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aktualisiert: 4.12.2015 / Gu

 

 

Montargis  -  Port Saint-Roch
Aufenthalt vom 9. - 12. April 2015

 

 

In Montargis versieht die Ortspolizei auch den Dienst als Capitaine. Auf Ankündigung unserer Ankunft hin hatten sie uns den grosszügigen Passantensteg mit rot-weissem Absperrband freigehalten, so dass wir sorglos anlegen konnten. So bequeme Anlegestellen sind selten; entsprechend haben wir ihnen unsere Wertschätzung auch kundgetan.

 

 

 

 

Montargis - Port Saint Roch     Gut gepflegte Hafenkade mit Strom und Wasser. Ca. 50 Meter lange Passantenkade. Danach fest vermietete Liegeplätze. -  47° 59' 32" N / 02° 44' 04" E   -  In kurzer Fussdistanz zum Stadtzentrum. Kein Autoverkehr, daher sehr ruhig. Grosse Parkfläche am Ende der Hafenkade, wo auch der VNF Werkhof steht.   -   Übrigens: In Montargis endet der Canal du Loing und die Wasserstrasse führt unter dem Namen Canal de Briare zum gleichnamigen Ort an der Loire.

 

 

Montargis - Port Saint-Roch

 

 

Von Montargis aus fuhren wir am 10. April 2015 mit einem Bus für nur € 2.40 pro Person über eine Stunde nach Orléans. Im Zusammenhang mit Jeanne d'Arc hatten wir schon so viel von dieser Stadt gehört. Leider ist der einstmals gegrabenen Canal d'Orléans nicht mehr unterhalten und somit nicht mehr befahrbar. Schade, wir können daher die Stadt Orléans nicht mit unserem Schiff erreichen. Aber der Tagesausflug bei schönstem Sonnenschein  hat  uns doch einen guten und vielseitigen Eindruck dieser pittoresken und gemütlichen Stadt vermittelt.

 

 

Jeanne d'Arc als Reiterdenkmal

 

 

Vor uns im Hafen Saint-Roch von Montargis lagen ganzjährig zwei Schiffe, die von zwei befreundeten Ehepaaren bewohnt wurden:  Michel und Françoise im Boot "Quereé Jacqui" und Jacques und Marie Paul im Schiff Sancerre.

 
 

Crew von Quereé Jacqui

Crew von Quereé Jacqui

Crew von MS Sancerre

 
 

Schiff Quereé Jacqui im Hafen Saint-Roch in Montargis

Schiff Sancerre im Hafen Saint-Roch in Montargis

 
 

Auf einer TGV-Fahrt von Bern nach Paris hatte Bernadette im Winter 2013 Annemarie kennengelernt. Sie stammte aus dem Bernbiet, war mit Guy, einem Franzosen, verheiratet und wohnte in der Umgebung von Schloss Fontainebleau. Auf der Vorbeifahrt nahe ihres Wohnortes hatten wir uns telefonisch gemeldet und ein Treffen während unseres Aufenthaltes in Montargis vereinbart. Das klappte und wir verbrachten einen gemütlichen Samstag Nachmittag miteinander, schmiedeten Freundesbanden und versprachen, in Kontakt zu bleiben. Wer weiss, ob sie am Ende ihrer beruflich aktiven Lebenszeit auch einmal auf ein Schiff übersiedeln und wir uns irgendwo auf Europas Wasserwegen wiedersehen?

 
 

Neue Freunde aus der Umgebung von Schloss Fontainebleau

 
 

Mit so viel Lokalkontakt und netten Begegnungen fiel uns der Abschied von diesem gastlichen Hafen nicht leicht. Aber das Wetter war uns gut gesinnt. So verliessen wir den Port Saint-Roch und fuhren mit Sonnenschein in die nächste Tagesetappe.

 
 

Der Heilige Saint-Roch (Sankt Rocchus) ist auf erste Sicht einer, der zumeist von anderen als von Schiffersleuten angerufen wurde. Von Pest Gezeichneten war er ein Hoffnungsschimmer auf Rettung. Den zur See Fahrenden war natürlich die Pest an Bord als Bedrohung bestens bekannt und manch einer vermutete ihren Ursprung auch in den fremdartigen Gütern, die sie aus dem Fernen Osten nach Europa transportierten und über die Binnengewässer verteilten. Eine Anbetung von Saint-Roch konnte angesichts dieser existenziellen Bedrohung sicher nicht schaden. Speziell im Loire-Tal finden sich mehrere, diesem Heiligen gewidmete Orte. Oft dargestellt in einem weiten, grünen Lodenmantel, bot er einen Ablick, der den Schiffersleuten der damaligen Zeit sehr ähnlich kam, waren sie wie er doch viel und bei jedem Wetter unterwegs.

Der Heilige Saint-Roch beim Einschiffen von Montpellier nach Rom, gemalt zwischen: 1580 und 1620

Saint Roch beim Einschiffen von Montpellier nach Rom
Französische Schule, gemalt 1580-1620, Öl auf Holz, 27 x 40.6 cm

 

 

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