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Bar-le-Duc (Aufenthalt vom 26. Juli bis 11. August 2014) |
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Unsere letzte Etappe mit Hannes an Bord führte uns nach Bar-le-Duc. Vom Herzogtum Bar war der Ort die Hauptstadt. Sie muss "erklommen" werden, denn sie liegt auf einer Felsnase, die das Tal überschaut. ("Bar" ist die keltische Bezeichnung für Anhöhe.) Das war im Mittelalter punkto Schutz von grossem Vorteil. Im Zeitalter der Industrialisierung entwickelte sich am Fusse der Stadt, auf dem Talboden, eine zweite, moderne Stadt, die Ville Basse. Die Erneuerung ging an der Oberstadt, der Ville Haute vorbei. Diesem Umstand verdanken wir heutigen Touristen ein noch bewohntes mittelalterliches Stadtbild, wo stellenweise Stilelemente der Renaissance einflossen. Der Einfluss aus dem italienischen Süden verwundert nicht, liegt doch Bar-le-Duc an der früheren Römerstrasse zwischen Toul und Reims. |
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Direkt neben dem Bahnhof und mit schöner Sicht an die aufsteigende Flanke der Ville Haute fanden wir in Bar-le-Duc einen gemütlichen und praktischen Liegeplatz. Nicht im vollen Yacht-Hafen, aber gleich hinter dem Haus auf dem angrenzenden Grundstück gabs feste Boller für grössere Schiffe, und zum Anlegen erst noch gratis. |
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Bar-le-Duc, gratis Liegeplatz direkt angrenzend an den Yacht-Hafen. - 48° 46' 29" N / 05° 10' 01" E - Wasser und Strom mit eigener langer Zuleitung vom Hafen her möglich, gegen Bezahlung. Kerichtentsorgung beim Hafen. |
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An der Kreuzung gleich neben unserem Liegeplatz stand eine grosse Anzeigetafel: "La voie sacrée". Unser Fragezeichen beantwortete alsogleich ein erklärender Text: Als im Februar 1916 die Deutschen ihre Angriffe auf Verdun konzentrierten, führte von Bar-le-Duc aus ein einziger französischer Nachschubweg ausserhalb der Reichweite der feindlichen Artillerie nach Verdun. Dieser später vom nationalistischen Schriftsteller und Politiker Maurice Barrès "la voie sacrée" genannte Versorgungsweg trug entscheidend dazu bei, dass Verdun über die ganze Dauer des 1. Weltkrieges von den Franzosen gehalten werden konnte. |
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... musste, machten wir uns noch einen gemütlichen Abend, spazierten durch die Ville haute und hielten nach einem guten Restaurant Ausschau. Deren hatte es einige, z.T. mit lauschigem Garten in schönen Villen. Auch die ausgehängte Speisekarte versprach Leckeres. Doch schon ertönte uns ein "désolé, tout réservé ce soir!" entgegen und wir mussten weiter suchen. Beim vierten Anlauf trafen wir auf das Restaurant Le Bernanos, erhielten einen freien Tisch auf der gedeckten Terrasse und danach eine feine Mahlzeit ganz nach unseren Erwartungen. Am nächsten Morgen fuhr Hannes nach Hause und wir widmeten uns der Steuerbordseite unseres Schiffes. Sie war von den Schleusenein- und -ausfahrten stellenweise bis aufs Eisen gescheuert worden. Wir konnten die Schadstellen fachgerecht schleifen, reinigen und danach neu streichen. Ein freudiger Anblick. |
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Die Weinanbaugebiete des Barrois fielen der 1863 aus Amerika eingeschleppten Reblaus (Viteus vitifoliae) zum Opfer. Sie konnten sich danach unter dem Konkurrenzdruck der aus Südfrankreich mit der Eisenbahn angeführten Weine nicht mehr erholen. Darum gibt es heute keinen "Barrois" mehr. |
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In Bar-le-Duc gibt es viel zu sehen. Vieles haben wir aufgestöbert. Noch mehr bleibt einem nächsten Besuch vorbehalten. Denn nach 15 interessanten Tagen stieg auch in uns die Reiselust wieder hoch und wir begaben uns am 11. August 2014 auf die Reise nach Nancy. |
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