museumsplatz aus  Concertgebouw in Amsterdam: kleiner Zaal
 Programm       Hörbeispiele

 

 

Erik Bosgraaf    Erik Bosgraaf    Erik Bosgraaf

 

 

Das war ein ausgefüllter, reichhaltiger Tag, nach welchem uns der Bus in kalter Nacht zu später Stunde wieder nach Kudelstaart zurückbrachte. Doch der folgende Tag sollte nicht minder abwechslungsreich werden.

Nach einem langen Ausschlafen nehmen wir den Bus nach Haarlem. An der Haltestelle "Stadsschouwburg" steigen wir aus, denn am Abend sind wir dort im Theater. Nachdem wir die Haltestelle und den Fahrplan für die Rückfahrt erkundet hatten, erkundeten wir diese Stadt von dort aus. Schon nach wenigen hundert Metern zieht ein reich dekoriertes Lädeli in einem kleinen Gässchen, das "Kleine Houtstraat" heisst, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Es heisst "Verrassend Goed" und ist tatsächlich voller Überraschungen. Eine Tasche mit der Aufschrift "desperate housewifes" für eine Bekannte und eine Adventskerze zum bevorstehenden Geburtstag von Bernadette wechselten schliesslich über den Ladentisch die Besitzerin.

 

 

Haarlem: Verrassing goed   Haarlem: Verrassing goed

 

 

Quer durch die Innenstadt und einem kurzen Kaffeehalt im "pulk" erreichen wir das Frans Hals Museum. Dieses Museum überraschte uns mit seinen grossformatigen Bildern sehr. Ein guter deutscher Kommentar, das uns an der Mueseumskasse ausgehändigt worden war, begleitete uns auf unserem Rundgang und bot viele hilfreiche Erklärungen. Ganz am Schluss entdeckten wir noch ein Bild von Bruegel, auf welchem viele kleine Szenen dargestellt sind, die je einer Redewendung oder einem Sprichwort entsprechen. Für uns viel zu früh schloss das Museum um 5 Uhr und wir begaben uns auf die Suche nach einer uns genehmen Gaststätte. Es war ein griechisches Restaurant, wo uns Ursula viel von ihrer letzten Ferienreise nach Griechenland erzählen konnte.

 

 

 

Haarlem: Frans Hals-Museum (Innenhof-Fassade)

Haarlem: Frans Hals-Museum

Haarlem: Frans Hals-Museum

Haarlem: Frans Hals-Museum

Haarlem: Frans Hals-Museum - Breughel: Proverbs

 

 

Am Abend besuchen wir in der Stadsschouwburg die cabarettistische „Ein-Frau-Show“ mit Sara Kroos. Die Künstlerin hat, begleitet von einer Musikband, mit Gesang, mit Tanzen und mit Erzählen ein amüsantes Non-Stop-Programm auf holländisch dargeboten. Dies gefiel uns allen sehr gut. Ob wir dies verstanden haben? Erstaunlicherweise dank ihrer darstellerischen Ausdruckskraft recht viel. Jedenfalls wars gute Unterhaltung.

Sara Kroos Auszug aus dem Programm: Bild anklicken

 

 

Von den zwei erlebten, reichhaltigen Tagesprogrammen erholten wir uns mit langem Ausschlafen, einem ausgiebigen Brunch und vielen Gesprächen an Bord. Am Nachmittag fliog Ursula wieder in die Schweiz zurück. Schon wieder hiess es, Abschied nehmen. Ja, Tränen flossen. Es ist schön Ursula als Freundin zu haben.

 

 

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