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aktualisiert: 6.8.2014 / Gu

      

 

Château-Thierry     (Übernachtung vom  9. / 10. Juli 2014)

 

 

 Stadtkade von Château-Thierry

 

 

Ob der Name dieser Stadt auf Thierry II, Herzog von Lothringen (geboren zwischen 1040 und 1050, gestorben am 30. Dezember 1115) oder auf seinen Sohn Thierry, Herzog von Flandern (1100-1168) zurückgeht, liess sich in der kurzen Zeit unseres Aufenhaltes nicht ergründen. Fest steht einzig, dass bereits 1195 ein klösterliches Hospiz an diesem Ort verbrieft wird und dass die Stadt kein Hauptsitz eines Adelsgeschlechtes war. Dafür ist sie die Geburtsstadt des Dichters Jean de La Fontaine (*8 juillet 1621) , der wohl allen mit seinen gesammelten Fabeln ein Begriff ist. Müsterchen gefällig? (auf Französisch sogar in Reimen!)

 

 

Der Rabe und der Fuchs

Ein Rabe saß auf einem Baum und hielt im Schnabel einen Käse; den wollte er verzehren. Da kam ein Fuchs daher, der vom Geruch des Käses angelockt war.  »Ah, guten Tag, Herr von Rabe!« rief der Fuchs. »Wie wunderbar Sie aussehen! Wenn Ihr Gesang ebenso schön ist wie Ihr Gefieder, dann sind Sie der Schönste von allen hier im Walde!«  Das schmeichelte dem Raben, und das Herz schlug ihm vor Freude höher. Um nun auch seine schöne Stimme zu zeigen, machte er den Schnabel weit auf - da fiel der Käse hinunter.  Der Fuchs schnappte ihn auf und sagte:

Portrait von Jean de La Fontaine

 »Mein guter Mann, nun haben Sie es selbst erfahren: ein Schmeichler lebt auf Kosten dessen, der ihn anhört - diese Lehre ist mit einem Käse wohl nicht zu teuer bezahlt.«  Der Rabe, bestürzt und beschämt, schwur sich zu, dass man ihn so nicht wieder anführen sollte - aber es war ein bisschen zu spät.  

 

 

Illustration aus dem ersten Fabel-Band von Jean De La Fontaine

Le Corbeau et le Renard

Maître Corbeau, sur un arbre perché,
Tenait en son bec un fromage.
Maître Renard, par l'odeur alléché,
Lui tint à peu près ce langage :
"Et ! bonjour, Monsieur du Corbeau.
Que vous êtes joli ! que vous me semblez beau !
Sans mentir, si votre ramage
Se rapporte à votre plumage,
Vous êtes le Phénix des hôtes de ces bois. "
A ces mots, le Corbeau ne se sent pas de joie ;
Et pour montrer sa belle voix,
Il ouvre un large bec, laisse tomber sa proie.
Le Renard s'en saisit, et dit :
"Mon bon Monsieur,
Apprenez que tout flatteur
Vit aux dépens de celui qui l'écoute
Cette leçon vaut bien un fromage, sans doute. "
Le Corbeau honteux et confus
Jura, mais un peu tard, qu'on ne l'y prendrait plus.

Jean de La Fontaine  (Livre 1, fable 2)

 

 

Das Geburtshaus des Dichters sahen wir auf dem Rundgang durch die Stadt. Es regnete ohne Unterlass. So klitschenass waren wir nicht in Stimmung, uns im Museum über Jean de La Fontaine näher mit der Fabelwelt zu befassen. Mit ein paar Einkäufen kehrten wir zum Schiff zurück und verbrachten den Abend spielend an Bord.

 

 

Stadtrundgang in strömendem Regen

Geburtshaus von Jean De La Fontaine in Château-Thierry

 

 

Château-Thierry       49° 02' 36" N / 03° 23' 55" E
Betonkade vor und hinter dem Schwimmponton, welches von einem Rundfahrtboot belegt ist. Keine Liegegebühr, kein Strom, kein Wasser.

 

 

Anlegekade der Stadt Châteua-Thierry

 

 

 

 

 

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