Nach telefonischer Voranfrage hatte der Hafenmeister uns einen Liegeplatz längsseits eines ebenbürtig langen Schiffes reserviert, das einen ganzjährigen Liegeplatz im Hafen besitzt. Der längere Aufenthalt in Nancy ermöglichte, dass Bernadette für eine Woche in die Schweiz fuhr und am 20. September 2014 zusammen mit unserem nächsten Gast Rita aufs Schiff zurückkehrte.

Nancy,  Port Saint-Georges - 48° 41' 32" N / 06° 11' 37" E   -   Alle Hafeneinrichtungen nach Blue-Flag-Standard; Liegegebühr, Elektrizitäts- und Touristentaxe. Hafenbüro regelmässig offen; Tourist-Info  -   Wasser und Strom am abschliessbaren Steg.

Bereits bei der Anfahrt zum Hafen eine grosse Überraschung: Da lag doch "ShangriLa" von unsern Freunden Gregg und Deborah. Die Überraschung war auch auf Greggs Seite gross, als er uns plötzlich seinen Namen rufen hörte. Klar gabs ein Ankerbier mit ihm an Bord.

Doch nicht genug der Überraschungen: Perry unf Fran auf ihrem Schiff "Le canard qui rit" lagen uns gleich gegenüber. Wir hatten die zwei Lehrkräfte aus Arizona Ende Mai in Épernay zum ersten Mal getroffen und jetzt gabs ein herzliches Wiedersehen und einen leckeren Rindsschmorbraten aus Perrys Zauberküche bei ihnen auf der Deckterasse. Der Abend war warm und schön und wir sassen erneut bis tief in die Nacht hinein zusammen und plauderten. Der Heimweg war ja nur kurz und wir wollten die Stunden mit ihnen noch geniessen, denn am folgenden Tag reisten sie zurück nach Toul ins Winterquartier.

Nancy bot so viel, dass wir trotz längerem Aufenthalt noch lange nicht alles gesehen haben und gerne wiederkommen. Die Begegnung mit Nancy auf unserer früheren Mietsbootfahrt im Jahr 2007 war eines der Schlüsselerlebnisse, die zu unserem Entdeckerleben auf dem Wasser geführt haben. Nun konnten wir diese Begegnung vertiefen. Mit der "Schule von Nancy" entdeckten wir den Jugendstil mitsamt seinen Ausprägungen in allen Lebensbereichen. Wir beobachteten im Aquarium-Museum, wie eine Seeanemone mit ihren "Armen" Schwebeteilchen im Wasser einfing, umwickelte und mitsamt ihren Armen im "Mund" versinken liess. Die einzelnen Arme entstiegen danach dem Mund, einer nach dem andern, gerade so, als würde sie sich die Finger ablecken. Wir hätten diesem faszinierenden Slow-motion-Prozess stundenlang zusehen können. Aber Nancy lockte mit noch mehr Sehenswertem: auf der Place Stanislas wurde kurz vor Mitternacht eine Light-and-Sound-Show geboten, welche die bildhaft schönen Gebäude in immer wechselnden Farben aufflackern liess.

Im weitläufigen Stadtpark "La Pépinière" trafen wir - bei schönstem Wetter - just auf den letzten Tag des grossen Pflanzenmärits, wo nebst vielen Garten- und Topfpflanzen auch zahlreiche Dekorationsmittel und Blumengebinde angeboten wurden.