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aktualisiert: 11.10.2010

  
 

Botanischer Garten  -  hortus botanicus

 

 
 

Mit grosser Aufmerksamkeit haben wir das Schauhaus mit den fleischfressenden Pflanzen durchschritten. Das Sonnentau (Drosera rotundifolia; erstes Bild), das wir früher auf Naturkunde-Exkursionen im Lörmoos bei Niederlindach manchmal zu Gesicht bekommen haben, wächst hier in üppigen Blumentopf-Kolonien. Aber es gibt noch viel augenfälligere fleischfressende Pflanzen, z.B. die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipulas; drittes Bild) oder die nordamerikanischen Schlauch- und Kannenpflanzen (Sarracenia bzw. Nepenthes; untere Bildreihe).

 
 

 

  

     

Die Deckel der Venusfliegenfalle (drittes Bild) können schlagartig zuklappen, um kleine Insekten zu fangen. Fühlborsten an der Innenseite können das Trippeln von Insektenbeinen wahrnehmen und die Zuklapp-Reaktion der Pflanze auslösen.

Bei den Schlauchpflanzen (Sarracenia; unten erstes und zweites Bild) sitzt über dem Becher eine Kappe, die Regen fernhält und Insekten mit nektarartigem Saft anlockt. Die Innenseite des Bechers ist mittels einer Wachsschicht spiegelglatt - für nektarsuchende Insekten gibt es aus dem Schlauch kein Entrinnen mehr. Enzyme "verdauen die Schlachtopfer" und produzieren den Nährstoff für die Becherpflanze. Die philippinischen Kannenpflanzen (Nepenthes; unten drittes und viertes Bild) "fangen" ihre Nahrung ebenso. Spezielle Oberflächenuntersuchungen haben gezeigt, dass eine doppelte Wachsschicht gebildet wird. Die obere, weichere Schicht besteht aus plättchenförmigen, gestielten Kristallen, die wiederum auf einer härteren, spitz hervorstehenden Wachsschicht aufliegen. Die Kristalle der oberen Schicht verkleben dabei die Hafthaare der Insektenbeine, die untere Schicht minimiert den Haftkontakt zusätzlich durch Reduktion der Fläche: eine Rutschbahn ohne Wiederkehr.

 
 

 
 

 

Diesem Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba) sieht man sein hohes Alter überhaupt nicht an. Er wurde 1785 hier in diesem botanischen Garten angepflanzt und erfreut sich immer noch bester Gesundheit. Wie alt ist er demnach?

Der Ginkgo-Baum ist der einzige noch lebende Vertreter der Pflanzenordnung Ginkgoales, welche bereits in der Jura-Zeit vor über 150 Millionen Jahren existierten.

Die Samen des Ginkgo, auch japanischer Nussbaum genannt, gelten in Japan und China als Delikatesse. Für europäische Zungen sind sie gewöhnungsbedürftig. Die Samenschale enthält nämlich Buttersäure, so dass die Samen nach ranziger Butter riechen.

 
 

Faszinierende Strukturen im Wurzelwerk der Kentia Palme (Howea fosteriana) fesseln Bernadette und geben Ideen für dekorative Bastelarbeiten.

 
 

Die Riesen-Seerose (Victoria amazonica) gedeiht seit 1872 im Spezialbecken des botanischen Gartens. Die Schwimmblätter können bis zu 2 m Durchmesser erreichen und bis zu 40 kg tragen. Die Blüten sind eine Kurzzeit-Sensation: sie sind jeweils nur zwei Nächte lang geöffent. (Wir haben den entscheidenden Zeitpunkt leider verpasst.)
 

 
 

Die Fruchtkegel des 300 Jahre alten südafrikanischen Brotpalmfarns Encephalartos altensteinii wurden im Jahr 2009 erfolgreich künstlich befruchtet und 200 Samen geerntet.

 
 

Die tief herabhängende Chinarose bzw. der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) verpflichtete uns beim Durchschreiten des Treibhauses zu einem demütigen Kniefall, bevor wir uns im Freien von der Fülle der Eindrücke erholten und das mitgebrachte Pic-nic verzehrten.

 
 

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